Jobwechsel

Neuer Job zum Jahreswechsel - wann ist die beste Zeit für Bewerbungen?

16.11.24 21:14 Uhr

Neuer Job zum Jahreswechsel: Wann ist der optimale Bewerbungszeitpunkt? | finanzen.net

Am Jahresende ziehen viele Bilanz - und entscheiden, dass sich etwas ändern muss. Oft gehört zu den geplanten Änderungen auch ein Jobwechsel. Aber Achtung: Es gibt auch auf dem Arbeitsmarkt eine Hoch- und Nebensaison. Zu welcher Zeit lohnt sich es sich am meisten, Bewerbungen zu schreiben?

Die Recruiting-Firma interim schreibt auf ihrer Website: "Der Bedarf an qualifiziertem Personal in Unternehmen kennt weder Urlaubs- noch Weihnachtszeit!" Natürlich stimmt es, dass qualifiziertes Personal in den meisten Branchen zu jeder Jahreszeit gebraucht wird. Doch gibt es Zeiten, zu denen mehr Stellen frei werden und Zeiten, in denen sich neue Bewerbungen teilweise wochenlang in den Büros der HR-Abteilungen stapeln. Auch beim Kündigungszeitpunkt gibt es einiges zu beachten.

Das Problem mit dem Weihnachtsgeld

So ist es laut interim ratsam, sich vor Einreichen der Kündigung ganz genau über firmeninterne Stichtage zu informieren: Wer etwa kündigt, bevor über die Auszahlung des Weihnachtsgeldes entschieden wurde, muss gegebenenfalls mit einem niedrigeren Bonus rechnen.

Das Weihnachtsgeld sollte auch bei der Planung eines Jobwechsels im Dezember berücksichtigt werden. Denn während der bis zu sechsmonatigen Probezeit erhalten Angestellte oft - wenn überhaupt - einen vergleichsweise niedrigen Weihnachtsbonus. Auch Urlaub nehmen darf man oft erst nach einem halben Jahr. Ob es sich lohnt, dies in Kauf zu nehmen, hängt von der eigenen finanziellen Situation ab und davon, wie dringend man genau diesen neuen Job machen möchte. Bei Initiativbewerbungen kann es sinnvoll sein, sich einen ersten Arbeitstag im neuen Jahr zu wünschen.

Neuer Job: Lieber im Dezember oder im Januar anfangen?

Der Vorteil davon ist auch, dass nach Weihnachten mit neuen Projekten und finanziellen Mitteln frischer Wind in die Firma kommt und die neuen Kolleginnen und Kollegen erholt aus der Weihnachtspause kommen. Wer hingegen bereits im Dezember anfängt, steigt während des oft stressigen Jahresabschlussgeschäfts mit ein, bevor erst einmal alle Urlaub machen.

Was nicht unbedingt verlockend klingt, hat aber ebenfalls Vorteile: Nach Angaben der Stellenbörse Jobchannel suchen am Jahresanfang rund 20 Prozent mehr Menschen einen neuen Job als unter dem Jahr. Das bedeutet, dass sich in dieser Zeit auch mehr qualifizierte Konkurrenz auf dieselben Stellen bewirbt. Gleichzeitig ist die HR-Abteilung möglicherweise noch im Urlaub, sodass sich die Bewerbungen teilweise wochenlang auf den Tischen stapeln. Wer also schon vor Weihnachten den neuen Job antreten möchte, bewirbt sich sozusagen in der "Nebensaison" und hat gegebenenfalls bessere Chancen im Bewerbungsprozess.

Ist das Ergebnis der diesjährigen Jahresbilanz also, dass ein Jobwechsel ansteht, kann es sich lohnen, im frühen Herbst nächsten Jahres Bewerbungen zu schreiben. Das hat zudem den Vorteil, dass in einigen Branchen nach der Sommerpause, ähnlich wie nach Weihnachten, frischer Wind weht und für neue Projekte neue Angestellte gesucht werden.

Die beste Zeit für Bewerbungen variiert von Branche zu Branche

Tatsächlich ist die beste Zeit für Bewerbungen allerdings stark branchenabhängig. So weist das ArbeitsABC darauf hin, dass etwa in der Gastronomie und Hotellerie in den Monaten März und April viele Stellen ausgeschrieben werden - schlicht aus dem Grund, dass die Urlaubssaison ansteht.

Letzten Endes gibt es nicht die eine Zeit, zu der man unbedingt Bewerbungen schreiben sollte. Wer - egal wann - eine Ausschreibung für den Traumjob sieht und bereit ist für einen Jobwechsel, sollte es unabhängig von der Jahreszeit versuchen. Christiane Gerwing, Coachin für Persönlichkeitsentwicklung, nennt jedoch gegenüber der Frankfurter Rundschau eine feste Regel: Der Antritt einer neuen Stelle sei immer nur dann sinnvoll, wenn man die Energie für eine anstrengende Probezeit hat und dafür, sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. Schließlich soll der Jobwechsel die Situation verbessern und nicht zu einem Übermaß an Stress und Erschöpfung führen.

Redaktion finanzen.net

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