Traum-Camper

Urlaub unterwegs: Diese Kosten entstehen beim Eigenausbau des Camper-Vans

24.06.23 22:57 Uhr

Camper aufgepasst: So teuer ist der Eigenausbau des Camper-Vans | finanzen.net

Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Caravan-Neuzulassungen in Deutschland deutlich gestiegen - aber auch der Urlaub im Camper-Van scheint wieder im Trend zu liegen. Welche Kosten entstehen beim Eigenausbau eines Vans und worauf muss unbedingt geachtet werden?

Der Urlaub unterwegs scheint während der Corona-Pandemie wieder deutlich an Beliebtheit gewonnen zu haben: In den Monaten Mai 2020 bis April 2021 wurden nach Angaben des Caravaning Industrie Verbandes allein in Deutschland gut 29.000 Caravans neu zugelassen. Das sind 17,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum haben zudem auch Heimwerker und Heimwerkerinnen vermehrt in Blogs über ihre Erfahrungen mit dem Eigenausbau eines Camper-Vans geschrieben. Wer ein solches Mammutprojekt angeht, muss sich über viele Details Gedanken machen - und sollte sich unbedingt bereits vor Beginn der Arbeiten einen Überblick über die entstehenden Kosten verschaffen.

Der Ausbau eines fünf Jahre alten Vans sollte weniger als 15.000 Euro kosten

Am besten geht das, indem man eine ausführliche Liste oder eine Excel-Tabelle anfertigt: Jede Ausgabe wird dokumentiert. Steht der Preis für eine Anschaffung noch nicht fest, kann man bei der Berechnung der Gesamtkosten für diese Anschaffung eine grobe Schätzung des Preises oder die Budget-Obergrenze eintragen. Letzteres hat den Vorteil, dass im Gesamtpreis bereits Spielraum enthalten ist und die Kosten nicht unerwartet in die Höhe schießen. Sind die voraussichtlichen Gesamtkosten einmal berechnet, muss man entscheiden, ob sich der Ausbau lohnt. Ein Erfahrungsbericht im Blog Surfnomade stellt dafür die folgende Faustregel auf:

Ein Van, der älter als fünf Jahre ist und bereits mehr als 120.000 Kilometer auf dem Tacho hat, sollte für weniger als 15.000 Euro ausgebaut werden.

Alles andere lohnt sich in Anbetracht der Lebensdauer des Fahrzeuges nicht, heißt es auf Surfnomade. Belaufen sich die berechneten Kosten also auf mindestens 15.000 Euro, sollte man entweder einen neueren Van kaufen oder Abstriche bei der Einrichtung vornehmen.

Der Mittelweg zwischen Ausbau durch professionelle Anbieter und Heimarbeit ist am sinnvollsten

Es gibt auch professionelle Anbieter, die Kunden den Ausbau ihres Vans abnehmen und dabei auch individuelle Wünsche berücksichtigen. Surfnomade zufolge kostet ein "solider" Ausbau bei professionellen Anbietern meist rund 10.000 Euro - haben die Kunden jedoch hochwertigere Wünsche, können die Kosten auf bis zu 25.000 Euro ansteigen. Deswegen empfehlen begeisterte Camper auf ihren Blogs, den Mittelweg zu gehen: Wer sich die Dämmung und den Bau des Stauraums selbst zutraut, von den Fenstern aber lieber die Finger lässt, kann professionellen Anbietern auch lediglich den Auftrag erteilen, letztere einzubauen und anschließend selbst weiter zu arbeiten. Da ein Fehler beim Eigenausbau teuer werden kann, ist es sinnvoll, für jeden Arbeitsschritt abzuwägen: Lohnt sich das Risiko, einen Fehler zu machen oder soll diesen Schritt lieber direkt jemand mit Erfahrung übernehmen? Es kann auch vorkommen, dass die Anschaffungskosten für das bei bestimmten Arbeitsschritten benötigte Werkzeug so hoch wären, dass es sich mehr lohnt, die Aufgabe an einen professionellen Anbieter abzugeben.

Eigenausbau Camper-Van: Gesamtpreis hängt stark von den Anforderungen ab

Für die ganz individuelle Berechnung des Gesamtpreises gibt es beim Eigenausbau eines Vans keine allgemeingültigen Kategorien - in den Erfahrungsberichten im Netz wird immer wieder betont, dass sich jeder individuell die folgenden Fragen stellen muss:

Zu welcher Jahreszeit und in welchen klimatischen Regionen möchte ich mit dem Van unterwegs sein?
Möchte ich den Van auch zuhause im Stadtverkehr nutzen?
Wie breit beziehungsweise lang muss mein Bett sein?
Wie viel Gepäck werde ich auf meine Reisen mitnehmen?
Arbeite ich auf meinen Reisen oder möchte ich viele Filme schauen?

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Fragen, die bei der Entscheidung für verschiedene Einrichtungsgegenstände, die Dämmart, die Stromversorgung und vieles weitere hilfreich sind: Denn wer unterwegs am Notebook arbeitet und eine anspruchsvolle Elektrik braucht, kann dafür Surfnomade zufolge mit Kosten über 5.000 bis 10.000 Euro rechnen, wer eine geringere Versorgungsdauer einplant, könne auch Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro erzielen. Wer abgesehen davon bereits weiß, dass er immer nur auf Campingplätzen unterkommen wird, braucht keine eigene Dusche und kann für andere Dinge ein höheres Budget aufstellen oder einen Dienstleister beauftragen.

Für die ganz grobe Erstberechnung der Gesamtkosten wird in den Reiseblogs ebenfalls eine Faustregel genannt: Wer vor dem Ausbau noch ein Auto kaufen muss, kann mit einer Kostenverteilung von rund 30 bis 50 Prozent für den Ausbau und 50 bis 70 Prozent für das Fahrzeug rechnen.

Redaktion finanzen.net

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