Open-Source vs Microsoft 365

Einsatz von Microsoft 365 an Schulen - IT-Experten plädieren dagegen

01.12.20 23:30 Uhr

Einsatz von Microsoft 365 an Schulen - IT-Experten plädieren dagegen | finanzen.net

In Baden-Württemberg debattiert das Kultusministerium darüber, künftig Microsoft 365 als Lernsystem für Schulen zu etablieren. Dieses Vorhaben wird von diversen Informatik-Experten deutlich kritisiert. Sie warnen unter anderem vor Problemen hinsichtlich des Datenschutzes.

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GI spricht sich gegen Office 365 aus

Das baden-württembergische Kultusministerium plant die Digitalisierung des Bildungssystems des Landes mithilfe von Microsoft 365, vormals unter der Bezeichnung Microsoft Office 365 bekannt, voranzubringen und somit auf kommerzielle Produkte zu wechseln.

Dieses Vorhaben kritisiert die Gesellschaft für Informatik (GI) in einem offiziellen Positionspapier deutlich. Das Gremium bezeichnet die Idee des Kultusministeriums als Rückschritt hinsichtlich des Datenschutzes sowie der digitalen Souveränität des Landes. Zudem würde der Wechsel auf das kommerzielle Microsoft 365 negative Einflüsse auf die "Einheitlichkeit, Offenheit und Kollaboration" haben, wie die Experten in dem Schreiben kommentieren.

Dementsprechend empfiehlt das Expertenteam die bereits in das digitale Lernen implementierten Systeme besser zu nutzen. "Uns liegt daran, dass die hervorragende Infrastruktur in Baden-Württembergs Schulen auf einer Open-Source-Basis erhalten bleibt", plädieren die Autoren des Positionspapiers.

Open-Source-Plattformen sollen weiterhin genutzt werden

Die IT-Experten wünschen vielmehr den Einsatz von explizit auf das Lernen ausgerichtete Systeme, welche für jedermann frei zugänglich sind. Das business-orientierte Microsoft 365 sei nicht als pädagogische Plattform ausgerichtet. Alternativ solle das Kultusministerium weiterhin mit vorhandenen Alternativen fortfahren.

Der Lösungsvorschlag wird wie folgt formuliert: "Zentrum einer digitalen Schule sollte immer ein wirklich auf Lernen ausgerichtetes Lernmanagementsystem sein. Mit Moodle steht uns dies zur Verfügung - inklusive offener Standards und Interoperabilität."

Zudem würde mit dem Umstieg auf ein neues System die Zeit und Arbeit der Lehrkräfte, welche sie über das Frühjahr 2020 hinweg in die Einarbeitung von Moodle gesetzt haben, grundlos verloren gehen. "Dass etwa Moodle vorher nicht flächendeckend eingesetzt wurde, liegt keineswegs daran, dass es nicht gut wäre: Vor Corona bestand einfach keine Notwendigkeit", argumentieren die Verfasser des Briefs.

Datenschutzbedenken

Auch in Bezug auf den Datenschutz, welcher mit der Implementierung von Microsoft 365 laut dem Schreiben gefährdet wäre, argumentieren die Experten für die Open-Source-Variante. Denn Microsoft sammle Telemetriedaten in einem nicht bestimmbaren Volumen, wodurch europäisches Recht gebrochen werden würde.

Gleichermaßen argumentierte bereits der Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts (MNU) gegen Microsoft 365 in einem Schreiben an das baden-württembergische Kultusministerium. "Das Papier kommt zum Ergebnis, dass kein datenschutzgerechter Einsatz von Microsoft Office 365 möglich ist", schreiben die Experten des MNU. Als weitere Erläuterung heißt es, "Der CLOUD Act verpflichtet amerikanische Provider zur Herausgabe von Daten, auch wenn diese auf Servern in Europa gespeichert sind. Die Datenspeicherung auf europäischen Servern garantiert daher keinen Datenschutz bei Office 365."

Der richtige Weg zur digitalen Bildung sei auch laut MNU über die Open-Source-Programme Moodle und dem Videotelefonie-Programm Big Blue.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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