Hohe Stromrechnung? - So spart man beim Streamen von Musik, Filmen und Serien Energie
Musik, Filme und Serien zu streamen ist ein beliebter Zeitvertreib. Die Nutzung von Streaming-Diensten verursacht allerdings einen hohen Energieverbrauch. Um seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, kann man jedoch auf einige Tricks zurückgreifen.
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Das Streamen von Musik, Filmen und Serien hat besonders während des Corona-Lockdowns vielen Menschen die Langeweile genommen. Auch sonst wird Streaming immer beliebter. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021, die im Rahmen der "Studienreihe Medien und ihr Publikum (MiP)" durchgeführt wurde, nutzt die Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren 64 Minuten am Tag YouTube, Mediatheken und Streamingdienste. Bei den Videostreaming-Diensten ist Netflix am beliebtesten. 32 Prozent der Menschen nutzen das Angebot mindestens einmal in der Woche. Auf Platz zwei und drei landen Amazon Prime Video und Disney+ mit 18 beziehungsweise 8 Prozent. "Die ARD/ZDF-Onlinestudie zeigt: Fast alle in Deutschland sind online, die Videonutzung ist der wichtigste Wachstumstreiber und TV-Anbieter erreichen mit ihren Mediatheken und bei YouTube in den mittleren Altersgruppen die höchsten Zuwächse", so Dr. Florian Kumb, ZDF-Planungschef in einer Pressemitteilung zu den Ergebnissen der ARD/ZDF-Onlinestudie. So bequem das Streaming auch ist, so viel Energie verbraucht es allerdings. Wie kann man also zum Wohle des Klimas beim Streaming effektiv Strom sparen?
Streaming als Klimasünder
Nach Angaben der Energieberatung der Verbraucherzentrale sind für das Speichern von Audio- und Videoinhalten riesige Serverfarmen notwendig. Der tägliche Zugriff auf Streaming-Inhalte durch Millionen von Personen sowie das Betreiben der Farmen verbraucht viel Energie und ist schlecht für das Klima. Denn: Das einstündige Streamen eines Films entspricht in etwa der Emission eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt. "Aus diesen Gründen auf Streaming zu verzichten ist realitätsfern. Wer diese Dienste jedoch nutzt, sollte wissen, wie energiehungrig alltägliche digitale Vorgänge sind", so Martin Brandis, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale in einer Pressemitteilung.
Maßnahmen, um den Energieverbrauch beim Streaming zu reduzieren
Für diejenigen, die trotzdem etwas gegen den persönlichen ökologischen Fußabdruck beim Streamen unternehmen wollen, hat die Energieberatung der Verbraucherzentrale auf ihrer Website einige Tipps parat. So sollte zum Beispiel die favorisierte Musik nicht immer wieder neu gestreamt, sondern einmalig heruntergeladen werden, um sie dann lokal abzuspielen. Zudem ist die Internetverbindung über den Mobilfunk klimaschädlicher als Datenübertragungen mit einem LAN-Kabel. Auch durch die richtige Einstellung der Bild-Qualität kann der Energieverbrauch gesenkt werden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale empfiehlt hier anstatt der vollen HD-Auflösung sich eher für 720p oder 480p zu entscheiden. Zudem gilt grundsätzlich, dass kleinere Bildschirme weniger Energie als größere Bildschirme verbrauchen und bei einem notwendigen Neukauf von Unterhaltungselektronik auf energieeffiziente Geräte gesetzt werden sollte. Auch die Nutzung von Ökostrom kann den ökologischen Fußabdruck senken.
Streamingdienst Zattoo ist bereits klimaneutral
Darüber hinaus kann es auch sinnvoll sein, die CO2-Bilanzen der verschiedenen Streaming-Dienste miteinander zu vergleichen. So hat sich Netflix seit Anfang des Jahres zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. Zudem soll verstärkt in Regenerations-Projekte investiert werden. Der Streaming-Dienst aus den USA hat nach eigenen Angaben im Jahr 2020 rund 1,1 Millionen Tonnen CO2 erzeugt. "Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind sich einig, dass wir das Klima bei einem Temperaturanstieg von maximal 1,5 ºC stabilisieren müssen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden und gesunde Lebensbedingungen für unsere Kinder sicherzustellen. Daher wird Netflix bis Ende 2022 und von da an jedes Jahr Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen erreichen", so Emma Stewart, Nachhaltigkeitsbeauftragte von Netflix in einer Pressemitteilung.
Der Streamingdienst Zattoo hat das, was Netflix noch erreichen will, bereits geschafft. Das Unternehmen aus der Schweiz ist klimaneutral. Gemeinsam mit dem Umweltberatungsunternehmen ClimatePartner berechnet der Streaming-Dienst jährlich seine CO2-Bilanz, die dann vollständig durch die Unterstützung zertifizierter Klimaprojekte kompensiert wird. Zudem betreibt das Unternehmen seine Rechenzentren mit Ökostrom. Ein Rechenzentrum befindet sich sogar direkt in einer Windkraftanlage. "Wir wissen, dass wir einen Teil zum Erhalt unseres Klimas und unseres Planeten beitragen können. Deshalb sehen wir uns als Unternehmen in der Verantwortung zu handeln", so das Unternehmen auf seiner Website.
Tim Adler / Redaktion finanzen.net
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