Kosten sparen

Warmwasser: Hilft punktuelles Erwärmen beim Sparen?

04.09.24 06:51 Uhr

Energiesparen 2.0: Macht punktuelle Erwärmung dein Warmwasser billiger? | finanzen.net

Energiesparen im Haushalt ist eine recht individuelle Angelegenheit. Während der Energieverbrauch beim Heizen durch moderne Heiztechnik und bessere Dämmung zurückgeht, ist er beim Warmwasser in den vergangenen Jahren sogar gestiegen. Einige einfache Tipps helfen, den privaten Verbrauch und die Kosten von Warmwasser spürbar zu senken.

• Sparpotenziale durch punktuelles Aufheizen von Gegebenheiten vor Ort abhängig
• Legionellen-Gefahr bei zu niedrigen Wassertemperaturen
• Verhaltensänderung bei Warmwassernutzung bietet großes Sparpotenzial

Individuelle Sparpotenziale durch punktuelles Aufheizen

Laut dem NDR hängen die Kosten für die Erwärmung des Wassers zunächst davon ab, wie das Wasser erwärmt wird. So ist die Wassererwärmung mit zentralen Heizsystemen wie Öl, Gas, Fernwärme oder solarthermischen Anlagen meist günstiger und zugleich umweltfreundlicher als die mit dezentralen Systemen wie Durchlauferhitzer und Boiler. Grundsätzlich gilt: Mit sinkendem Verbrauch von Warmwasser können sowohl die Kosten für das Wasser selbst als auch die Energiekosten für das Erwärmen reduziert werden.

Eine Recherche des MDR beschäftigt sich mit der Frage, ob punktuelles Aufheizen des Warmwassers in den zwei Stunden der täglichen Bedarfszeiten sinnvoll ist. Wie groß mögliche Sparpotenziale beim Warmwasser sind, sei zunächst von den Gegebenheiten vor Ort abhängig: der Speichergröße, der Dämmung des Speichers und der Warmwasserleitung, dem Querschnitt der Rohre und der Länge der Leitungswege. Kontraproduktiv könnten Zirkulationspumpen sein, wenn sie den ganzen Tag schlecht gedämmte Leitungen durchspülen. Gerade bei älteren Systemen werde dadurch ständig Wärme abgeführt, ohne dass jemand das Wasser nutze. Letztendlich helfe nur ausprobieren, ob eine spürbare Verringerung des Energieverbrauchs festgestellt werden könne. Grundsätzlich gelte aber, dass im Vergleich zum Heizen die Warmwasserbereitung das geringere Einsparpotenzial habe, so das Ergebnis der Recherche.

Hygienische Probleme bei zu niedrigen Wassertemperaturen

Unter Umständen können damit sogar hygienische Probleme einhergehen, warnt die Verbraucherzentrale. Vor allem große Speicher in Verbindung mit geringen Temperaturen gelten als Nährboden für bestimmte Bakterien, insbesondere Legionellen. Deshalb muss in größeren Warmwasseranlagen gemäß der Trinkwasserverordnung eine Temperatur von mindestens 55 Grad Celsius im gesamten Leitungssystem für warmes Trinkwasser herrschen. Empfehlenswert ist diese Mindesttemperatur auch für kleinere Anlagen mit einer Zirkulationsleitung, wie sie in Ein- und Zweifamilienhäusern häufig zu finden sind. In Warmwasserspeichern mit einem Volumen von mehr als 400 Litern muss das Wasser am Speicherausgang sogar immer mindestens 60 Grad warm sein, so die Trinkwasserverordnung. Entsprechend sei es ratsam, die Temperatureinstellung des Warmwasserspeichers regelmäßig alle drei Monate zu prüfen, rät die Verbraucherzentrale.

Als sparsame und hygienische Alternative biete sich der Umstieg auf einen Mini-Durchlauferhitzer an, der an eine Steckdose angeschlossen wird. Dieser funktioniert ähnlich wie größere Durchlauferhitzer und erwärmt das Wasser lediglich bei Bedarf, so die Verbraucherzentrale.

Alternative Sparmaßnahmen

Der größte Anteil das täglichen Warmwassers wird im Badezimmer verbraucht. Zugleich lässt sich hier besonders leicht Wasser sparen. Generell gilt: Duschen ist deutlich wassersparender als Baden. Doch auch beim Duschen bieten sich noch Einsparmöglichkeiten. Laut einem Beitrag der Bunderegierung seien Sparduschköpfe sowie Perlstrahler und Durchlaufbegrenzer an den Wasserhähnen empfehlenswert. Diese mischen dem Wasser Luft bei und senken so den Verbrauch. Auch eine verringerte Duschdauer macht sich nicht nur bei den Heizkosten bemerkbar, sondern auch bei der Wasser- und der Abwassermenge. Darüber hinaus zahlt es sich aus, das Wasser zwischendurch abstellen, etwa beim Zähneputzen oder Einseifen, heißt es ergänzend im Beitrag des NDR. Einsparpotenziale gebe es auch bei der Wasch- und Spülmaschinennutzung, indem die Geräte immer komplett befüllt und Wäsche vorwiegend bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird.

Redaktion finanzen.net

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