Unbegrenzter Urlaub? Das sind die Vor- und Nachteile des flexiblen Arbeitsmodells
Immer mehr Firmen entscheiden sich, auf flexiblere Arbeitsmodelle umzusteigen und ihren Mitarbeitern unbegrenzten Urlaub zu gewähren. Das Konzept birgt einige Vorteile für die Unternehmen, kann aber auch bedeutende Nachteile mit sich bringen.
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Immer mehr Unternehmen setzen auf flexible Urlaubsregelung
Jeder Arbeitnehmer, der fünf Tage die Woche arbeitet, hat in Deutschland einen gesetzlichen Urlaubsanspruch von 20 Tagen bzw. 160 Stunden. Doch in letzter Zeit häufen sich die Berichte über Unternehmen, die auf flexiblere Arbeitsmodelle umsteigen. So zeigt eine Untersuchung von 14 Millionen Stellenanzeigen des Recruiting-Portals Joblift, dass immer mehr Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern unbegrenzten Urlaub zugestehen. So sicherten 2018 insgesamt 130 Arbeitgeber in ihren Stellenangeboten flexible Urlaubsregelungen zu - im Vergleich zum Vorjahr hatte sich diese Zahl bereits mehr als verdoppelt.
Unbegrenzter Urlaubsanspruch kann Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter erhöhen
Auch Jonathan Kurfess, Gründer des Marktforschungsunternehmens Appinio, hat vor kurzem unbegrenzten Urlaub in seinem Unternehmen eingeführt. Dafür sei vor allem ein hohes Maß an Vertrauen zu den Kollegen notwendig, meint der Gründer, damit die Regelung ihr volles Potential entfalten könne. Und bislang scheint das neue Konzept grandios zu funktionieren: "Intern hat das Ganze einen riesigen Impact", meint Kurfess im t3n Podcast. Sowohl die Zufriedenheit der Mitarbeiter, als auch deren Produktivität soll durch den unbegrenzten Urlaubsanspruch massiv gestiegen sein. Auch nach außen hin wurde die Firma durch die neu eingeführten Ansprüche wesentlich attraktiver, fügt der erfolgreiche Gründer hinzu.
Christian Thum, ebenfalls Gründer eines eigenen Unternehmens, teilt die Meinung des Appinio-Gründers. Wie er gegenüber dem Spiegel verrät, haben auch seine Mitarbeiter Anspruch auf Urlaub, der weit über die gesetzlich zugesicherten 20 Urlaubstage hinausgeht: "Wir haben auch Mitarbeiter, die pro Jahr an die 40 Tage frei nehmen, und das ist völlig in Ordnung", meint er gegenüber dem Spiegel. Trotz des rasanten Wachstums des Unternehmens funktioniere das Konzept in der Firma weiterhin gut: "Ich hatte erwartet, dass wir mit wachsender Firmengröße irgendwann an eine Grenze stoßen würden und Chaos ausbricht. Aber das ist ausgeblieben!", berichtet er dem Nachrichtenmagazin.
Netflix: Mitarbeiter fühlen sich durch neue Regelung unter Druck gesetzt
Doch gibt es wohl auch Schattenseiten bei diesem Konzept, wie die aktuellen Vorgänge in den USA verdeutlichen. So hatten auch einige bekannte große Firmen wie Netflix, Meta, Dropbox oder Pinterest einen unbegrenzten Urlaubsanspruch für ihre Mitarbeiter eingeführt - einige Unternehmen haben aber schon jetzt wieder Abstand von dem neuen Arbeitsmodell genommen. Der Grund: Nachdem die Urlaubstage nicht mehr limitiert waren, haben einige Mitarbeiter in den großen Firmen gar keinen Urlaub mehr genommen. Das klingt zunächst einmal unverständlich, doch Yenia Zaba, eine Ex-PR-Managerin von Netflix, verrät dem Spiegel die Gründe für diese Entwicklung.
"So viele Urlaubstage nehmen zu können, wie man mag, ist befreiend. Ich könnte morgen freimachen - allein der Gedanke tut einem gut", erklärt sie gegenüber dem Spiegel. Das habe aber auch zur Folge, dass jedem Mitarbeiter eine hohe Verantwortung übertragen werde; viele Arbeitnehmer setzen sich unter den ständigen Druck, die bestmögliche Leistung zu erbringen. Das Arbeitspensum war daher enorm hoch, meint Zaba: "Ewig hält man das nicht durch - auch nicht bei unbegrenztem Urlaub".
Auch Robert Sweeney, ehemaliger Mitarbeiter derselben Firma, bestätigt die Aussagen seiner Kollegin: "Ich habe ständig 80 bis 90 Stunden pro Woche gearbeitet und war völlig ausgebrannt", erzählt er laut dem Spiegel. Trotzdem habe er ein schlechtes Gewissen gehabt, seine Vorgesetzten nach der langen Arbeitsphase nach Urlaub zu fragen. Überarbeitung und enormer Stress waren die Folge.
Ob ein unbegrenzter Urlaubsanspruch im eigenen Unternehmen Sinn macht, muss daher jeder Arbeitgeber individuell entscheiden - eine eindeutige Antwort auf die Frage nach Praxistauglichkeit des Modells gibt es nicht.
Pauline Breitner/Redaktion finanzen.net
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