Neue Richtlinie

Google streicht Klimaleugner-YouTubern das Geld

04.11.21 23:31 Uhr

Google streicht Klimaleugner-YouTubern das Geld | finanzen.net

Klimaleugnern wird auf YouTube künftig der Geldhahn zugedreht. Kanäle, die absichtlich Falschinformationen oder Verschwörungstheorien rund um den Klimawandel verbreiten, dürfen keine Werbeanzeigen mehr schalten oder ihre Videos monetarisieren.

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Das neue Vorgehen gegen Klimawandelleugner auf der Videoplattform YouTube hat Google am 7. Oktober über ein Update seiner Richtlinien bekannt gegeben. Darin schreibt das Unternehmen, dass man mit externen Experten zusammenarbeite, um die eigenen Anzeigen- und Monetarisierungsrichtlinien regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren. Das Ziel sei, "eine markensichere Umgebung" für Werbepartner zu gewährleisten und die Nutzer "besser vor unzuverlässigen Behauptungen" zu schützen.

Kein Geld mehr für Falschmeldungen über den Klimawandel

Das Resultat dieses Updates ist die Entmonetarisierung von Videos, die Falschinformationen über den Klimawandel streuen. Den Anstoß für die Neuerung gaben offenbar Publisher- und Werbepartner, die vermehrt ihre Bedenken bezüglich Anzeigen äußerten, die neben oder in Verbindung mit Unwahrheiten über den Klimawandel geschaltet wurden. "Werbetreibende möchten einfach nicht, dass ihre Anzeigen neben diesem Inhalt erscheinen", erklärt das Google Ads-Team in seinem Update. Deshalb habe man sich nun dazu entschlossen, eine neue Monetarisierungsrichtlinie einzuführen, "die die Werbung für und die Monetarisierung von Inhalten verbietet, die dem etablierten wissenschaftlichen Konsens über die Existenz und die Ursachen des Klimawandels widersprechen". "Dazu gehören Inhalte, die den Klimawandel als Scherz oder Betrug bezeichnen, Behauptungen, die bestreiten, dass langfristige Trends eine Erwärmung des globalen Klimas zeigen, und Behauptungen, die bestreiten, dass Treibhausgasemissionen oder menschliche Aktivitäten zum Klimawandel beitragen", führt das Google Ads-Team in der Bekanntmachung weiter aus. Bei der Erstellung der Richtlinie habe man maßgebliche Quellen, wie beispielsweise Experten in Sachen Klimaveränderungen, hinzugezogen. Die Überprüfung der Inhalt, um mögliche Verstöße zu entdecken, soll teils automatisiert und teils menschlich durchgeführt werden.

Diskussionen und Kritik weiterhin erlaubt

In seinem Update stellt das Google Ads-Team jedoch klar, dass sich die Entmonetarisierung nur auf Inhalte bezieht, die eindeutig die wissenschaftlich anerkannte Faktenlage bezüglich des Klimawandels verfälschen oder leugnen: "Wir werden auch weiterhin Werbung und Monetarisierung zu anderen klimabezogenen Themen zulassen, darunter öffentliche Debatten zur Klimapolitik, die unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels, neue Forschungsergebnisse und mehr." Ebenso werde sorgfältig der Kontext geprüft, in dem ein Video über gewisse Inhalte berichte. So sei es auch weiterhin erlaubt über Falschmeldungen zu sprechen. Sollten diese "falschen Behauptungen" jedoch als Tatsachen verkauft werden, widerspreche dies der neuen Richtlinie, was schließlich zu einer Entmonetarisierung führen würde.

Google sieht sich in der Pflicht

Mit der Einführung dieser neuen Anzeigen- und Monetarisierungsrichtlinie geht Google nicht nur seiner Pflicht nach, ein sicheres Umfeld für seine Werbepartner und Nutzer zu schaffen, sondern auch etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen: "Diese neue Richtlinie wird uns nicht nur helfen, die Integrität unseres Werbenetzwerks zu stärken, sondern steht auch im Einklang mit der Arbeit, die wir als Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten geleistet haben, um Nachhaltigkeit zu fördern und dem Klimawandel direkt entgegenzutreten."

Redaktion finanzen.net

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