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Erschöpft im Job? So kann man Mikrostress bekämpfen

28.08.24 23:12 Uhr

Ständig erschöpft bei der Arbeit? So reduzieren Sie Mikrostress! | finanzen.net

In unserem modernen Leben sind Stress und Belastung allgegenwärtig. Während wir oft an große Stressfaktoren wie berufliche Herausforderungen oder familiäre Probleme denken, gibt es auch eine Vielzahl von kleineren, scheinbar unbedeutenden Stressoren, die zusammen eine erhebliche Belastung darstellen können.

Was ist Mikrostress?

Mikrostress bezieht sich auf die Vielzahl kleinerer Belastungen, die uns im Alltag begegnen. Diese Stressoren können in verschiedenen Formen auftreten, wie zum Beispiel ständige Unterbrechungen bei der Arbeit, technische Probleme mit Geräten, soziale Spannungen oder das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. Im Gegensatz zu akuten, großen Stressfaktoren sind diese kleinen Stressoren oft subtiler und weniger offensichtlich. Sie summieren sich jedoch im Laufe der Zeit und können erhebliche Auswirkungen auf unsere psychische und physische Gesundheit haben.

Die Auswirkungen von Mikrostress

Obwohl Mikrostress auf den ersten Blick harmlos erscheinen mag, zeigen Studien, dass er erhebliche Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben kann. Eine Untersuchung des Harvard Business Review zeigt, dass kontinuierlicher Mikrostress zu chronischer Erschöpfung, verminderter Produktivität und sogar zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Die dauerhafte Belastung durch kleine Stressoren erschwert es dem Körper, sich zu erholen und kann somit das allgemeine Stressniveau erhöhen.

Darüber hinaus hat die Forschung der beiden Wissenschaftler Davidson und McEwen gezeigt, dass ständiger Stress, selbst in kleinen Dosen, sogar die Neuroplastizität des Gehirns beeinflussen kann. In ihrer Studie "Social influences on neuroplasticity: stress and interventions to promote well-being", zeigten sie, dass das Gehirn durch chronische Stressbelastung weniger flexibel und anpassungsfähig wird, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für psychische Erkrankungen führen kann.

Ein weiteres Problem mit Mikrostress ist, dass er oft unbemerkt bleibt. Da diese Stressoren so klein und allgegenwärtig sind, neigen wir dazu, sie zu ignorieren oder als unvermeidlichen Teil des Lebens abzutun. Diese Haltung kann jedoch dazu führen, dass die negativen Effekte übersehen und nicht ausreichend adressiert werden.

Strategien zur Bewältigung von Mikrostress

Die Bewältigung von Mikrostress erfordert zuallererst ein Bewusstsein, dass diese Art von Stress überhaupt existiert und wie er sich auf einen auswirken kann. Es gibt mehrere Strategien, die helfen können, Mikrostress zu reduzieren. Eine Studie von Madhav Singh aus dem Jahr 2014 fand heraus, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen und Meditation dabei helfen können, das Bewusstsein für Stressoren zu schärfen und die Reaktion auf Stress zu verbessern.

Auch eine bessere Organisation des Tagesablaufs kann dabei helfen, unnötige Unterbrechungen und Zeitdruck zu reduzieren. Durch das bewusste Abschalten von Benachrichtigungen und die Festlegung von technologiefreien Zeiten kann außerdem die Belastung durch ständige Erreichbarkeit verringert werden. Der Austausch mit Freunden und Familie kann auch dabei helfen, Stress zu bewältigen und einen Ausgleich zu finden.

Redaktion finanzen.net

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