Hauptuntersuchung

So viel kostet es, mit abgelaufenem TÜV erwischt zu werden

27.01.24 22:57 Uhr

Mit abgelaufenem TÜV erwischt: Welche Kosten kommen auf Sie zu? | finanzen.net

Alle zwei Jahre muss ein Auto in Deutschland zum TÜV. Was passiert, wenn die Frist abgelaufen ist?

In Deutschland muss jedes zugelassene Auto alle zwei Jahre zum TÜV. Lässt man die regelmäßige Hauptuntersuchung (HU) verstreichen, drohen Kosten, Punkte in Flensburg und eingeschränkter Versicherungsschutz.

Wer den TÜV verpasst, begeht eine Ordnungswidrigkeit

Wann es wieder so weit ist und das Auto zur HU muss, lässt sich unter anderem am hinteren Fahrzeugkennzeichen ablesen: Die Zahl in der Mitte des farbigen Kreises zeigt das Jahr der nächsten HU an. Die Zahl, die direkt darüber steht, ist der Monat, in dem die HU stattfinden muss. Damit sich die Plakette - beispielsweise von der Polizei - auch aus der Ferne lesen lässt, zeigt auch die Farbe das Jahr (rosa für 2023, grün für 2024) und ein schwarzer Balken den Monat an. Dafür ist die Plakette wie eine Uhr zu lesen, befindet sich der schwarze Balken etwa ganz unten, zeigt er "sechs Uhr" und damit ist die HU im Monat Juni fällig.

Bringt man das Auto nicht im angegebenen Monat zu TÜV, DEKRA oder einer anderen Prüfstelle, begeht man eine Ordnungswidrigkeit.

Bis zu 75 Euro Bußgeld und sogar ein Punkt in Flensburg sind die Folge

Bei ganz normalen Pkw, Motorrädern und leichten Anhängern fällt hier nach zwei Monaten Überschreitung des vorgegebenen HU-Zeitraums ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro an. Nach vier Monaten sind es 25 Euro und nach acht Monaten werden 60 Euro fällig und es gibt einen Punkt in Flensburg. Zudem kostet die erweiterte Prüfung, die die Prüfstellen immer dann machen müssen, wenn man den HU-Zeitraum verpasst hat, laut t-online in der Regel 20 Prozent mehr als die normale HU. Außerdem kann der Versicherungsschutz für Schäden entfallen, die mit gültigem TÜV nicht entstanden wären.

Verpasst man die HU bei Nutzfahrzeugen mit vorgeschriebener Sicherheitsprüfung (zum Beispiel Lkw), fallen schon einen Tag nach Ablauf des Zeitraums 15 Euro an, nach zwei Monaten sind es 25 Euro, nach vier Monaten 60 Euro und ein Punkt in Flensburg und nach acht Monaten kostet der verpasste TÜV 75 Euro und ebenfalls einen Punkt in Flensburg. Natürlich gilt das nur, wenn man erwischt wird.

Was passiert, wenn man nicht in Deutschland ist?

Um das zu vermeiden, kann man bei den meisten Prüfstellen einen Erinnerungsservice in Anspruch nehmen. So muss man nicht selbst an die HU denken, sondern wird einfach dazu aufgefordert, das Fahrzeug innerhalb eines bestimmten Zeitraums zum TÜV zu bringen. Übrigens gilt das nach Angaben des ADAC auch für Fahrzeuge, die ungenutzt auf einem Privatgrundstück stehen - alle zugelassenen Autos müssen zum TÜV. Der Kostenpunkt für die Untersuchung liegt, sofern nichts kaputt ist, in der Regel bei bis zu 100 Euro.

Wer während des TÜV-Zeitraums mit dem Auto im Ausland im Urlaub ist, muss nicht extra für die HU wieder nach Deutschland kommen: Entweder lässt man die HU schon vor dem Urlaub durchführen oder direkt danach. Wählt man die zweite Option, sollte man nachweisen können, dass das Fahrzeug zu Beginn des Urlaubs noch einen gültigen TÜV hatte - sonst droht ein Bußgeld. Nach dem Urlaub muss das Auto außerdem direkt zum TÜV gebracht werden, ansonsten droht auch hier ein Bußgeld.

Redaktion finanzen.net

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