Nach Corona

Mobilität nach der Corona-Krise - gibt es eine "Autokalypse"?

18.05.20 22:57 Uhr

Mobilität nach der Corona-Krise - gibt es eine "Autokalypse"? | finanzen.net

Breite Fahrradstreifen, weniger Autos auf den Straßen: Das ist während der Corona-Pandemie die Realität in vielen Großstädten und dient unter Anderem der Eindämmung des Virus. Aber wie werden die Straßen nach der Krise aussehen?

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Umweltschützer hoffen, die Verkehrssituation in den Großstädten bleibt auch nach der Krise beruhigt und entwickelt sich zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Andere hoffen, alles kehrt bald wieder zum Alten zurück. Erste Analysen lassen nun erahnen, in welche Richtung der Zeiger wohl ausschlagen wird.

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Infektionsrisiken werden ernster genommen

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen wurde empfohlen, Abstand zueinander zu halten - was zur Folge hatte, dass in den letzten Monaten hauptsächlich von Zuhause aus gearbeitet wurde, Schulen geschlossen blieben und Geschäfte nicht öffnen konnten. Google zeigt mit einer Auswertung von Handydaten, dass die Menschen weltweit mehr in ihren Häusern und Wohnungen blieben und alle anderen Aufenthaltsorte teils bedeutend weniger besucht wurden als zuvor.

Passend dazu veröffentlichte die Beratungsfirma McKinsey Zahlen, laut denen in den größeren Städten die Passagierzahlen in den öffentlichen Verkehrsmitteln signifikant um 70 bis 90 Prozent einbrachen - bei den Mikromobilitätsdiensten ging es um 60 bis 70 Prozent abwärts. Die Analyse der Firma prognostiziert: Auch nach Corona "[...]werden viele Kunden die Wahl ihres Transportmittels nicht nur auf Basis von Preis und Komfort treffen, sondern auch anhand der wahrgenommenen Infektionsgefahr".

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Das bedeutet: Besitzer eines eigenen Fahrzeugs werden dieses in der Folgezeit vermutlich vermehrt nutzen.

Automobilindustrie könnte wegen Corona wieder Marktanteile gewinnen

Geht man davon aus, McKinseys Analyse sei zutreffend, könnte die Automobilindustrie mittelfristig wieder Marktanteile gewinnen: Sobald sich die Industrie von der Krise erholt hat und Menschen nicht mehr mit wichtigeren Dingen als dem Autokauf beschäftigt sind, werden wohl vermehrt Fahrzeuge für den privaten Gebrauch erworben.

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Dies dürfte - neben dem Umweltaspekt - noch ein weiteres Problem verstärken: Den Platzmangel in den Städten. Dazu zitiert der Guardian Mailands Vizebürgermeister Marco Granelli: "Wenn jeder Auto fährt, gibt es keinen Platz für Menschen, keinen Platz sich zu bewegen, keinen Platz für Handel außerhalb der Läden. Natürlich wollen wir die Wirtschaft wieder öffnen, aber wir denken, wir sollten das auf einer anderen Basis als zuvor tun."

Intelligente neue Konzepte anstatt Rückkehr zum vertrauten Trott

"Strade Aperte" nennen die Mailänder das Corona-Projekt, bei dem die Straßen ummodelliert wurden, um vermehrt zur Nutzung durch Radfahrer und Fahrern von E-Scootern nutzbar gemacht zu werden. In Paris (Rue de Rivoli) und Madrid wurden ähnliche Projekte umgesetzt - Granelli spricht von dem Wunsch, für 2030 angesetzte, umweltfreundliche Neuerungen bereits jetzt einzuführen. Einen ähnlichen Ansatz äußert Ex-Opel-Chef Karl-Thomas Neumann gegenüber dem Handelsblatt: "Wir müssen sowieso aufpassen, dass wir in und durch diese Krise nicht in alte Denkmuster zurückzufallen wie ‚Sharing funktioniert nicht‘ oder [...] ‚Der Klimawandel darf jetzt keine Priorität haben‘."

Es sei wichtig, gerade für die großen Städte intelligente Konzepte zu finden und die Automobilindustrie zu transformieren. Dabei liege die Betonung auf ‚transformieren‘ und nicht ‚abschalten‘. Neumann findet diesbezüglich: "In der deutschen Automobilindustrie und Politik liegt ein zu großer Fokus darauf, das Bestehende zu schützen."

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

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