Immer ein paar Scheine parat: Die unterschätzte Bedeutung von Bargeld

Obwohl digitale Zahlungsmethoden alltäglich geworden sind, sehen viele Finanzexperten im Bargeld nach wie vor einen wichtigen Bestandteil der persönlichen Finanzplanung. In verschiedensten Alltagssituationen lohnt es sich, zwischen 70 und 200 Euro bar in der Brieftasche zuhaben.
Krisensituationen und technische Ausfälle
Digitale Zahlungssysteme sind grundsätzlich abhängig von Stromversorgung und Internetverbindung. Bei Stromausfällen, Cyberangriffen oder technischen Störungen, wie sie beispielsweise bei Kartenterminals gelegentlich auftreten, wird Bargeld zur einzig verbliebenen Bezahlmöglichkeit. Laut einer Online-Befragung von Klarna haben Deutsche im Schnitt 74,80 Euro im Geldbeutel, um bei unvorhergesehenen Störungen zahlungsfähig zu bleiben.
Nutzungsmöglichkeiten im stationären Einzelhandel
Vor allem kleinere Geschäfte, Hofläden, Marktstände oder Betriebe in ländlichen Regionen bieten häufig keine Kartenzahlung an. Die Barzahlung reduziert für sie Kosten durch Transaktionsgebühren und administrative Aufwände. In einem Artikel von AOL Finance wird darauf hingewiesen, dass Bargeld ein bedeutender Bestandteil wirtschaftlicher Eigenständigkeit für kleine Händler bleibt.
Einfluss auf Konsumverhalten und Ausgabenkontrolle
Im Vergleich zur Kartenzahlung führt Barzahlung nachweislich zu bewussterem Konsum. Der physische Umgang mit Geld schafft ein stärkeres Gefühl für den realen Wert der Ausgaben. Laut einem Beitrag von Rundschau-Online ist es so, dass Personen, die regelmäßig mit Bargeld bezahlen, seltener zu impulsivem Kaufverhalten neigen und sich dadurch besser an ihr Budget halten können.
Empfehlungen für Reisen und ländliche Regionen
Bei Reisen, insbesondere ins Ausland oder in Regionen mit eingeschränkter Zahlungsinfrastruktur, wird empfohlen, mindestens 200 bis 300 Euro beziehungsweise den entsprechenden Betrag in lokaler Währung mitzuführen. Laut Von Baer ermöglicht dies eine größere Unabhängigkeit, falls keine Kartenzahlung akzeptiert wird oder Automaten schwer erreichbar sind.
Bargeld beim Trinkgeldgeben
In vielen Dienstleistungsbereichen wird Trinkgeld nach wie vor bevorzugt in bar entgegengenommen. Kellner, Lieferdienste, Friseurpersonal oder Hotelangestellte sind häufig auf diese freiwilligen Zusatzleistungen angewiesen, die unmittelbar und ohne Umwege bei den Empfängerinnen und Empfängern ankommen sollen. Digitale Trinkgeldsysteme existieren zwar, doch sie beinhalten oft Gebühren oder Umwege über das jeweilige Kassensystem. Bargeld bietet in diesem Kontext eine einfache und direkte Möglichkeit, Wertschätzung auszudrücken.
Redaktion finanzen.net
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