Soonicorns

Analyse: Diese 15 deutschen Startups könnten bald Einhörner werden

23.06.21 21:16 Uhr

Analyse: Diese 15 deutschen Startups könnten bald Einhörner werden | finanzen.net

2021 wurden bereits fünf deutsche Startups zu Einhörnern - und es könnten noch einige weitere folgen: Die Investmentbank GP Bullhound hat in Zusammenarbeit mit Viva Technology eine Liste der 100 vielversprechendsten europäischen Startups 2021 aufgestellt. Auch 15 deutsche Unternehmen schaffen es auf die Liste.

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Personio, Mambu, Sennder, Lilium und Gorillas sind die fünf deutschen Startups, die 2021 bereits zu Unicorns wurden. Als "Unicorn" oder zu Deutsch "Einhorn" wird ein Startup verstanden, dass eine Bewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar erhält. Passend dazu gibt es auch die sogenannten "Soonicorns": Startups, für die eine baldige Milliardenbewertung prognostiziert wird. Die Investmentbank Bullhound und die französische Technologiekonferenz Viva Technology haben Ende April 2021 eine Liste der Top-100 europäischen Soonicorns veröffentlicht. Die meisten darunter (24 Soonicorns) befinden sich in Großbritannien, auf Platz zwei steht Frankreich (21 Soonicorns) und Deutschland belegt mit 15 Soonicorns den dritten Platz im europaweiten Ranking.

Riedlbauer: "Die Bedingungen für Unicorn-Anwärter sind besser denn je"

Julie Ranty, Generaldirektorin von Viva Technology, erklärt in einer schriftlichen Mitteilung zu der Liste: "Dieses Top-100 Scale-Up veranschaulicht das außerordentliche Potenzial der europäischen Tech-Branche und seine Anerkennung als führender Tech-Hub". Im Rahmen der Pandemie sei die Relevanz digitaler Lösungen und damit auch der Wert von Tech-Firmen deutlich gestiegen, so die Expertin. Julian Riedlbauer, Deutschlandchefin der Investmentbank GP Bullhound, wird von Gründerszene wie folgt zitiert: "Die Bedingungen für Unicorn-Anwärter sind besser denn je […]. Wir beobachten gerade ein Überangebot an Liquidität, das den Markt aufheizt und zu höheren Bewertungen führt. Zudem schießen auch die Exit-Bewertungen in die Höhe, etwa durch neue Formen wie SPACs und Börsengänge […]". Cherry-Partner Christian Meermann erklärt gegenüber Gründerszene, dass der Grund für die guten Chancen für Einhorn-Anwärter in der Pandemie und den in Zusammenhang damit im ersten Halbjahr 2020 zurückhaltend gebliebenen Kapitalgebern liege: Die Deals seien zeitlich verschoben worden und würden nun realisiert. Im Folgenden werden die 15 deutschen als vielversprechend in die Liste aufgenommenen Soonicorns in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt, die Daten über die Geldbeträge entstammen der Crunchbase-Datenbank.

Babbel

Babbel ist eine im Jahr 2007 gegründete kostenpflichtige Sprach-Lern-Plattform - eigenen Angaben zufolge mit über 10 Millionen verkauften Abonnements die erfolgreichste weltweit. Das Startup hat in der letzten Finanzierungsrunde 2015 rund 22 Millionen US-Dollar eingenommen, insgesamt sind es bereits 33,3 Millionen US-Dollar. CEO des Unternehmens ist Arne Schepker.

Blinkist

Blinkist wurde im Jahr 2012 gegründet. Das Unternehmen stellt sogenannte "Shortcasts" her und fasst längere Inhalte als Podcast oder in Textform kurz zusammen, die Einnahmen werden über Abonnements generiert. Das Startup konnte in seiner letzten Finanzierungsrunde 2018 18,8 Millionen US-Dollar einnehmen, insgesamt beläuft sich die Höhe der Einnahmen durch Finanzierungsrunden mittlerweile auf 34,8 Millionen US-Dollar.

Forto

Forto, ehemals FreightHub, wurde 2016 von Erik Muttersbach, Fabian Heilemann, Ferry Heilemann und Michael Wax gegründet. Das Unternehmen, welches eigenen Angaben zufolge "Logistik neu denkt", nahm in seiner letzten Finanzierungsrunde mit sieben Investoren 50 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt haben Investoren mittlerweile 103 Millionen Euro in das Startup gesteckt.

Infarm

Infarm ist ein 2013 gegründetes Unternehmen, welches das Konzept des Vertical Farming in Geschäfte und Restaurants bringt: So können beispielsweise Kräuter direkt vor Ort angepflanzt werden, womit Infarm einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte. Infarm konnte in Finanzierungsrunden bisher insgesamt 404,5 Millionen US-Dollar einnehmen, in der letzten noch in diesem Jahr waren es 100 Millionen US-Dollar.

LeanIX

Das Bonner Unternehmen LeanIX wurde im Januar 2012 gegründet. LeanIX beschäftigt sich mit der IT-Infrastruktur von Unternehmen und möchte diese verbessern sowie modernisieren. Das Startup hat in Finanzierungsrunden insgesamt bereits 119,9 Millionen US-Dollar eingenommen, in der letzten Runde im Juli 2020 waren es bei fünf Investoren 80 Millionen US-Dollar.

ottonova

Frank Birzle, Roman Rittweger und Sebastian Scheerer gründeten das Startup ottonova im Jahr 2015. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine Krankenversicherung, welche über eine digitale Plattform verwaltet werden kann. Während der letzten Finanzierungsrunde im November 2019 konnte ottonova 60 Millionen US-Dollar einnehmen, die Summe aller Einnahmen aus Finanzierungsrunden beträgt 85 Millionen US-Dollar.

Pricefx

Das im Jahr 2011 gegründete Startup Pricefx ist ein Anbieter für eine Preisgestaltungssoftware. Im Rahmen der letzten Finanzierungsrunde im Juli 2020 nahm das Unternehmen 65 Millionen US-Dollar ein, insgesamt waren es in den Finanzierungsrunden bereits 131,3 Millionen US-Dollar.

Raisin

Raisin, ehemals Weltsparen, wurde 2012 von Frank Freund, Michael Stephan und Tamaz Georgadze gegründet. In das in Berlin ansässige Startup, welches verschiedenste Möglichkeiten der Geldanlage anbietet, wurden bislang insgesamt 206 Millionen US-Dollar investiert. Die letzte Finanzierungsrunde im Juli 2019 brachte dem Jungunternehmen von fünf Investoren 28 Millionen US-Dollar ein.

Spryker Systems

Spryker Systems ist ein in Berlin ansässiges Unternehmen, welches seinen Kunden eine E-Commerce-Technologie anbietet. Das 2014 gegründete Startup nahm in Finanzierungsrunden insgesamt 152 Millionen US-Dollar ein, mit 130 Millionen US-Dollar von drei Investoren den Großteil davon in der letzten Finanzierungsrunde im Dezember 2020.

Staffbase

Frank Wolf, Lutz Gerlach und Martin Bohringer gründeten Staffbase im November 2014. Das mittlerweile rund sieben Jahre alte Startup bietet seinen Kunden eine Plattform für firmeninterne Kommunikation und vereinfacht somit insbesondere zu Zeiten des Homeoffice die Kommunikation zwischen Kollegen (und ihren Vorgesetzten). Die Summe der Investitionen aus allen Finanzierungsrunden beträgt 190 Millionen US-Dollar, in der letzten Finanzierungsrunde steckten insgesamt fünf Investoren 122 Millionen US-Dollar in das Jungunternehmen.

Taxfix

2016 wurde Taxfix von Lino Teuteberg und Mathis Buchi gegründet: Das Berliner Startup hat zum Ziel, die Steuererklärung des Otto Normalverbrauchers zu vereinfachen. In der letzten Finanzierungsunde im Monat April 2020 steckten vier Investoren insgesamt 65 Millionen US-Dollar in das Jungunternehmen, insgesamt nahm Taxfix in seinen Finanzierungsrunden bisher 110 Millionen US-Dollar ein.

TIER Mobility

Das Startup TIER Mobility bietet seinen Kunden verschiedene elektrisch betriebene Fortbewegungsmittel, darunter auch die in vielen deutschen Städten mittlerweile weit verbreiteten E-Scooter. 2018 von Julian Blessin, Lawrence Leuschner und Matthias Laug gegründet, konnte das Unternehmen in seinen Finanzierungsrunden bislang insgesamt 388 Millionen US-Dollar einsammeln, 250 Millionen allein im November letzten Jahres.

Trade Republic

Das 2015 gegründete Startup Trade Republic ist ein Online-Broker, alle Geschäfte werden über eine App abgewickelt. Das in Berlin ansässige Unternehmen konnte in Finanzierungsrunden bisher insgesamt 79 Millionen US-Dollar einnehmen, bei der letzten Finanzierungsrunde im April vergangenen Jahres sammelte es von fünf Investoren 62 Millionen US-Dollar ein.

Volocopter

Volocopter wurde im Jahr 2011 von den Gründern Alexander Zosel und Stephan Wolf ins Leben gerufen. Das Startup ist im Bereich der Luftfahrt tätig und arbeitet an der Realisierung autonomer Luft-Taxis. Das Konzept trifft bei Investoren auf großes Interesse: Insgesamt 369,2 Millionen US-Dollar wurden in den Finanzierungsrunden bereits in die nunmehr rund zehn Jahre alte Firma gesteckt. Allein in der letzten Finanzierungsrunde im März dieses Jahres waren es 201 Millionen US-Dollar von insgesamt 15 Investoren.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

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