Corona, Digitalisierung und bedingungsloses Grundeinkommen: Die Arbeitswelt ist einem stetigen Wandel unterworfen. Hinzu kommt der allgemein bekannte Fachkräftemangel. Es gibt große Herausforderungen für Arbeitgeber und -nehmer. Fortbildungen und Umschulungen werden immer wichtiger.
Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass die Hälfte aller Angestellten sich voraussichtlich bis 2025 karrieretechnisch umorientieren, oder zumindest fortbilden müssen. Alle zwei Jahre veröffentlicht die Schweizer Stiftung den Future Jobs Report, der die Auswirkungen von Automatisierung, Digitalisierung und der Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt untersucht.
Analyse des Weltwirtschaftsforums: Arbeitsmarkt im Wandel
Im Bericht für das Jahr 2023 erklärt Saadia Zahidi, Managing Director beim Weltwirtschaftsforum, dass eine Vielzahl von Trends berücksichtigt wurden, die einen direkten Einfluss auf die Entwicklung der globalen Arbeitsmärkte haben, insbesondere die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenzen. Dieses Mal wurde der Bericht jedoch auch um andere Aspekte erweitert, die über technische Neuerungen hinausgehen, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit, makroökonomische Faktoren sowie geoökonomische und versorgungskettenbezogene Elemente.
Die Auswertung des Weltwirtschaftsforums stützt sich auf Angaben von 803 Unternehmen aus 27 Branchen, die zusammen mehr als 11,3 Millionen Arbeitnehmer beschäftigen und aus 45 Volkswirtschaften weltweit berichten, wie auf der Website des Weltwirtschaftsforums zu lesen ist.
Durchschnittlich, so das Weltwirtschaftsforum, geben 9 Prozent der Unternehmen an, dass Analytisches Denken, mehr als alle anderen Fähigkeiten, im Fokus der Kernkompetenzen aller Befragten steht. Zudem ist die am zweithäufigsten geforderte Fähigkeit das kreative Denken. Auf den Plätzen drei, vier und fünf rangieren die Widerstandfähigkeit, Flexibilität und Agilität. Gemeint ist also ein guter Umgang mit schwierigen Situationen, die Bereitschaft auf Veränderungen zu reagieren und die Fähigkeit schnell und effektiv mit neuen Herausforderungen umgehen zu können.
Karrierewege neu denken: Welche Berufe für einen Quereinstieg geeignet sind
Passend zur Annahme, dass bis 2025 etwa die Hälfte aller Arbeitnehmer sich umorientieren oder weiterbilden muss, hat das Karriereportal Indeed eine Liste der zehn am besten geeigneten Berufe für einen Quereinstieg erstellt. Egal aus welchem Grund - sei es aufgrund anderer Interessen oder dem Wunsch nach Weiterentwicklung - kann es im Verlauf des Berufslebens dazu kommen, dass man den Beruf wechselt, so das Karriereportal.
Dennoch sollte der Quereinstieg wohl überlegt sein, wobei natürlich die persönlichen Präferenzen eine wichtige Rolle spielen, wie Indeed betont. Allerdings eignen sich manche Berufe besser für einen Quereinstieg als andere.
Redaktion finanzen.net
Platz 11: Das Ranking
Die Gründe hinter einem Berufswechsel können vielfältig sein. Etwa um neue Herausforderungen anzunehmen, bessere Arbeitsbedingungen zu bekommen, für ein höheres Gehalt oder um eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zu erreichen. Besonders der technologische Wandel der vergangenen Jahre, sorgt für einen starken Umschwung in der Arbeitswelt. Das Karriereportal Indeed hat eine List mit den zehn geeignetsten Berufen für den Quereinstieg zusammengestellt. Das nachfolgende Ranking bildet diese Berufe ab. Stand ist der 25.09.2023.
Quelle: Indeed, Bild: Gunnar Pippel / Shutterstock.com
Platz 10: Unbeliebte Jobs
Es gibt einige Berufe, deren Ruf in der Gesellschaft nicht der beste ist. Dabei sind diese Tätigkeiten oft gut entlohnt und aufgrund ihrer geringen Zugangsbarrieren äußerst attraktiv für Quereinsteiger. Dazu zählen Müllentsorger, Bauarbeiter oder Bestatter. So ist etwa der Bauerarbeiter kein herkömmlicher Ausbildungsberuf, sondern ein Quereinstiegsberuf. Neben den ausgebildeten Fachkräften wie Maurern oder Dachdeckern, finden sich auf der Baustelle auch die Bauhelfer wieder, erklärt die Website karrieresprung.de. Jene ohne eine spezielle Ausbildung erledigen also verschiedenste Hilfsaufgaben und können flexibel eingesetzt werden.
Quelle: Indeed, Bild: Stephen Mcsweeny / Shutterstock.com
Platz 9: Politik
Für diejenigen, die bereits Mitglied in einer Partei sind und sich dort für ein bestimmtes Thema engagieren, könnte eine Position als Berufspolitiker in Betracht kommen. Ein Karrierewechsel in die Politik erfordert Talent, Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und Fachkenntnisse im Spezialgebiet. Man sollte sich gut präsentieren können und keine Angst vor öffentlichen Auftritten haben. Das Portal studycheck.de erklärt, es sei keine spezielle Ausbildung notwendig. Allerdings ist die Karriere in der Politik natürlich nicht sicher, weshalb sich einige auch neben ihrer Haupttätigkeit in der Politik engagieren. Viele Abgeordnete besitzen zwar einen Hochschulabschluss, haben aber meistens in einem Fachbereich außerhalb der Politik studiert.
Quelle: Indeed, Bild: lillysmum / pixelio.de
Platz 8: Transport
Globalisierung und Digitalisierung führen dazu, dass eine stetig steigende Anzahl von Gütern und Personen auf verschiedenen Transportwegen, sei es auf Schienen, Straßen, auf dem Wasser oder in der Luft, bewegt werden müssen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Arbeitskräften sind Quereinsteiger in verschiedenen Berufsfeldern herzlich willkommen. Dazu gehören unter anderem Lageristen, LKW-Fahrer oder Paketzusteller.
Quelle: Indeed, Bild: Joe Ravi / Shutterstock.com
Platz 7: Gastronomie
Im Gastgewerbe eröffnen sich für Quereinsteiger als Servicekraft oder Küchenhilfe gute Berufschancen, selbst ohne formale Ausbildung. Besonders in der Systemgastronomie finden sich stabile Einkommensmöglichkeiten und erhöhte Aufstiegschancen im Vergleich zu Familienbetrieben, vorausgesetzt, man bringt den notwendigen Ehrgeiz und die Bereitschaft zur Weiterbildung mit. Man sollte im Idealfall also ein großes Maß an Begeisterung und Motivation für den Job mitbringen.
Quelle: Indeed, Bild: Peter Smola / pixelio.de
Platz 6: Consulting
Nicht immer ist es der klassische Weg des BWL-Studiums, durch den man zum Berater wird. Besonders heute sind die Hintergründe der Einsteiger oft ganz unterschiedlich. Nach einem erfolgreichen Quereinstieg könnte man anderen beispielsweise bei Karrierefragen helfen. Ein selbstsicheres Auftreten, starke Kommunikationsfähigkeiten und grundlegende psychologische Kenntnisse sind dabei wichtiger als formale Qualifikationen. Die notwendigen Zertifikate können oft durch Fernstudium oder berufsbegleitende Lehrgänge erworben werden. Der Aufbau eines stabilen Kundenstamms und die Etablierung in der Branche können jedoch eine beträchtliche Zeitspanne in Anspruch nehmen.
Quelle: Indeed, Bild: kan_chana / Shutterstock.com
Platz 5: Sales
Der Vertrieb lebt von kommunikativen Menschen, die Spaß am Umgang mit anderen haben. Soft Skills zählen hier oft mehr als fachliche Qualifikationen. Quereinsteiger im Verkauf benötigen Motivation, Selbstbewusstsein, Ehrgeiz und Hartnäckigkeit. Fachkenntnisse können in speziellen, vom Arbeitgeber manchmal bezahlten Schulungen erworben werden. Die Arbeitsbereiche und Branchen sind vielfältig, etwa als Vertriebsassistenz, Makler oder Versicherungsvertreter.
Quelle: Indeed, Bild: Rawpixel.com / Shutterstock.com
Platz 4: Online Marketing
Unternehmen müssen heutzutage auf digitales Marketing setzen, Online-Auftritte gestalten und Kampagnen planen. In den sozialen Netzwerken geht es darum, den Arbeitgeber optimal zu präsentieren und Kommentare zu moderieren. Die Online-Lernangebote sind vielfältig und es gibt verschiedene Bereiche, in denen man sich spezialisieren kann, wie zum Beispiel Suchmaschinenoptimierung oder Social Media-Marketing. Da sich die Tätigkeiten in einem solchen Beruf ohnehin sehr stark unterscheiden, sei es auch schwer diese Konzepte in einem Studium oder einer Ausbildung zu vermitteln, erklärt das Portal einstieg.de. Wichtiger als ein Studium wären entsprechende Berufserfahrungen wie etwa Praktika.
Quelle: Indeed, Bild: Jacob Lund / Shutterstock.com
Platz 3: IT
Man sollte es kaum glauben, aber selbst die boomende IT-Branche sucht nach mehr Fachkräften. Wegen der fortschreitenden Digitalisierung unseres Alltags entstehen hier stetig neue Berufsbereiche. Darüber hinaus bietet sich inbesondere die überschaubare Unternehmensstruktur moderner Startups für Quereinstiege an. Auch ohne eine formelle Ausbildung sind die Chancen, aufgrund der Vielzahl an verfügbaren Lernangeboten, sehr gut. Typische Bereiche sind unter anderem die Softwareentwicklung, Systemadministration und Cybersicherheit.
Quelle: Indeed, Bild: PopTika / Shutterstock.com
Platz 2: Bildungswesen
Eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass allein an deutschen Grundschulen bis 2025 etwa 26.300 Lehrerinnen und Lehrer fehlen. Die Anforderungen für einen Quereinstieg in die Lehrtätigkeit ohne Studium und Referendariat variieren jedoch je nach Bundesland. So werden in Sachsen und Berlin bereits jetzt etwa 40 Prozent der offenen Positionen mit Quereinsteigern besetzt, wie eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt. Die Chancen eines Quereinstiegs stehen für Bachelor-Studenten und ältere Akademiker besonders gut. Die Website des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg ergänzt jedoch, auch ein mittlerer Bildungsweg und eine abgeschlossene Berufsausbildung seien ausreichend um zu einer Lehrerausbildung ohne Studium zugelassen zu werden. Ziel sei es dabei, später an einer Hauptschule, einer gewerblichen Schule oder einer kaufmännischen Schule zu unterrichten.
Quelle: Indeed, Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Platz 1: Pflegeberufe
Der Personalbedarf im Gesundheitswesen wird angesichts des demografischen Wandels aller Voraussicht nach weiter steigen, wobei vor allem im ambulanten Bereich ein akuter Mangel an Fachkräften besteht. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft dauert in der Regel drei Jahre, allerdings ist auch ein Quereinstieg als Pflegehilfskraft möglich.
Quelle: Indeed, Bild: GSPhotography / Shutterstock.com
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