Digitale Nomaden - hier lässt es sich am besten leben und arbeiten

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass man zum Arbeiten nicht unbedingt im Büro anwesend sein muss. Vieles ist auch in den eigenen vier Wänden möglich. Der Trend hin zum Homeoffice bleibt deshalb wahrscheinlich über die Pandemie hinaus erhalten. Manche spinnen nun die Idee noch ein Stück weiter. Was von zuhause möglich ist, müsste doch auch im Urlaub funktionieren?

Digitale Nomaden

Für digitale Nomaden ist das traditionelle Homeoffice nicht mehr genug. Sie wollen nicht nur von zuhause, sondern von überall auf der Welt arbeiten. Wie es die Bezeichnung "Nomade" nämlich schon verrät, handelt es sich bei dieser Personengruppe um Leute, die an keinem festen Ort sesshaft sein möchten. Vielmehr reisen sie so oft es geht von Region zu Region, um fremde Kulturen, Länder und Menschen kennenzulernen. Dieses Zusammenspiel aus Urlaub und Arbeit wird auch "Workation" genannt. Digitale Nomaden stellen sich ihr Arbeitsleben genau so vor. Sie möchten ihre Zeit nicht ständig an nur einem Ort verbringen und wollen schon gar nicht in ein festes Büro fahren. Ihre Arbeit verrichten sie komplett digital über das Internet. Einen bestimmten Platz zum Arbeiten brauchen sie deshalb nicht. Ein Laptop, ein Smartphone und eine gute Internetverbindung reichen vollkommen aus. Natürlich muss der ausgeübte Job auch die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Digitale Nomaden sind vor allem Programmierer, Webdesigner, Online-Redakteure, Online Marketing-Spezialisten oder Unternehmensberater.

Der "Digital Nomad Index"

Da das digitale Nomadentum nur unter gewissen Voraussetzungen möglich ist, müssen Interessenten sowohl den richtigen Beruf als auch die richtigen Orte zum Arbeiten finden. Bei letzterem hilft der "Digital Nomad Index" des britischen Telekommunikationsanbieters Circleloop. Dieser listet die besten 85 Länder für digitale Nomaden auf. Die Rangfolge ergibt sich aus der Betrachtung unterschiedlicher Kriterien, wie der lokalen Breitband- und mobilen Internetgeschwindigkeit sowie den Kosten, die dafür zu entrichten sind. Darüber hinaus werden ebenfalls die Punktzahl des Landes im "Global Happiness Index", die Höhe der Mieten für eine Einzimmerwohnung, die Vergabe von Working-Holiday-Visa, der Anteil der Migranten in der Bevölkerung und die Suchanfragen für digitale Jobs berücksichtigt. Je besser ein Land die aufgezählten Kriterien erfüllt, desto höher ist die Platzierung im Ranking des "Digital Nomad Index".

In Kanada, Großbritannien und Rumänien haben es digitale Nomaden am besten

Mit einem "Digital Nomad Score" von 74,35 Punkten schneidet Kanada im Ranking am besten ab. Das Land bietet im Vergleich den optimalen Mix aus einer schnellen und bezahlbaren Internetverbindung, einer großen Freundlichkeit gegenüber Migranten sowie einer hohen Anzahl an nachgefragten digitalen Jobs. Mit einem Abstand von fast elf Punkten belegt Großbritannien den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter, dicht gefolgt von Rumänien. Rumänien zeichnet als Land für digitale Nomaden vor allem eine sehr schnelle Breitband-Internetgeschwindigkeit zu äußerst geringen Kosten aus. Außerdem fallen die monatlichen Durchschnittsmieten für eine Einzimmerwohnung mit 325 Euro relativ günstig aus.

Mit einem Digital Nomad Score von glatten 60 Punkten schafft es Deutschland auf den zehnten Platz des Rankings. Davor liegen noch die Schweiz , Australien, die Niederlande, Frankreich, Dänemark und Schweden.

Redaktion finanzen.net