Kaufland und real im Boot: Mit einer App soll Lebensmittelverschwendung der Vergangenheit angehören
Allein in Deutschland landen jährlich fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, obwohl sie noch genießbar sind. Kaufland will der Verschwendung jetzt den Kampf ansagen und startet eine Kooperation mit der App "Too Good To Go".
Kaufland als Lebensmittelretter
Kaufland ist schon lange bemüht, der Lebensmittelverschwendung ein Ende zu setzen und so wird bereits in vielen Städten aussortierte Kaufland-Ware an Tafeln, soziale Einrichtungen oder an sogenannte "Foodsharing-Vereine" abgegeben. Im Rahmen des Projekts "Die etwas Anderen" erwirbt Kaufland von Landwirten Obst und Gemüse mit "Schönheitsfehlern", das abgesehen von der Optik von genauso guter Qualität ist wie mängelfreies. Mithilfe der Kooperation mit der App "Too Good To Go" will Kaufland nun einen weiteren wichtigen Schritt gehen, damit die Verschwendung von Lebensmitteln bald der Vergangenheit angehört.
Kaufland und "Too Good To Go" bereits in der Testphase
Das App-Konzept "To Good To Go" existiert bereits seit 2016 und hat sich zum Ziel gesetzt, einen möglichst unkomplizierten Weg zu bieten, einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung zu leisten. Die App ist darauf ausgelegt, Unternehmen, Restaurants und Imbissen die Möglichkeit zu bieten, kurz vor Ladenschluss ihr übrig gebliebenes Essen oder nicht verkaufte Lebensmittel online zu niedrigen Preisen anbieten zu können. Das ist nicht nur ein lukratives Geschäft für die Anbieter, sondern auch für die Kunden, die für wenig Geld leckere Speisen erhalten. Nachdem real dieses Jahr bereits eine Kooperation mit "Too Good To Go" einging, will nun auch Kaufland das Konzept testweise in einigen Filialen anbieten und testet die App aktuell in fünf Filialen, die sich in Aachen, Bad Dürrheim, Bad Kreuznach, Heidelberg-Rohrbach und Oranienburg befinden. "Wir testen die Zusammenarbeit erst einmal bei einer Handvoll Filialen, um zu sehen, wie der jeweils andere arbeitet. Wenn das Angebot von den Kunden positiv angenommen wird, möchten wir die Zusammenarbeit ausbauen", heißt es von Seiten des Lebensmittelkonzerns Kaufland.
Bratwurst und Schnitzel, statt Obst und Gemüse
15 Minuten vor Ladenschluss kann der Kunde eine Art Wundertüte mit den Lebensmitteln, die ansonsten im Müll gelandet wären, abholen. Bezahlt wird vorher mit der App "To Good To Go", die man sich downloaden muss, um den Service nutzen zu können. Doch wer auf Obst, Gemüse oder Backwaren hofft, wird enttäuscht werden, denn Kaufland stellt "To Good To Go" zunächst nur an den Imbissen zur Verfügung. So erhält man für drei statt zehn Euro hauptsächlich Fleischwaren wie Bratwurst, Hot Dog, Leberkäse oder Schnitzel. Was die Tüte jedoch genau enthält, weiß der Kunde im Vorhinein nicht. Gegen Vorlage des Kaufbelegs auf dem Handy erhält man vor Ort seine Mahlzeit zum Ladenschluss-Preis, hat gleichzeitig noch etwas Gutes getan und geholfen, die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern.
Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.net
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