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Schönheit im Beruf: Die Auswirkungen von Pretty Privilege auf Vorstellungsgespräche

02.12.24 23:45 Uhr

Pretty Privilege im Berufsleben: Wie Attraktivität Vorstellungsgespräche beeinflusst | finanzen.net

Das Konzept des "Pretty Privilege" beschreibt die Vorteile, die Menschen aufgrund ihres attraktiven Aussehens in verschiedenen Lebensbereichen, einschließlich Vorstellungsgesprächen, erfahren. Dieses Phänomen wird seit den 1970er Jahren wissenschaftlich untersucht und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das gesellschaftliche und berufliche Leben.

Pretty Privilege in Vorstellungsgesprächen

Der Begriff "Pretty Privilege" wurde vor allem durch soziale Medien populär, existiert aber schon lange in der Forschung. Eine Studie aus dem Jahr 1972 an der Universität Minnesota zeigte, dass attraktive Personen als sozial und beruflich erfolgreicher wahrgenommen werden. Diese Wahrnehmung basiert auf dem Halo-Effekt, bei dem eine positive Eigenschaft (wie Schönheit) auf andere Bereiche übertragen wird. Menschen, die als attraktiv gelten, werden oft als vertrauenswürdiger, intelligenter und kompetenter angesehen, obwohl es keine objektiven Beweise für diese Annahmen gibt, wie ein Beitrag von UNIpress betont.

Die Auswirkungen des Pretty Privilege zeigen sich ebenso im beruflichen Kontext. Attraktive Bewerber haben bessere Chancen, eingestellt zu werden, und erzielen oft höhere Gehälter. Eine Studie von Daniel Hamermesh und Jeff Biddle, welche in ihrem Buch "Beauty Pays: Why Attractive People Are More Successful" veröffentlicht wurde, zeigte, dass attraktive Männer bis zu 13 Prozent mehr verdienen als ihre weniger attraktiven Kollegen - obwohl sie keine besseren Leistungen erbringen. Dieser Gehaltsunterschied beruht laut einem Beitrag von Bedeutung Online auf subjektiven Wahrnehmungen und Vorurteilen, weshalb attraktive Menschen als fähiger und kompetenter eingeschätzt werden.

Auswirkungen von Pretty Privilege auf die Karriereentwicklung

Pretty Privilege beeinflusst nicht nur die Chancen auf Einstellung und Gehaltsverhandlungen, sondern auch die langfristige Karriereentwicklung. Attraktive Menschen haben oft bessere Netzwerkmöglichkeiten und erhalten mehr Mentoring-Angebote, was ihre Aufstiegschancen innerhalb eines Unternehmens erhöht. Wie in einem Artikel der Harvard Business Review erläutert, führt dies zu einer ungleichen Verteilung von Karrieremöglichkeiten, die auf oberflächlichen Kriterien basiert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Pretty Privilege sei die Verstärkung durch Medien und soziale Netzwerke. Plattformen wie Instagram und TikTok fördern ein Schönheitsideal, das oft eurozentrische Standards widerspiegelt. Attraktive Influencer haben eine größere Reichweite und können höhere Werbeeinnahmen erzielen, wie es weiter heißt. Filter, die das Aussehen verbessern, verstärken den Druck, diesen Idealen zu entsprechen. Diese digitalen Plattformen betonen Merkmale wie symmetrische Gesichter, glatte Haut und schlanke Körper, wodurch die Wahrnehmung von Schönheit weiter homogenisiert werde.

Kritische Betrachtungen und Gegenmaßnahmen

Es ist wichtig, Pretty Privilege kritisch zu hinterfragen und Maßnahmen zu ergreifen, um Chancengleichheit zu fördern. Unternehmen sollten sich der unbewussten Vorurteile bewusst werden, die bei der Auswahl und Beförderung von Mitarbeitern eine Rolle spielen. Sensibilisierungstrainings und die Implementierung von strukturierten Bewertungsverfahren können helfen, diese Vorurteile zu minimieren.

Darüber hinaus können diversifizierte Rekrutierungsteams dazu beitragen, eine ausgewogenere Entscheidungsfindung zu gewährleisten. Eine Studie des Journal of Applied Psychology zeigt, dass diverse Teams dazu neigen, gerechtere und objektivere Entscheidungen zu treffen, was die Auswirkungen von Pretty Privilege reduzieren kann.

Durch die Implementierung solcher Maßnahmen von Unternehmen und Gesellschaften können die Auswirkungen von Pretty Privilege verringert und eine gerechtere berufliche Landschaft geschaffen werden. Fähigkeiten und Leistungen werden über das äußere Erscheinungsbild gestellt.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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