So könnte sich der Tourismus mit und nach Corona entwickeln
Die Tourismusbranche hat weltweit unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden. Dass reisen früher oder später wieder möglich sein wird, ist klar, doch wann? Und wie wird diese Art zu reisen und die langfristige Zukunft der Branche aussehen?
Viele Menschen haben sich in den letzten Monaten die Frage gestellt, ob es je wieder möglich sein wird, wie noch vor Ausbruch des Coronavirus zu verreisen und in den Urlaub zu fliegen. Wie Nordbayern.de schreibt, planen die deutschen Reisebüros und Reiseveranstalter schon einen Neustart mit Corona.
Zukünftiges Reisen mit Corona
Laut Einschätzungen des Reiseverbands DRV müssen die Menschen noch lange mit dem Coronavirus leben, wie Nordbayern.de schreibt. "Im Mittelpunkt der politischen Überlegungen müssen daher Strategien stehen, die es ermöglichen, Freiheitsbeschränkungen verantwortungsvoll zurückzunehmen und internationale Mobilität wieder schrittweise zu ermöglichen", erklärt DRV-Präsident Norbert Fiebig in diesem Zusammenhang.
In Europa folgte in den letzten Monaten ein Lockdown auf den nächsten. Auch in diesem Sommer 2021 werden die meisten Menschen ihr Land wohl nicht verlassen dürfen oder wollen. Das dürfte in den beliebtesten deutschen Urlaubsregionen im Norden und Süden von Deutschland zu großen Anstürmen führen. Flugreisen hingegen werden dieses Jahr wohl keinen großen Anklang finden. "Die Kunden sind aktuell verständlicherweise noch sehr zurückhaltend und versuchen, so spät wie möglich zu buchen", erzählt Jana Buhl, Reiseagentin aus Berlin, gegenüber der Deutschen Welle (DW).
Für die meisten Akteure in der Tourismus- und Reisebranche sind umfassende Infektionsschutzkonzepte von höchster Priorität, dazu zählen vor allem Tests und Impfungen. Für viele ist dabei der viel diskutierte EU-Impfpass ein probates Mittel, um wieder teilweise in einen Normalbetrieb umschalten zu können.
Der EU-Impfpass soll kommen
Wie die Frankfurter Rundschau berichtete, soll der EU-Impfpass in Kürze eingeführt werden. Doch es bleibt weiterhin unklar, wie sich das auf die Reisebeschränkungen auswirken wird. "Die Erwartung ist schon, dass das bis zum Sommer fertig ist", ist Angela Merkel hingegen überzeugt. Der CDU-Abgeordnete Thomas Barreiß hofft, "dass bis Sommer die meisten Deutschen geimpft sind und auch ins Ausland verreisen können." Barreiß ist außerdem der Meinung, dass man die Menschen nicht dauerhaft zu Hause festhalten könne, wie die Frankfurter Rundschau weiterschreibt.
Kritiker des neuen Impfpasses sagen hingegen, dass dadurch Menschen ohne eine Impfung Nachteile entstehen könnten, wenn beispielsweise Airlines eine Reise ohne Impfung verwehren sollten. Wie sich diese Situation weiterentwickelt, ist abhängig von vielen Faktoren. Zum einen müsse man abwarten, wie sich die Ansteckungsgefahr auch nach einer Impfung entwickelt, zum anderen müsse man aber auch abwarten, wie schnell ein Großteil der europäischen Bevölkerung geimpft werden kann, so die Frankfurter Rundschau.
Laut Einschätzungen von Christian Laesser, HSG-Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement, sei eine "Verkleinerung der Hotel- und Gastro-Branche […] unausweichlich - auch weil gro[ß]e Gästegruppen aus China oder Indien für eine Weile ausbleiben."
Außerdem glaubt Laesser laut dem Wirtschaftsportal von Handelszeitung und BILANZ, dass in Zukunft weniger Reisen angeboten werden. "Jobs würden unsicherer, die junge Generation erlebe zudem eine doppelte Krise: nach der Finanzkrise von 2008 nun noch die Corona-Krise mit einem Einbruch der Wirtschaft", schreibt die Handelszeitung.
"Die Menschen werden sich zwei Mal überlegen, ob eine Reise wirklich sein muss, und einige werden sich gar keine Reise mehr leisten können", sagt Laesser laut der Handelszeitung.
Redaktion finanzen.net
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