Gehaltsvergleich: Darum wollen immer mehr junge Menschen hohe Bildungsabschlüsse
Die Zahl der jungen Menschen in Deutschland, die ein Studium oder eine vergleichbare höhere Ausbildung absolvieren, steigt weiter an.
Das ist in allen Bundesländern der Fall, allerdings unterscheiden sich die Zahlen regional sehr, wie eine Auswertung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt, die am Mittwoch in Berlin vorgelegt wurde. Analysiert wurden dafür die Daten der am Dienstag veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2019".
Im Jahr 2017 nahmen demnach 6 von 10 Menschen eines Jahrgangs ein Hochschulstudium oder ein hochqualifizierendes berufsorientiertes Bildungsprogramm wie eine Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung auf. 2006 lag die Quote noch bei 43 Prozent. Ganz vorn liegen die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, wo besonders viele junge Menschen eine höhere Ausbildung in Angriff nehmen.
Überraschend: Berlin, das in anderen Bildungsvergleichen oft schlecht abschneidet, scheint das Zentrum der Hochausgebildeten zu sein. Die Berliner Bevölkerung hat im bundesweiten Vergleich den größten Anteil hoch qualifizierter Einwohner: 42 Prozent der 25- bis 64-Jährigen haben studiert, eine Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung absolviert oder haben einen Doktortitel.
Bundesweit hat inzwischen fast jeder Dritte (29 Prozent) einen höheren Abschluss im sogenannten Tertiärbereich - dazu zählen Hochschulen, Fachschulen oder berufsorientierte Bildungsprogramme an Akademien. Die heute 25- bis 64-Jährigen haben dabei besonders oft Abschlüsse in den Bereichen Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, sowie Wirtschaft, Verwaltung und Recht in der Tasche.
Die Frauen haben die Männer inzwischen überholt: Bei den 25- bis 34-Jährigen war in fast allen Bundesländern der Anteil der Frauen mit Abschluss im Tertiärbereich höher als der Männeranteil. Bei den Gehältern gibt es dennoch weiter große Unterschiede zu Gunsten der Männer, hatten die jüngsten OECD-Daten für Deutschland am Dienstag gezeigt.
Eine weitere Erkenntnis aus dem Ländervergleich: Die Lehrer sind in Deutschland älter als im OECD-Durchschnitt, aber auch hier gibt es Unterschiede. So ist zum Beispiel an Grundschulen im Saarland nur jeder vierte Lehrer über 50, in Mecklenburg-Vorpommern ist es mehr als jeder zweite.
/jr/DP/jsl
BERLIN (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: fotolia, istockphoto_stokkete