Mehr Interesse an Krisenvorsorge - Deutsche legen Vorräte an
Praktische private Vorsorge für den Krisenfall hat durch die Corona-Pandemie in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen - auch jenseits von Toilettenpapier.
"Ich glaube, dass durch die Pandemie das Verständnis für Bevölkerungsschutz und Selbstschutz gewachsen ist", sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, der Deutschen Presse-Agentur.
Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) habe einst viel Spott geerntet, als er auf die Notwendigkeit hingewiesen habe, für den Notfall einen kleinen Vorrat an Wasser, Nahrungsmitteln, Verbandszeug und bestimmten anderen Gütern anzulegen. "Heute werden wir mit unseren Empfehlungen - bedingt durch Covid-19 und Quarantäneerfahrungen - deutlich ernster genommen", fügte Schuster hinzu. Das BBK verzeichne aktuell ein hohes Interesse an seinen Leitfäden für den Notfall, berichtete der Präsident der Bonner Behörde. Szenarien wie Stromausfall seien beispielsweise in vielen Krisenlagen denkbar. Dafür sollte man gewappnet sein - etwa mit einem batteriebetriebenen Radio, sagte Schuster.
Im BBK-Ratgeber für Katastrophen wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm heißt es: "Ihr Ziel muss es sein, 10 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können." Pro Person sollten dafür unter anderem 20 Liter Wasser sowie vier Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte im Haus sein. Kerzen, Streichhölzer, Batterien und eine Taschenlampe stehen ebenso auf der Checkliste wie Müllbeutel und Toilettenpapier. Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 waren vor allem Toilettenpapier und Desinfektionsmittel in deutschen Supermärkten zeitweise knapp geworden. Zum Teil wurden solche Produkte mit dem Hinweis verkauft, jeder Kunde dürfe nur haushaltsübliche Mengen davon erwerben.
BONN (dpa-AFX)
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