Steuerparadies Dubai: Was es mit der Influencer-Lizenz auf sich hat
Dubai entwickelte sich in den letzten Jahren immer mehr zum Influencer-Hotspot. Doch liegt das am schönen Wetter oder doch eher an den günstigen Steuergesetzen?
Das Urlaubsparadies Dubai?
In den letzten Jahren haben immer wieder Influencer ihre Zelte in Deutschland abgebrochen und ihre Sachen gepackt, um künftig im Ausland zu wohnen. Es zieht sie dabei oft in den Nahen Osten, wo sie in schicke Apartments und Häuser ziehen und täglich das Leben im Urlaubsparadies genießen. Doch was steckt hinter den Auswanderungsabsichten der mehr oder weniger berühmten Einwohner Dubais. Denn es ist fraglich, ob es am traumhaften Wetter und den malerischen Stränden liegt oder, ob es gerade jede Menge deutsche Influencer an den Persischen Golf zieht, um Geld zu sparen. Doch sparen sie in Dubai wirklich so viele Steuern?
Wie viele Steuern zahlt man wirklich in Dubai?
Jan Böhmermann, Moderator der TV-Sendung "ZDF Magazin Royale", befasste sich erst kürzlich mit der Menge an deutschen Influencern, die nach Dubai ausgewandert sind, um dort für das vermeintliche Paradies Werbung zu machen und dabei ihr Konto aufzufüllen. Denn laut Böhmermann würde "mit deutscher Reichweite in Dubai Geld verdient, aber keine Steuer gezahlt" werden. Und tatsächlich zahlt man in Dubai so gut wie gar keine Steuern, denn es wird keinerlei Einkommensteuer erhoben. Während deutsche Influencer im Nahen Osten also nahezu über ihr gesamtes Einkommen frei verfügen können, müssen sie in Deutschland ab einem Einkommen von 57.052 Euro stolze 42 Prozent vom Gehalt abgeben.
Das Steuerparadies Dubai?
In Dubai fällt nicht nur die Einkommenssteuer weg - auch die Rente und das Kapitaleinkommen, wie zum Beispiel Dividenden, Zinsen und Veräußerungsgewinne, müssen nicht versteuert werden. Doch die Bewohner der Stadt sparen noch mehr Geld, denn auch auf den Besitz von Immobilien wird keine Steuer erhoben. Hinzu kommt, dass auch auf Erbschaften und Schenkungen keine Steuer zu entrichten ist. Was für viele nach dem wahrgewordenen Steuerparadies klingt, ist jedoch nur zum Teil wahr, denn Dubai ist trotz allem nicht komplett steuerfrei.
Dubai ist nicht steuerfrei
Auch wenn man in Dubai viel Geld sparen kann, ist die Stadt im Nahen Osten nicht komplett steuerfrei, denn einige Abgaben sind dennoch zu leisten. So wird beispielsweise beim Wiederverkauf von Immobilien eine Übertragungsgebühr von vier Prozent für Immobilientransaktionen erhoben. Diese wird jedoch meist vom Käufer gezahlt. Zusätzlich gibt es seit dem 1. Januar 2018 in Dubai auch eine Mehrwertsteuer. Dennoch fällt diese im Vergleich zur Mehrwertsteuer in Deutschland deutlich geringer aus, denn während wir hierzulande 19 Prozent zu zahlen haben, sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten gerade einmal fünf Prozent.
Rechtliche Hürden in Dubai
Obwohl Dubai als Wohnort besonders für Selbstständige äußert attraktiv erscheint, gibt es trotzdem einige rechtliche Hürden, denn wer in Dubai leben und arbeiten möchte braucht eine Lizenz des "National Media Council". Zusätzlich berichten immer wieder diverse Medien darüber, dass es Pflicht ist, eine Art "Propaganda-Vertrag" zu unterschreiben. Bestätigt ist bislang nichts, doch wenn man den Berichten, wie dem von Jan Böhmermann Glauben schenken kann, dann beinhaltet dieser Vertrag, dass sich neue Bürger Dubais weder zu religiösen noch zu politischen Dingen oder über Staatsoberhäupter äußern dürfen. Obendrein sollen sie für ein "positives Image" der Stadt sorgen, was beispielsweise in Form von Werbung via Social Media umgesetzt werden kann.
Redaktion finanzen.net
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