Lukratives Geschäft

Dieses Unternehmen schleppt E-Scooter ab - doch wer muss Abschleppdienst bezahlen?

08.04.24 22:47 Uhr

E-Scooter abgeschleppt: Wer trägt die Kosten für den Abschleppdienst? | finanzen.net

E-Scooter sind aus den meisten Städten nicht mehr wegzudenken. Umso ärgerlicher, wenn sie auf Privatgrundstücken oder Gehwegen abgestellt werden. Ein Unternehmen aus den USA wehrt sich dagegen und schleppt verantwortungslos geparkte E-Scooter ab.

Werte in diesem Artikel

E-Scooter sind momentan der Trend schlechthin. In den USA sind sie schon länger auf den Straßen unterwegs, in Deutschland kann man seit diesem Jahr in größeren Städten auf den elektrischen Rollern durch die Straßen flitzen. Doch ein Problem gibt es mit den E-Scootern: Oft werden sie achtlos einfach irgendwo abgestellt, auch auf Privatgrundstücken. Dagegen geht in den USA ein Unternehmen vor. ScootScoop sammelt die Roller in San Diego ein und verlangt von den Verleihern eine Gebühr, um ihre E-Scooter wiederzubekommen.

E-Scooter stehen überall im Weg herum

Gegründet wurde ScootScoop von Dan Borelli und John Heinkel. Die beiden störte es extrem, dass überall E-Scooter im Weg herumstanden und so kamen sie auf die Idee für ihr recht lukratives Geschäft. Mittlerweile sammeln sie täglich die E-Scooter ein - frühmorgens, wenn noch kaum einer unterwegs ist.

Laut Angaben der amerikanischen Webseite "Business Insider", die die beiden auf einer ihrer Touren begleitet hat, haben die Gründer eine Liste von 350 Grundstücken, die sie abklappern. Die Besitzer würden Geld dafür bezahlen, dass sich ScootScoop um die Entfernung im Weg stehender E-Scooter kümmert.

45 Dollar pro eingesammeltem Roller

Doch das ist nicht die einzige Geldeinnahmequelle. Wenn ScootScoop E-Scooter abschleppt, werden sie eingelagert. Um sie wieder auslösen zu können, müssen E-Scooter-Verleihfirmen wie Lime, Bird & Co. 45 US-Dollar Gebühr pro Roller bezahlen. Dazu rechnet das Unternehmen die Lagerkosten auf: Pro Tag, an dem die Roller nicht abgeholt werden, werden zusätzlich 2 US-Dollar fällig.

"Wenn wir 10.000 E-Roller in Gewahrsam haben, sind das 20.000 US-Dollar pro Tag", rechnet Borelli die Lagerkosten gegenüber "Business Insider" vor. Einmal habe Bird ihnen 40.000 US-Dollar zahlen müssen, um ihre eingesammelten E-Scooter freizukaufen.

Erleichterung für Anwohner, Ärgernis für Verleihfirmen

Für Grundstücksbesitzer, die sich allmorgendlich ärgern, dass E-Scooter ihre Einfahrten versperren, ist der Abschleppdienst eine super Idee. Damit brauchen sie die Roller nicht mehr selbst aus dem Weg räumen. Auch das Stadtbild könnte sich durch solch einen Dienst verbessern.

Unzufrieden damit sind aber - verständlicherweise - die Verleihfirmen, die Geld für die Auslöse bezahlen müssen. So hat es bereits eine Klage des Verleihers Lime gegeben. ScootScoop habe verantwortungsvoll geparkte E-Scooter abschleppen lassen, hieß es darin. Das Geschäft würden die Einsammler folglich mit Diebstahl machen.

Lime verlangt in Deutschland Bußgelder von Nutzern beim Falschparken

Ob E-Scooter ein dauerhafter Trend werden oder der Hype nach kurzer Zeit abflauen wird, ist bisher noch nicht absehbar. Klar ist aber: Die Mobilität ist mit ihnen im Wandel. Achtlos abgestellte Roller stören aber das Stadtbild und gefährden im Zweifel auch andere Verkehrsteilnehmer.

In Deutschland gibt es mittlerweile einige Regeln beim Abstellen der elektronischen Roller zu beachten. So verlangt Lime beispielsweise von seinen Nutzern ein Foto, wenn die E-Scooter abgestellt werden. Sind sie in einem verbotenen Bereich geparkt, wie an Haltestellen, mitten auf dem Bürgersteig oder auf Radwegen, wird für die Nutzer ein Bußgeld fällig. In einigen deutschen Städten gibt es auch Verbotszonen, in denen E-Scooter nicht geparkt werden dürfen. Ob sich auch hier ein Abschleppdienst wie der in San Diego etablieren wird, ist noch unklar.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf Bird Construction

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Bird Construction

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Andrei Bortnikau / Shutterstock.com

Nachrichten zu Bird Construction Inc.