Nachhaltige Verhaltensänderungen: So wollen Verbraucher auch nach der Corona-Krise weiter sparen
Die Corona-Krise hat einen starken Einfluss auf unser Konsumverhalten. Einer Umfrage zufolge könnte das auch nach der Krise noch eine Weile so bleiben.
Mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland rechnet einer Umfrage zufolge mit langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise auf ihr Konsumverhalten. Wäre die Krise in drei Monaten unter Kontrolle, würden 28 Prozent der Befragten anschließend dennoch weniger ausgeben, wie aus einer Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.
Corona-Krise senkt die Konsumbereitschaft
2018 lag der Anteil der Verbraucher, die eine größere Anschaffung planten, noch bei über 23 Prozent. Dieser ist im März 2020 auf 17,5 Prozent gefallen, wie aus einer Umfrage der Norisbank hervorgeht. Ein Ansturm der Kunden auf Immobilienmakler und Autohändler nach der Krise wird demnach ausbleiben. 45 Prozent der Befragten wollen außerdem zunächst die persönlichen finanziellen Auswirkungen abwarten. Bei den Verbrauchern herrscht eine große Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie für die Haushaltskassen.
Wie stark das Konsumverhalten beeinflusst wird, hängt von der Dauer der Krise ab. Corona wird einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben der Menschen haben. Man werde sich an ein neues "Normal" gewöhnen müssen. Ein bruchloser Anschluss an Vor-Corona-Zeiten ist illusorisch, lautet das Urteil der Agentur Jung von Matt sowie der Unternehmensberatung McKinsey.
Verschiedene Prognosen für die Zeit danach
Das Zusammenbrechen von internationalen Lieferketten und die dadurch spürbaren Engpässe in der Versorgung können zu einem Umdenken führen. Marken müssen sich stärker Gedanken darüber machen, wo beschafft, produziert und vertrieben wird. Das Leben der Menschen hat sich in die eigenen vier Wände verschoben und digitale Assistenten, Lieferdienste sowie Abo-Modelle boomen. Ob diese Entwicklung auch langfristig ist, wird sich zeigen. Durchgehend reversibel werden diese Änderungen des Konsumverhaltens allerdings nicht sein.
Die Corona-Krise hat die Menschen bereit gemacht für digitale Services: Home-Office in der Küche, Skype Sessions, Ausprobieren von Lieferdiensten oder Training mit der Fitness-App. Die Nutzungszeiten von TV- und Streamingdiensten haben sich in den letzten Wochen nahezu verdoppelt und das Internet hat für viele Menschen nochmals an Bedeutung gewonnen. Vor allem das Online-Shopping haben Konsumenten während der Krise zu schätzen gelernt.
Redaktion finanzen.net
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