Bewertung unbekannt: Berliner Kreditkarten-FinTech Pliant sammelt 26 Millionen Euro in Finanzierungsrunde ein
Das Kreditkarten-FinTech Pliant hat nach mehreren erfolgreichen Seed-Runden bei der Serie-A-Finanzierungsrunde rund 26 Millionen Euro eingesammelt. Mit diesem Geld kommt das Berliner Startup nah an die Profitabilität, so CEO Malte Rau.
2022 konnte das Berliner FinTech Pliant eigenen Angaben zufolge seinen Umsatz um das Vierfache steigern und den Kundenstamm um das Sechsfache erweitern. Genauere Zahlen aus der Buchhaltung geben die Gründer Fabian Terner und Malte Rau jedoch nicht bekannt - gegenüber Gründerszene beschränkt sich Rau, der auch CEO des jungen Unternehmens ist, auf grobe Eckdaten. "Das vergangene Geschäftsjahr war ein sehr erfolgreiches für uns", so Rau. Mittlerweile seien Karten "im fünfstelligen Bereich in mehr als 1.500 Unternehmen" im Umlauf.
Mit dem Geld aus der Finanzierungsrunde könnte Pliant bald erste Umsätze generieren
Das Konzept des 2020 gegründeten Startups: mittleren und größeren Unternehmen Firmenkreditkarten unkompliziert zur Verfügung stellen. Mit den Karten können die Angestellten Firmenrechnungen begleichen - und das bei einem in der Regel sehr hohen Kreditkartenlimit, was Pliant insbesondere für Startups sehr interessant macht. Die Karten sind nach Unternehmensangaben außerdem mit den gängigen Softwares kompatibel, sodass Pliant-Kunden für die Nutzung der Kreditkarten beispielsweise in der Buchhaltung keine Systemumstellungen vornehmen müssen.
Die Kreditkartengebühren werden monatlich pro Kunden-Mitarbeiter abgerechnet - noch ist das nicht profitabel. "Mit dem Geld aus der neuen Finanzierungsrunde kommen wir aber nah ran", so Rau im Interview mit Gründerszene. Rund 26 Millionen Euro hat das Startup Anfang des Jahres bei seiner Serie-A-Finanzierungsrunde eingesammelt. Welche Bewertung es damit erreicht hat, wurde in der Pliant-Pressemitteilung zur Finanzierungsrunde jedoch nicht bekanntgegeben und auch gegenüber Gründerszene verriet Rau nur, dass die Bewertung höher ausgefallen ist als bei einer vorherigen Finanzierungsrunde Ende 2020. Geschätzt wird die Bewertung des Startups laut Gründerszene von Investoren auf rund 100 Millionen Euro.
Die Investoren sehen in Pliant den nächsten Branchenführer
Angeführt wurde die Serie-A-Finanzierungsrunde von SBI Investment aus Japan, gefolgt von Carsten Maschmeyers Venture Capital-Fonds Alstin Capital auf Platz zwei der Investorenliste. Große Finanzspritzen kamen auch von MS&AD Ventures aus San Francisco, von dem Frühphasen-Fonds der Commerzbank neosfer und Investor Ramin Niroumand. "SBI Investment als erfahrenen FinTech-Investor für die Leitung der Runde zu gewinnen, ist eine großartige Bestätigung unseres Ansatzes", so CEO Rau in der Pressemitteilung. Nachdem Pliant schon mit Finanzspritzen in Höhe von insgesamt rund 20 Millionen Euro in den Pre-Seed- und Seed-Runden große Erfolge feiern konnte und seine Produkte seit 2022 auch in sieben anderen europäischen Ländern anbietet, ist die jüngste Finanzierungsrunde der nächste Schritt in Richtung Branchenführung. "Die Serie A Runde von Pliant ist die bisher größte FinTech-Finanzierung in Deutschland im Jahr 2023 und ein klares Zeichen für das Vertrauen in die Vision und den besonderen Ansatz des Unternehmens", heißt es in der Pressemitteilung. Und SBI-Chef Yoshitaka Kitao kommentiert die Investition im Firmenblog: "Die Vision von Pliant und seine einzigartige Go-to-Market-Strategie haben uns davon überzeugt, dass Pliant das Potenzial dazu hat, ein dominierender B2B-Kartenanbieter zu werden."
Redaktion finanzen.net
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