Reue nach dem Jobwechsel - was jetzt?

Für viele ist ein neuer Job ein Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt, mit vielen neuen Möglichkeiten und spannenden Aufgaben. Doch was ist, wenn der neue Job nicht den eigenen Erwartungen entspricht? Plötzlich schleichen sich Zweifel ein, Frust macht sich breit - und die Frage steht im Raum: War der Wechsel ein Fehler? Woher die Reue kommt und welche Optionen Betroffene jetzt haben.
Warum empfinden viele nach einem Jobwechsel Reue?
Laut einer aktuellen Umfrage der Jobplattform "Monster", die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut "YouGov" entstanden ist, haben knapp ein Drittel der deutschen bereits einen Jobwechsel bereut. Besonders bemerkenswert: 22 Prozent der Befragten gaben an, bereits innerhalb des ersten Monats Zweifel an ihrer Entscheidung gehabt zu haben. Die Gründe für diese Reue sind vielfältig - häufig spielen eine unerwartet andere Unternehmenskultur, eine schlechtere Work-Life-Balance oder abweichende Aufgabenbereiche eine zentrale Rolle.
Was tun, wenn sich der neue Job als Fehlgriff entpuppt?
Die ersten Wochen in einem neuen Job gelten oft als besonders prägend - umso gravierender wirkt es, wenn sich bereits in dieser Zeit erste Zweifel melden. Viele erleben in dieser Phase den sogenannten Shift Shock: ein Gefühl der Enttäuschung, das aufkommt, wenn die Realität im neuen Job nicht mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt. Statt spannender Aufgaben herrscht Routine, statt offener Kommunikation dominieren starre Hierarchien, und auch die versprochene Work-Life-Balance entpuppt sich als leeres Versprechen. Dieses Phänomen wird laut der Jobplattform Monster von einem nicht unerheblichen Teil der Wechselwilligen erlebt und ist häufig Auslöser für frühzeitige Reue.
Doch anstatt sofort die Flucht zu ergreifen, raten Karriereexperten zu einer nüchternen Bestandsaufnahme. Zunächst sollte geklärt werden, ob die Unzufriedenheit auf veränderbaren Rahmenbedingungen beruht - etwa auf unklaren Zuständigkeiten, einem holprigen Onboarding oder fehlender Rückmeldung seitens der Führungskraft. In vielen Fällen kann ein offenes Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten helfen, Missverständnisse zu klären oder Anpassungen vorzunehmen. Auch die Personalabteilung kann ein wertvoller Ansprechpartner sein, wenn es um interne Entwicklungsmöglichkeiten oder alternative Positionen im Unternehmen geht.
Hilfreich kann zudem ein externer Blick von außen sein - etwa durch ein Karrierecoaching oder die vertrauliche Rücksprache mit ehemaligen Kollegen. Einige Betroffene berichten laut Karriereportalen wie karrierebibel.de, dass sich der neue Job mit etwas Geduld und konstruktivem Austausch durchaus noch als sinnvoller Schritt entpuppt hat. Nur wenn sich zeigt, dass zentrale Werte und Strukturen dauerhaft nicht passen, kann ein erneuter Wechsel sinnvoll sein - idealerweise mit klareren Vorstellungen und gezielteren Fragen im nächsten Bewerbungsgespräch.
Wie sich Reue beim nächsten Jobwechsel vermeiden lässt
Wer einen erneuten Fehlgriff vermeiden möchte, sollte künftige Wechsel besonders sorgfältig vorbereiten. Dazu gehört nicht nur die Analyse der eigenen Beweggründe, sondern auch ein kritischer Blick auf das neue Unternehmen. Karriereexperten raten, bereits im Bewerbungsprozess gezielt Fragen zur Teamkultur, Arbeitsweise und Entwicklungsperspektiven zu stellen. Auch ein Probetag kann helfen, ein realistisches Bild vom künftigen Arbeitsalltag zu bekommen. Wie arbeits-abc.de betont, ist eine ehrliche Selbstreflexion dabei entscheidend - nur wer weiß, was er wirklich sucht, trifft langfristig stimmigere Entscheidungen.
Redaktion finanzen.net
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