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‘PremFlix‘ - Streamingdienst der Premier League könnte 2022 auf den Markt kommen

11.02.20 16:40 Uhr

‘PremFlix‘ - Streamingdienst der Premier League könnte 2022 auf den Markt kommen | finanzen.net

Der Chef der Premier League, Richard Masters, hat bekannt gegeben, dass die britische Fußballliga bereits seit geraumer Zeit an einer Art Netflix für die Liveübertragungen der Ligaspiele arbeite. Solch ein Streamingdienst könnte aufgrund der aktuell vergebenen Übertragungsrechte allerdings erst ab 2022 implementiert werden.

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Neue Vergabe der Premier League TV-Rechte erst 2022

Für die Premier League könnte ab 2022 eine neue Form der Liveübertragung ins Leben gerufen werden. Wie Richard Masters, der neu CEO der britischen Fußballliga, bestätigte, plant die Premier League einen Streamingdienst, der unabhängig von traditionellen TV-Übertragungen, das Anschauen von Spielen ermöglichen soll, dies geht aus einem dem Guardian vorliegenden Statement hervor.

"Während der letzten Vergabe der TV-Rechte für die Spielzeiten 2019 bis 2022 haben wir sehr viel Zeit damit verbracht und viele Ressourcen investiert, um unsere Expertise und unsere Möglichkeiten im Bereich ‘Direkt-zum-Konsumenten‘ auszubauen", heißt es im Statement. Masters führt aus: "Wir waren letztes Mal bereit und wir werden das nächste Mal bereit sein, wenn sich die Möglichkeit ergibt."

Da die Premier League ihre TV-Rechte nur alle drei Jahre neu verkauft, eröffnet sich auch erst 2022 die Möglichkeit, einen Service à la Netflix anzubieten. Daher liegen die Rechte in Großbritannien bis auf weiteres bei lokalen Sendern, sowie Amazon Prime.

Finanzielle Vorteile für Premier League und Konsument

Außerhalb des Königreiches sind die Rechte an den Liveübertragungen liberaler verteilt, so hält der Streamingdienst DAZN bereits einen Großteil der Rechte für Übertragungen in Deutschland. In Kanada überträgt der Onlineservice bereits alle Spiele der Premier League.

Zum jetzigen Zeitpunkt verdient die Premier League durch die traditionelle Vergabe der Übertragungsrechte circa drei Milliarden britische Pfund im Jahr. Kalkulationen der Daily Mail zufolge könnte die Liga mit einem eigenen Streamingdienst bis zu 24 Milliarden britische Pfund jährlich einnehmen, wenn weltweit etwa 200 Millionen Haushalte monatlich zehn Pfund für den Streamingdienst ausgeben würden.

Dementsprechend besteht für die Premier League auch eine finanzielle Motivation, die TV-Sender als Mittelsmann zu übergehen und das Produkt direkt an den Konsumenten zu verkaufen.

"Wir haben jeden Grund, der Zukunft von Sport-Übertragungsrechten positiv gegenüberzutreten. Ich glaube auch nicht, dass dies eine Blase ist, die platzen könnte, denn unser Geschäft ist zwischen nationaler und internationaler Performance effektiv eingezäunt", erklärt Masters.

Mit ‘PremFlix‘ alle Spiele auf einer Plattform

Auch Simon Jordan, Besitzer des britischen Erstligisten Crystal Palace F.C., sieht großes Potenzial in einem On-Demand Service für die Premier League. In einem Interview mit Talksport argumentiert Jordan, "Ich denke, [die Premier League] muss ihr eigener Fernsehsender werden […]. Dann könnten [die Verantwortlichen] die existierenden Preisparameter abschaffen, welchen die Leute jetzt noch widerstehen. Leute kündigen ihre Sky und BT Verträge, weil sie keine 75 oder 80 britische Pfund pro Monat zahlen wollen, sie finden diese Kosten nicht gerechtfertigt."

Denn wenn ein Konsument heute jedes Spiel der Premier League live im Fernsehen oder Internet mitverfolgen möchte, benötigt dieser Abonnements bei BT Sport, Sky und Amazon Prime. Das würde auf jährliche Kosten von circa 912 britische Pfund hinauslaufen.

"Wenn man also ein Netflix des Fußballs auf den Markt bringen würde und 100 Millionen Abonnenten generiert, die jeweils 9 britische Pfund im Monat zahlen, hätte man keine Abgänge, denn niemand könnte diesem Preis widerstehen", bringt Jordan zum Ausdruck.

Auch wenn ‘PremFlix‘ erst in einigen Jahren realisierbar sein wird, würden höchstwahrscheinlich sowohl die Premier League als auch die Konsumenten von solch einem Service profitieren.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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