Rolltreppen als Stromfresser: Einzelhändler erwägen drastische Maßnahmen um Strom zu sparen
Mehrere deutsche Einzelhandelsketten schalten wegen des immer weiter steigenden Strompreises in ihren Filialen die Rolltreppen ab. Nun könnte es sein, dass auch Ikea diese Maßnahme ergreift.
Ikea denkt über das Ausschalten der Rolltreppen nach
Die Preise für Strom in Deutschland bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Einige Handelsketten sehen sich bereits jetzt dazu gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Energieverbrauch zu drosseln. So haben laut einem Bericht von Bild einige Saturn- und Galeria Kaufhof-Filialen damit angefangen, die Rolltreppen außer Betrieb zu nehmen, da diese alltägliche Annehmlichkeit eben doch enorm energieintensiv ist.
Aber nicht nur in den Kaufhäusern in den Innenstädten könnten in Zukunft die Rolltreppen stillstehen: Wie ein Pressesprecher von Ikea gegenüber der Bild bestätigt hat, wurde nun auch bei der beliebten schwedischen Möbelkette eine Sondertruppe abkommandiert, die verschiedene Maßnahmen zur Einsparung von Energie überprüfen soll - darunter eben auch das Abschalten der Rolltreppen.
Überall muss Strom gespart werden
Die Notwendigkeit, Strom zu sparen, greift in ganz Deutschland um sich. Wie Yahoo Finanzen berichtet, hat sich auch der Einkaufscenter-Betreiber ECE bereits darauf verlegt, in den frühen Morgenstunden und am Abend die Rolltreppen auszuschalten. Die Handelskette Konsum Weimar habe diesen Schritt zwar noch nicht getan, ziehe es jedoch ernsthaft in Erwägung. Dort überprüfe man auch, welche Kosten dadurch entstünden, wenn man die Rolltreppen mit Lichtschranken ausstatten würde.
Miguel Müllenbach, Firmenchef von Galeria Kaufhof, sagte gegenüber Bild: "Im Bereich Beleuchtung und Rolltreppen sparen wir bereits Strom durch Ausschalten und Stilllegung, wo es möglich ist - ohne die Kunden zu beeinträchtigen." Doch ob die Maßnahmen tatsächlich keine Beeinträchtigung für die Kunden zur Folge haben, ist durchaus fraglich. Denn wie W&V anmerkt, sorgt das Abschalten der Rolltreppen zwar dafür, dass die großen Handelsketten Energie einsparen, bringt jedoch auch gleichzeitig einschneidende Folgen für bestimmte Gruppen von Menschen mit sich. So sind Gehbehinderte, Senioren oder Eltern mit Kinderwagen beim Einkaufen schlicht und ergreifend auf Rolltreppen angewiesen. Stehen diese still, dann gestaltet sich das alltägliche Shoppen für diese Menschen um einiges schwieriger.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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