Ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung: Was sich mehr lohnt
Für viele Pferdeliebhaber ist der Besitz eines eigenen Pferdes ein großer Traum. Jedoch gehen damit häufig auch sehr hohe Kosten einher. Sind die Kosten etwa zu hoch, ist eine Reitbeteiligung womöglich die bessere Variante, seinem Traum ein Stück näher zu kommen.
Ein eigenes Pferd
Bevor man sich ein Pferd anschafft, muss man sich über die damit einhergehenden Kosten im Klaren sein. Schon bei dem Kauf eines Pferdes variiert der Preis je nach Rasse, Alter und Ausbildung. Während der Preis eines Freizeitpferdes zwischen 4.000 und 6.000 Euro liegt, ist ein Sportpferd schon deutlich teurer. Bei einem etwa vier Jahre alten und gut angerittenen Sportpferd liegt der Preis zwischen 10.000 und 15.000 Euro.
Und die Kosten hören bei dem Pferdekauf nicht auf. Zusätzlich muss das Pferd auch untergebracht werden. Wer keinen eigenen Hof hat, wird sein Pferd in einem angemieteten Stall unterbringen müssen. Auch dabei gibt es verschiedene Preiskategorien, die je nach Standort unterschiedlich sein können. Pensionsställe, inklusive Futter, Boxen, Halle, Weideservice und Reitplätzen kosten etwa 300 bis 400 Euro im Monat. Günstiger ist es, das Pferd auf einem Bauernhof unterzubringen. Hier kosten die Boxen etwa 100 Euro im Monat, jedoch muss man sich um das Ausmisten, die Pflege sowie das Futter selbst kümmern. Für das Futter sind dann also mit weiteren 150 Euro im Monat zu rechnen.
Das kostet die Ausstattung für ein eigenes Pferd
Ist das Pferd sicher untergebracht, muss man für die richtige Ausstattung sorgen. Die wohl teuerste Anschaffung der Ausstattung ist der Sattel. Während ein neuer Sattel zwischen 1.300 und 3.000 Euro kostet, bekommt man einen gebrauchten Sattel schon ab 400 Euro. Für weiteres Zubehör wie Trense, Putzzeug, Führstricke, Decken, Gamaschen sollte man etwa 1.000 Euro einplanen.
Wichtig ist es auch die Kosten für regelmäßige Besuche bei Hufschmied und Tierarzt einzuplanen. Insgesamt sollte man dafür mit etwa 200 Euro im Monat rechnen. Um das Pferd abzusichern empfiehlt sich außerdem eine Tierhaftpflichtversicherung für etwa zehn Euro im Monat. Wer ganz sicher gehen will schließt auch eine OP-Versicherung für etwa 25 Euro im Monat ab, um im Falle einer nötigen Operation nicht die hohen Kosten tragen zu müssen.
Möchte man mit dem eigenen Pferd schließlich auch trainieren, empfiehlt es sich Reitstunden zu nehmen. Der genaue Preis dafür hängt ganz von der ausgewählten Reitschule und der Art des Unterrichts (Einzel- oder Gruppenstunden) ab, jedoch kann man im Allgemeinen mit einem monatlichen Preis zwischen 169 und 400 Euro rechnen. Insgesamt beläuft sich die Versorgung eines eigenen Pferdes demnach auf mindestens 7.300 Euro im Jahr.
Reitbeteiligung
Eine Reitbeteiligung ist wesentlich günstiger als die Anschaffung und Versorgung eines eigenen Pferdes. Mit etwas Glück lassen sich auch kostenlose Reitbeteiligungen finden. Anderweitig zahlt man einen monatlichen Festpreis für den man dann eine vorab abgemachte Anzahl an Tagen über das Pferd verfügen kann. Wichtig ist es, im Voraus mit dem Pferdebesitzer abzuklären, was genau mit dem Pferd gemacht werden darf und zu welchen Tagen genau es zur Verfügung steht. In jedem Fall ist es ratsam einen Reitbeteiligungsvertrag aufzusetzen um alle Bedingungen zu klären, damit es zu keinen Missverständnissen kommen kann.
Was lohnt sich?
Welche Variante nun die beste ist, um sich den Pferdewunsch zu erfüllen, hängt ganz von den finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten ab, die man selbst hat. Hat man genügend Zeit und Geld um sich ein eigenes Pferd leisten zu können und ist die persönliche Bindung besonders wichtig, ist dies wohl die bessere Variante. Außerdem ist man nicht von einem anderen Besitzer abhängig. Hat man jedoch nicht das nötige Geld oder nicht ausreichend Zeit für das Tier, ist es wohl ratsamer die Reitbeteiligung zu wählen, auch wenn man sich dabei an die Regelungen des Besitzers halten muss.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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