Hoher Marktwert

DDR-Nostalgie: Wertzuwachs der Ost-Oldtimer

30.11.23 23:11 Uhr

"Ostalgie" auf vier Rädern: Wert der DDR-Oldtimer verdoppelt sich in einem Jahrzehnt! | finanzen.net

Ost-Oldtimer erleben eine bemerkenswerte Wertsteigerung: DDR-Fahrzeuge, einst als wertlos angesehen, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und steigender Marktwerte. Eine Auswertung zeigt, dass sich der durchschnittlicher Wert in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat.

Durchschnittswerte innerhalb der letzten zehn Jahre verdoppelt

In den Jahren nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurden Trabant, Wartburg und andere DDR-Autos oft als wertlos betrachtet und größtenteils verschrottet. Doch heute, gut drei Jahrzehnte später, hat sich das Blatt gewendet: Die verbliebenen Fahrzeuge aus der ehemaligen DDR gelten mittlerweile als Oldtimer und ihr Marktwert steigt kontinuierlich an. Eine Auswertung des MDR-Magazins "Umschau", basierend auf Daten von "Classic Data", zeigt, dass sich der Wert der Ost-Oldtimer im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat.

DDR-Fahrzeuge, die einst aufgrund ihres schlechten Zustands und mangelnder Nachfrage ungeliebt waren, erfahren jetzt eine bemerkenswerte Wertsteigerung, wie die Auswertung zeigt. Besonders reparaturbedürftige Modelle mit erheblichen Verschleißerscheinungen (Zustandsklasse 4) verzeichnen demnach einen durchschnittlichen Wertzuwachs von rund 150 Prozent. Autos im gebrauchten Zustand (Klasse 3) steigern sich im Mittel um gut 90 Prozent, während PKW mit einem guten Zustand (Klasse 2) im Durchschnitt um etwa 70 Prozent zulegen. Marius Brune von "Classic Data" erklärt gegenüber dem MDR, dass dieses Phänomen bei Ost-Fahrzeugen besonders stark ausgeprägt sei. Hier führen selbst relativ geringe Euro-Beträge zu prozentual hohen Steigerungen, da die Ausgangswerte oft niedrig sind.

Bis zu 105.000 Euro wert

Einige der eindrucksvollsten Wertsteigerungen wurden bei ostdeutschen Automobilen verzeichnet. Die tschechoslowakische Oberklasselimousine "Tatra T613" aus den 1970er-Jahren erzielte einen prozentualen Anstieg von über 350 Prozent in einem reparaturbedürftigen Zustand und wird derzeit auf 14.000 Euro taxiert. Der "Wartburg 311", der sowjetische Geländewagen "Lada Niva" und die Kombi-Variante des "Trabant 601" konnten ähnlich beeindruckende Steigerungen von etwa 340 Prozent aufweisen.

Besonders schätzen Liebhaber laut "Classic Data" die ältesten Modelle in der Stichprobe, darunter das Coupé und das Cabriolet vom Thüringer BMW-Nachfolger Eisenacher Motorenwerke (EMW) mit der Modellnummer "327-3" aus den 1950er-Jahren. Mängelfreie Modelle mit leichten Gebrauchsspuren werden demnach auf 105.000 Euro taxiert, während Fahrzeuge in einem etwas schlechteren Zustand immer noch einen Wert von 80.000 Euro haben.

Bestandszahlen wachsen

Die genauen Bestandszahlen der DDR-Autos sind laut MDR schwer zu ermitteln, da viele der Oldtimer keine Hersteller- und Typenschlüssel in ihren Papieren haben. Dennoch gebe es eine wachsende Zahl von Ost-Oldtimern auf dem Markt. Modelle der sowjetischen Marke "Saporoshez" sind heute sehr selten, ebenso wie Vorwende-"Dacia"-Fahrzeuge, sowjetische PKW "Moskwitsch", "Polski Fiat", "Skoda" und "Lada"-PKW aus Sowjetzeiten.

Redaktion finanzen.net

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