Knöllchen anders begleichen

Pilotprojekt: Strafzettel an der Supermarktkasse bezahlen

07.02.20 17:33 Uhr

Pilotprojekt: Strafzettel an der Supermarktkasse bezahlen | finanzen.net

In Supermärkten kann man bald nicht nur einkaufen oder Geld abheben, sondern auch Strafzettel bezahlen. Möglich wird dies durch ein Pilotprojekt der Stadt Köln.

Man verlässt sein Auto für ein paar Minuten und schon findet man ein Knöllchen fürs Falschparken an der Windschutzscheibe. Für die Begleichung des Bußgeldes erweist sich der Gang zur Bank angesichts des immer hektischer werdenden Alltags als umständlich - und das Bezahlen per Online-Banking geht nicht selten unter.

Also möchte die Stadt Köln ihren Bürgern entgegen kommen: Ab Frühjahr dieses Jahres können sie ihre Knöllchen in einer Reihe von Supermärkten begleichen - ganz bequem zusammen mit ihrem Einkauf.

Fokus zunächst auf Falschparker

Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, das die Stadt in Kooperation mit 12.000 teilnehmenden Filialen auf die Beine gestellt hat. Ermöglicht wird das Projekt durch die Cash Payment Solutions GmbH aus Berlin, die die technische Ausrüstung über ihren Dienst "Barzahlen" zur Verfügung stellt. Demnach erhalten Falschparker künftig einen Barcode auf ihrem postalisch versandten Knöllchen, der dann von Kassierern für die Bezahlung abgescannt werden kann.

In der Testphase fokussiert man sich vorerst lediglich auf Falschpark-Tickets. Bußgelder für andere Ordnungswidrigkeiten müssen nach wie vor auf dem herkömmlichen Weg beglichen werden. Ob bald auch andere Strafzettel an der Supermarktkasse bezahlt werden können, ist derzeit noch offen. Auch die Ausweitung auf andere deutsche Großstädte wird nicht ausgeschlossen.

Wie die Stadt verlautete, ist das geplante Bezahlsystem an erster Stelle für die Bürger gedacht, denn - ob sie ihre Strafzettel per Überweisung oder im Supermarkt bezahlen - der Verwaltungsaufwand für die Stadt bleibt der selbe. Allerdings könnte dahinter auch eine Strategie der Supermärkte stecken, mehr Menschen in ihre Filialen zu locken. Wie dem auch sei, eine Erleichterung für die Kunden ist es allemal.

Redaktion finanzen.net

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