Blackout: Diese Vorkehrungen und Maßnahmen greifen im Ernstfall
Ein flächendeckender Stromausfall in Deutschland hätte weitreichende Konsequenzen. Für den Ernstfall wurden verschiedene Pläne entworfen, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Diese sollten jedoch auch selbst Vorkehrungen treffen.
Krisenhafte Situationen im Stromsystem unwahrscheinlich - aber nicht auszuschließen
Die Vorstellung eines flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfalls in Deutschland, einem sogenannten Blackout, ist beunruhigend. Beinahe das gesamte öffentliche Leben und das Privatleben jedes einzelnen Bürgers wäre direkt oder indirekt davon betroffen, wenn es zu einem Ausfall der Stromversorgung kommen würde. Während die Folgen temporärer und lokaler Stromausfälle in der Vergangenheit begrenzt waren, würde ein flächendeckender Blackout die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur extrem erschweren. Die Wasserversorgung wäre ebenso beeinträchtigt wie die Lebensmittelversorgung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Den Eintritt eines derartigen Katastrophenszenarios schätzt die Bundesregierung in einer Pressemitteilung zwar als "sehr unwahrscheinlich" ein, auszuschließen sei es aber - auch in Anbetracht der aktuellen Energiekrise - nicht.
Staat sichert eigene Handlungsfähigkeit
Trotz der geringen Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Katastrophenszenarios haben Bund, Länder und Kommunen für den Fall der Fälle vorgesorgt, zu schwerwiegend wären die Konsequenzen ohne entsprechende Vorkehrungen. Das Hauptaugenmerk der öffentlichen Vorkehrungsmaßnahmen liegt auf der Aufrechterhaltung der Handlungsfähigkeit der Behörden und Ministerien in den Kernbereichen des Staates, dazu zählen beispielsweise die Verwaltung, Gerichte oder aber auch die digitale Infrastruktur.
Die öffentlichen Vorkehrungen zum Schutz der Zivilbevölkerung sind begrenzt. Neben den Lebensmittelvorräten des Bundes, welche laut Business Insider an 150 geheimen Orten in Deutschland gelagert werden, haben die einzelnen Bundesländer und Gemeinden zusätzlich Vorkehrungen von unterschiedlichem Ausmaß getroffen. Eine Sprecherin des bayrischen Innenministeriums beispielsweise habe berichtet, dass die Versorgung mit Lebensmitteln im Katastrophenfall auch über einen längeren Zeitraum gewährleistet sei. Dies sei jedoch nicht flächendeckend in Deutschland der Fall, gleiches gelte für die Verfügbarkeit von Notstromaggregaten für die Bevölkerung an zentralen Anlaufpunkten.
Bürger in der Pflicht
Unabhängig der Bemühungen und Vorbereitungen von öffentlichen Einrichtungen sind die Ressourcen, welche der Staat für die Zivilbevölkerung zur Verfügung stellen kann, begrenzt. Bei Eintritt eines flächendeckenden und anhaltenden Katastrophenszenarios kann der Staat nicht jedem Bedarf gerecht werden. Deshalb gilt es auch für Privathaushalte, sich für den Ernstfall zu wappnen. Zentrale Vorkehrungen, welche getroffen werden sollten, sind das Anlegen von Wasser- und Lebensmittelvorräten sowie die Ausstattung mit Medikamenten. Außerdem sollte eine Sammlung wichtiger Dokumente und Unterlagen griffbereit liegen, um im Ernstfall schnell handlungsfähig zu sein.
N. Lorenz / Redaktion finanzen.net
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