Kündigung

Warum "Loud Quitting" noch schlimmer ist als die stille Kündigung

21.03.24 23:11 Uhr

Lauter Abschied: Warum 'Loud Quitting' für Unternehmen zum Albtraum wird | finanzen.net

In den letzten Jahren wurde "Quiet Quitting" als schädliche Arbeitseinstellung von Angestellten viel diskutiert. Noch viel schlimmer aber ist "Loud Quitting". Was ist die "laute Kündigung" und warum schadet sie Unternehmen so sehr?

Wenn Angestellte bei der Arbeit nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen und nicht motiviert bei der Sache sind, bezeichnet man das als "Quiet Quitting". Die "stille Kündigung" schadet dem Arbeitgeber und insbesondere auch den Angestellten, die oft unter einer schlechten Work-Life-Balance leiden. Doch auch das sogenannte "Loud Quitting" (zu Deutsch: "Lautes Kündigen") bedeutet eine große Belastung für die betroffenen Angestellten - und ist für Unternehmen sogar schlimmer als die stille Kündigung. Was hat es damit auf sich?

Fast 20 Prozent der Angestellten sind "Loud Quitter"

Beim Loud Quitting sind Angestellte im Büro ähnlich unzufrieden wie bei der stillen Kündigung. Statt jedoch nur das Nötigste zu tun, lehnen sich "Loud Quitter" aktiv gegen ihre Vorgesetzten auf und geben bewusst Kontra. Damit schaden sie aktiv dem Unternehmen - schließlich tun sie nicht mehr ihre Arbeit und stören - anders als die Quiet Quitter - die internen Abläufe.

Die Beratungsfirma Gallup hat weltweit rund 120.000 Angestellte befragt und herausgefunden, dass 2022 knapp ein Fünftel (18 Prozent) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer "laut kündigen". Gallup erklärt sich Loud Quitting damit, dass "irgendwann das Vertrauen zwischen den Angestellten und ihrem Arbeitgeber ernsthaft verletzt wurde." Ein anderer Grund könne sein, dass die Angestellten schlicht nicht auf ihre Position passen und so ständig Schwierigkeiten aufkommen.

"Loud Quitting" führt zu Stress und schadet der Gesundheit

Der Gallup-Umfrage zufolge sind 18 Prozent der Angestellten Loud Quitter, weitere 59 Prozent sind Quiet Quitter. Lediglich 23 Prozent der Angestellten mögen ihren Job und gehen motiviert ins Büro. "Kombiniert mit aktiv unmotivierten Angestellten kostet [Loud Quitting] die Weltwirtschaft 8,8 Billionen US-Dollar, das sind 9 Prozent des weltweiten BIP", schreibt Gallup in einem Blogeintrag zur Umfrage.

Doch nicht nur die Wirtschaft leidet darunter, wenn Angestellte innerlich schon längst gekündigt haben. So hat Loud Quitting einen ernstzunehmenden Einfluss auf die Gesundheit: Während sich unter den zufriedenen Angestellten nur 30 Prozent bei der Arbeit "sehr gestresst" fühlen, sind es unter den Loud Quittern rund 50 Prozent. Die Gallup-Erhebung hat außerdem ergeben, dass Loud Quitter - anders als Quiet Quitter - meist nicht wissen, was sie im Büro ändern würden, um die eigene Zufriedenheit zu steigern und besonders unproduktiv und unzufrieden sind.

Redaktion finanzen.net

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