Gesetzesänderung

Ab 2022: Ein neues Pfandsystem wird bei Rewe, Aldi & Co. eingeführt

20.09.21 23:08 Uhr

Ab 2022: Ein neues Pfandsystem wird bei Rewe, Aldi & Co. eingeführt | finanzen.net

Eine Änderung der aktuellen Pfandregelung soll ab 2022 in Kraft treten: Die Produktpalette, die der Pfandpflicht unterliegt, soll erweitert werden. Was Kunden ab 2022 beachten müssen, wurde im Folgenden zusammengetragen.

Pfandregelung in Deutschland

Einwegverpackungen bestimmter Getränke unterliegen in Deutschland seit 2003 der Pfandpflicht. In der Regel handelt es sich dabei sowohl um Wasser als auch um Erfrischungsgetränke ohne und mit Kohlensäure wie auch Biere und Biermischgetränke. Dabei wird ein kleiner Aufschlag in Höhe von acht bis 25 Cent an der Kasse fällig, der bei Rückgabe der Flasche erstattet wird. PET-Flaschen sämtlicher Endvertreiber werden von Einzelhändlern seit 2006 zurückgenommen. Diese Regelung existierte somit über einen Zeitraum von 15 Jahren - 2022 soll eine grundlegende Änderung des Pfandsystems folgen, so die Bundesregierung.

Diese Produkte kommen 2022 hinzu

Ob Pfand für ein Produkt anfällt oder nicht, wurde bisher über den Produktinhalt determiniert. Wasser, kohlensäurehaltige und nicht-kohlensäurehaltige Getränke, Biere und Biermischgetränke sind aktuell Teil des Pfandsystems. Ab 2022 sollen laut Bundesregierung außerdem Milch sowie Frucht- und Gemüsesäfte, Energydrinks, Apfelwein und Cider hinzukommen. Für Kunden soll also auch für Produkte dieser Art ein Pfand in Höhe von 25 Cent anfallen, was Verbraucher dazu bringen soll, öfter auf Mehrwegflaschen aus Glas zurückzugreifen.

Das gilt für Milchprodukte

Da Milchprodukte, wie beispielsweise "Müller-Milch", Hygienerisiken darstellen, lagern diese über einen längeren Zeitraum ungekühlt im Pfandbehälter, könnte es sein, dass Kunden dazu aufgefordert werden, diese im Vorfeld auszuspülen - Vorschläge, die auf Kritik treffen. "Plastikflaschen für Milch gehören in den gelben Sack und nicht in die Rücknahmeautomaten", hebt beispielsweise Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer im Milchindustrie-Verband, gegenüber der "Lebensmittelzeitung" hervor.

Bis 2030 strebt die Bundesregierung an, weitere Maßnahmen einzuleiten, um dem Abfallaufkommen entgegenzuwirken. Schrittweise sollen beispielsweise auch Lieferer, Caterer und gastronomische Einrichtungen Alternativen in Form von Mehrwegbehältern für To-Go-Essen und -Getränke anbieten. "In den vergangenen Jahren wurde im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung einiges erreicht, aber es bleibt weiter viel zu tun", fügt die Bundesregierung hinzu.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Picsfive / Shutterstock.com