Mobilität

E-Autos im Winter: Wie lange halten die Verbrenner-Alternativen im Stau?

25.01.24 06:10 Uhr

E-Autos im Winter: Wie lange halten die Verbrenner-Alternativen im Stau? | finanzen.net

Winter, Stau und der Akku-Stand des Fahrzeuges sinkt rasch - eine unschöne Vorstellung für alle E-Auto-Besitzer. Wie real ist diese Gefahr und wie kann man sich am besten gegen ein derartiges Szenario absichern?

• Temperaturabhängige Reichweite von E-Autos
• Auch unter winterlichen Bedingungen können Wartezeiten überbrückt werden
• Sollte kein Ende des Staus absehbar sein, können Energiesparmaßnahmen ergriffen werden

Temperaturen beeinflussen Reichweite von E-Autos

Die Reichweite von E-Autos ist abhängig von der Außentemperatur, dies berichtet der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC). Demnach bewegt sich der Mehrverbrauch von E-Autos in den Wintermonaten zwischen 10 und 30 Prozent, auf Kurzstrecken kann der Verbrauch aber auch um bis zu 50 Prozent ansteigen. Dies geht aus Messungen des ADAC hervor und ist vorrangig auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen: Einerseits wird elektrische Energie verwendet, um Innenraum, Scheiben, Sitze oder auch das Lenkrad zu beheizen, anderseits kann der Akku selbst bei niedrigen Temperaturen nicht seine volle Kapazität entfalten. Die optimale Außentemperatur liegt, aufgrund der elektrochemischen Eigenschaften von Akkus, zwischen 20 und 40 Grad Celsius, wie der ADAC berichtet. Unterschreiten die Temperaturen diesen Bereich deutlich, so wirkt sich dies negativ auf die Reichweite von E-Autos auf.

E-Autos beweisen Durchhaltevermögen unter winterlichen Bedingungen

Ganz unbegründet scheint die Angst vor einem Stau im Winter für E-Auto-Fahrer demnach nicht zu sein. Dennoch dürfe die Widerstandskraft von E-Autos gegenüber winterlichen Bedingungen nicht unterschätzt werden. Der ADAC hat im Februar 2021 zwei beliebte elektrische Modelle einem Härtetest unterzogen. Für den Test wurden ein vollgeladener Renault ZOE Z.E. 50 und ein ebenso komplett geladener VW e-up in einer frostigen Nacht bei Außentemperaturen zwischen minus 9 und minus 14 Grad Celsius vor die Aufgabe gestellt, den Innenraum des Fahrzeuges auf 22 Grad Celsius zu heizen und die Sitzheizung zu betreiben. Das Ergebnis dürfte E-Auto-Besitzer ein Stück weit beruhigen. Der Renault könnte unter diesen Bedingungen etwa 17 Stunden ausharren, während der VW 15 Stunden lang die erforderliche Leistung erbringen könnte.
Entscheidend für das Durchhaltevermögen der E-Autos ist dabei selbstverständlich, wie der Akku der Fahrzeuge zu Beginn des Staus geladen ist. Dementsprechend sollten Besitzer von E-Autos insbesondere im Winter und vor längeren Fahrten sicherstellen, dass der Akku ausreichend geladen ist, um auch für unvorhersehbare Situationen gewappnet zu sein.

Maßnahmen zum Stromsparen im Stau

Sollte der Fall eintreten, dass Fahrer mit ihrem E-Auto im winterlichen Stau feststecken, können Energiesparmaßnahmen in Betracht gezogen werden, falls das Ende der Wartezeit nicht absehbar sein sollte. Türen und Fenster sollten möglichst geschlossen bleiben, um nicht unnötig Warmluft aus dem Fahrzeuginneren entweichen zu lassen. Die Innenraumheizung kann heruntergedreht werden, sofern man niedrigeren Temperaturen mit dem Anziehen von zusätzlicher Kleidung entgegentreten kann. Weiterhin empfiehlt der ADAC, auf unnötige Verbraucher wie beispielsweise Front-/Heckscheibenheizung, Scheibenwischer und Abblendlicht zu verzichten. Die Standbeleuchtung sollte aus Sicherheitsgründen jedoch nicht abgeschaltet werden. Unabhängig davon, ob man ein E-Auto oder ein Auto mit Verbrennungsmotor besitzt, empfiehlt der ADAC, Informationen über die Wettervorhersage und Verkehrssituation einzuholen und mit warmen Decken im Fahrzeug auf etwaige Wartezeiten unter winterlichen Bedingungen vorbereitet zu sein.

Redaktion finanzen.net

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