Umgang mit falschen Lastschrifteinzügen: So bekommt man sein Geld zurück
Lastschrifteinzüge ermöglichen es Unternehmen und Organisationen, Geld direkt vom Bankkonto abzubuchen. In den meisten Fällen ist dies eine bequeme Möglichkeit, Rechnungen zu begleichen. Doch wie bekommt man im Falle eines falschen Lastschrifteinzugs sein Geld zurück?
Verstehen der Lastschrift
Bevor das Prozedere erörtert wird, wie Geld bei einem falschen Lastschrifteinzug zurückerstattet wird, muss erklärt werden, wie Lastschriften im Allgemeinen funktionieren. Die Lastschrift ist eine gebräuchliche Zahlungsmethode, die in verschiedenen Kontexten genutzt wird, von der Bezahlung von Rechnungen bis hin zu Abonnementdiensten.
Ein wesentliches Merkmal des Lastschriftverfahrens ist, dass es einem Gläubiger - in diesem Kontext wird unter einem Gläubiger ein Unternehmen oder eine Organisation verstanden, die eine Zahlung erwartet - gestattet, Geld direkt von einem Bankkonto abzubuchen. Diese Erlaubnis wird von dem Kontoinhaber erteilt, üblicherweise durch das Unterzeichnen einer Lastschriftermächtigung, die als Mandat bezeichnet wird.
Es gibt zwei Arten von Lastschriften, die von der Art der erteilten Erlaubnis abhängen. Es kann eine einmalige Lastschrift sein, die für eine einzige Transaktion verwendet wird. Hier erteilt der Kontoinhaber dem Gläubiger die Erlaubnis, einen bestimmten Betrag einmalig abzubuchen.
Die andere Art ist die fortlaufende oder wiederkehrende Lastschrift. Bei dieser Art von Lastschrift erteilt der Kontoinhaber dem Gläubiger die Erlaubnis, regelmäßige Zahlungen von dem Konto abzubuchen, so CHIP in einem Online-Artikel. Dies kann zum Beispiel monatlich, vierteljährlich oder jährlich geschehen. Es ist eine gebräuchliche Methode zur Zahlung wiederkehrender Gebühren wie Miete, Stromrechnungen oder Mitgliedsbeiträge.
Identifizierung eines falschen Lastschrifteinzugs
Ein falscher Lastschrifteinzug kann sich auf verschiedene Weisen zeigen und ist nicht immer sofort offensichtlich.
Ein häufiges Szenario ist, dass der tatsächlich abgebuchte Betrag den vereinbarten Betrag übersteigt. Dies kann passieren, wenn beispielsweise ein monatlicher Mitgliedsbeitrag, der normalerweise konstant bleibt, plötzlich und ohne vorherige Benachrichtigung ansteigt.
Eine weitere übliche Form eines falschen Lastschrifteinzugs liegt vor, wenn eine einmalige Lastschrift mehrfach genutzt wird. Hierbei kann es vorkommen, dass der gleiche Betrag innerhalb eines kurzen Zeitraums zweimal oder sogar mehrfach vom Konto abgebucht wird, obwohl nur eine Abbuchung vereinbart war, wie Anwalt-Suchservice in einem Online-Beitrag berichtet.
Auch das Einziehen einer Lastschrift ohne die ausdrückliche Zustimmung des Kontoinhabers ist ein klarer Fall eines falschen Lastschrifteinzugs. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation eine Zahlung vom Konto eines Kunden einzieht, obwohl dieser kein gültiges Lastschriftmandat erteilt hat.
Darüber hinaus kann auch der Zeitpunkt des Einzugs fehlerhaft sein. In diesem Fall wird die Lastschrift zu einem anderen als dem vereinbarten Zeitpunkt eingezogen. Ein Beispiel hierfür könnte eine monatliche Lastschrift sein, die normalerweise am Ende eines jeden Monats eingezogen wird, aber plötzlich in der Mitte des Monats vom Konto abgeht.
In allen diesen Situationen handelt es sich um Fälle, in denen ein Lastschrifteinzug als "falsch" eingestuft werden kann und in denen entsprechende Schritte zur Rückforderung des Geldes eingeleitet werden sollten.
Wie man sich sein Geld zurückholt
Wenn es nun zu einem falschen Lastschrifteinzug kommt, gibt es bestimmte Schritte, die befolgt werden können, um das Geld zurückzuerlangen.
Zunächst ist es wichtig, die Transaktion genau zu überprüfen. Es gilt sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um einen Fehler handelt und nicht um ein Missverständnis oder um eine Missinterpretation der Transaktionsdetails.
Sobald jedoch festgestellt wurde, dass es sich um einen falschen Lastschrifteinzug handelt, sollte der Gläubiger umgehend und schriftlich über den Fehler informiert werden, so die Frankfurter Allgemeine. Ein schriftlicher Kontakt bietet einen klaren Nachweis über den Kommunikationsverlauf und kann bei späteren Gesprächen oder Streitigkeiten von Nutzen sein. In der Korrespondenz sollte die Situation detailliert erläutert und um eine Rückerstattung des fälschlicherweise eingezogenen Betrags gebeten werden.
Sollte der Gläubiger darauf nicht reagieren oder die Rückzahlung verweigern, besteht die Möglichkeit, die Lastschrift bei der Bank zurückholen zu lassen, so die Frankfurter Allgemeine. Hierbei ist zu beachten, dass für eine Lastschriftrückgabe Fristen gelten. Normalerweise beträgt die Frist für die Rückgabe einer Lastschrift acht Wochen ab dem Datum der Kontobelastung. Im Falle einer nicht autorisierten Lastschrift kann die Frist auf bis zu dreizehn Monate ausgedehnt werden, so die Frankfurter Allgemeine weiter.
Falls weder die Bank noch der Gläubiger bereit sind, den falschen Lastschrifteinzug zu korrigieren, kann eine Beschwerde eingereicht werden. Diese Beschwerde kann sich an die Bank oder den Gläubiger richten, aber auch an eine Aufsichtsbehörde, beispielsweise die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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