Geld fürs Nichtstun

Schweden sucht "Nichtstuer" und bezahlt über 2.000 Euro im Monat auf Lebenszeit

05.01.20 21:48 Uhr

Schweden sucht "Nichtstuer" und bezahlt über 2.000 Euro im Monat auf Lebenszeit | finanzen.net

Den ganzen Tag tun und lassen, was man möchte und dafür auch noch bezahlt werden. Was wie ein Traumjob klingt, wird in Schweden nun Wirklichkeit.

Jobgarantie auf Lebenszeit und über 2.000 Euro Gehalt im Monat

In Schweden wird eine Person gesucht, die sich auf Lebenszeit fürs Nichtstun bezahlen lassen möchte. Die Stellenausschreibung für einen Job in Göteborg verspricht eine lebenslange Anstellung, lebenslangen Lohn und einen Urlaubs- sowie Rentenanspruch. Dabei steht die Arbeitszeit zur freien Verfügung und beinhaltet keine Pflichten oder Verantwortlichkeiten. Die Person muss sich lediglich morgens und abends an einem Schalter im Bahnhof an- und abmelden und erhält dafür monatlich 2.046 Euro.

Was steckt hinter dem Job?

Der Job ist Teil des Kunstprojektes "Eternal Employment" der beiden Künstler Jakob Goldin und Simon Senneby. Mit dem Projekt wird, im Zuge der Eröffnung des neuen U-Bahnhofs in Göteborg, das Verständnis von Wachstum, Produktivität und Fortschritt in einer digitalisierten Welt auf den Prüfstand gestellt. Goldin und Senneby interessiert, was es mit einem Menschen macht, der sich nicht über seine Arbeit oder Produktivität definieren kann. Die Frage, die hinter dem Projekt des bedingungslosen Grundeinkommens steht, ist ob der Mensch die neu gewonnene Freiheit zur Selbstverwirklichung nutzt oder an Unterforderung leidet.

Arbeitsbeginn am Bahnhof Korsvägen

Zusammen mit der Einweihung des neuen U-Bahnhofs Korsvägen im Jahr 2026 beginnt auch die Arbeit in Göteborg. Ab 2025 kann sich jeder Schwede und Nicht-Schwede für den Job bewerben. Um das innovative Projekt zu finanzieren, wurde eine Stiftung gegründet. Knapp 580.000 Euro werden so verwaltet und angelegt, dass die Gehaltsauszahlungen für eine Dauer von 120 Jahren garantiert ist.

Isabell Tonnius / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Marc Dietrich / Shutterstock.com