Startup sagt Lebensmittelverschwendung den Kampf an - und feiert Erfolge
Das dänische Startup Too Good to Go hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Vor kurzem konnte sich das Jungunternehmen über einen großen Erfolg freuen: In einer Finanzierungsrunde sammelte die Firma aus Kopenhagen Investitionsmittel in Millionenhöhe ein.
Immer mehr Menschen schließen sich Too Good to Go an
Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden laut der Verbraucherzentrale jedes Jahr in Deutschland weggeschmissen. Eine erschreckende Zahl, gegen die das Startup Too Good to Go seit einigen Jahren anzugehen versucht. Das Jungunternehmen aus Kopenhagen bietet Restaurants, Supermärkten und Bäckereien eine Plattform, auf der übrig gebliebene Lebensmittel verkauft werden können. Und das mit Erfolg: Allein in Deutschland arbeiten bereits 7.322 Verkaufspartner mit der Zero Waste App zusammen - auch immer mehr Kunden schließen sich der Lebensmittelrettung an.
So funktioniert die App
Über die Too Good to Go-App können Nutzer Lebensmittel kaufen, die bei Läden in der Nähe über den Tag hinweg unverkauft geblieben sind. In der Regel erhalten die Kunden eine voll bepackte Überraschungstüte, die zu einem deutlich reduzierten Preis unversehrte Nahrungsmittel des Verkaufstages enthält. Das Konzept hat Vorteile für beide Parteien: So können Geschäfte ihre übrig gebliebenen Lebensmittel noch verkaufen, anstatt sie am Ende des Tages wegschmeißen zu müssen. Die Kunden dagegen erhalten unversehrtes Essen zu einem deutlich reduzierten Preis und tragen gleichzeitig etwas zum Umweltschutz bei.
Finanzierungsrunde sammelt 31,1 Millionen US-Dollar ein
Kein Wunder also, dass das 2015 gegründete Unternehmen große Erfolge feiert. Bereits über 10 Millionen Mal wurde die Too Good to Go-App im Android App-Store heruntergeladen. Und auch die Bewertung der App ist überdurchschnittlich gut: Mit 4,8 Sternen bei fast 500.000 Bewertungen gehört die Zero Waste-App zu den bestbewerteten im ganzen Store.
Doch der richtig große Sprung gelang dem dänischen Unternehmen Anfang des Jahres: In einer Finanzierungsrunde sammelte das Startup laut den Presseberichten der Schweizer Too Good to Go-Seite insgesamt 31,1 Millionen US-Dollar ein. Fast die Hälfte der erzielten Investitionsmittel gehen auf den Venture-Capital-Fonds Blisce zurück. Vor allem die "Erfahrung im Aufbau von Consumer Brands und Technologieunternehmen" von Blisce würde dem Too Good to Go-Unternehmen nach eigenen Angaben sehr zugute kommen und dabei helfen, die Bewegung gegen die Lebensmittelverschwendung auch global voranzutreiben.
Expansion nach Kanada und Irland
Aktuell ist Too Good to Go bemüht, weitere Märkte in den USA zu erschließen. Nach dem Markteintritt in Boston, Jersey City und New York ist das Startup aus Kopenhagen den Presseberichten zufolge nun ebenfalls in Philadelphia vertreten. Auch in Washington, D.C. und in San Francisco plant das Unternehmen einen zeitnahen Markteintritt.
In der nahen Zukunft hat die Zero Waste-App den Mitteilungen zufolge vor allem zwei Länder im Blick. Für das zweite Quartal 2021 plant Too Good To Go nach Kanada und Irland zu expandieren. Weitere Expansionsbestrebungen sollen den Angaben der Schweizer Too Good to Go-Abteilung nach dann im Sommer offiziell bekannt gegeben werden.
Pauline Breitner/Redaktion finanzen.net
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