Gehaltscheck

Wenn die Position allein nicht ausreicht - diese Faktoren haben Einfluss auf das Gehalt

27.02.24 06:21 Uhr

Gehalt: So viel mehr könnten Sie verdienen! Diese Faktoren beeinflussen Ihr Gehalt | finanzen.net

Um ein gutes Gehalt zu bekommen, reicht es oft nicht aus, sich auf die eigene Leistung zu verlassen. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die sich erheblich auf die Höhe des Gehalts auswirken. Diese sind dabei besonders wichtig.

Die Höhe eines Einkommens hängt heutzutage nicht mehr allein von der Position ab. Ebenso unterschiedlich wie die Branchen, Standorte oder Berufsausbildungen ausfallen, sind es auch die Gehälter. Welche Faktoren besonders wichtig beim Gehaltscheck sind und wie Arbeitnehmer ihre Gehaltserhöhung beeinflussen können, wird im Folgenden beleuchtet.

Die richtige Qualifikation

Erster Anhaltspunkt für die Gehaltsbestimmung ist nach wie vor die Qualifikation eines Arbeitnehmers. Schon die Wahl des Studiums ist ausschlaggebend für das zukünftige Gehalt. Beispielsweise verdienen Medizin- oder Jura-Absolventen laut StepStone mit mindestens 72.000 Euro im Jahr die höchsten Gehälter. Auch Informatik- oder Ingenieurs-Studien zahlen sich aus. Allgemein verdient man als Akademiker rund 30 Prozent mehr als der Durchschnitt. Bei promovierten Fachkräften sind es sogar 31 Prozent.

Um mit der ausgezeichneten Qualifikation bei einer Gehaltsverhandlung gut abrunden zu können, bedarf es auch relevanter Berufserfahrung. Denn je besser und sicherer die Aufgaben innerhalb einer Position ausgeführt werden können, desto besser wirkt sich das auf das Gehalt aus. Ein 50-jähriger Arbeitnehmer ohne entsprechende Erfahrung kann ein geringeres Einkommen als ein 30-Jähriger haben, der zehn Jahre relevante Erfahrung aus vergangenen Beschäftigungen mitbringt.

Berufserfahrung ermöglicht nicht nur die schnelle und sichere Ausführung von Aufgaben. Man ist als Arbeitnehmer je nach Einsatzmöglichkeit auch in der Lage, verschiedene Tätigkeiten auszuführen und anspruchsvolle Positionen anzutreten. Und je höher die Anforderungen an einen Arbeitnehmer sind, desto lukrativer ist auch sein Gehalt. So könnte man beispielsweise Personalverantwortung übernehmen, welche sich ebenfalls auf den Verdienst auswirkt. Laut Gehalt.de verdient eine Führungskraft mit 1-3 Mitarbeitern rund 89.429 Euro im Jahr. Bei 101-500 Mitarbeitern sind es 124.433 Euro.

Das richtige Unternehmen

Doch nicht nur die eigene Qualifikation spielt eine wichtige Rolle, auch das Unternehmen selbst ist von Bedeutung. Ist es ein Startup oder ein großer Konzern? Wie viele Mitarbeiter sind dort beschäftigt? Die Gehaltsdifferenz bei einem kleinen Unternehmen mit fünf Mitarbeitern und bei einem Konzern mit 20.000 Beschäftigten kann laut Gehalt.de bei 85 Prozent liegen. Somit kann man selbst bei Berufen, die keine anspruchsvollen Ausbildungswege erfordern, wie der eines Sekretärs, in Großkonzernen mit guten Gehältern rechnen.

Neben der Größe ist auch die Wirtschaftslage und Reputation eines Unternehmens wichtig. Schreibt es derzeit rote Zahlen oder sahnt es an der Börse ab? Wie sind das Arbeitsklima und der kollegiale Zusammenhalt innerhalb des Betriebs? Hat ein Unternehmen eine gute Reputation und verbucht es große wirtschaftliche Erfolge, sind die Chancen für Arbeitnehmer dort größer, gute Gehälter einzufahren.

Nicht zuletzt kommt es laut Gehalt.de auf die Attraktivität und das Kapital der entsprechenden Branche an. Zu den Top-Branchen gehören Maschinenbau, Halbleiter und Software. Das hat ein Branchenindex der deutschen Vergütungsdatenbank für Unternehmen, Compensation Partner, ergeben. Auch Banken, Computer und Pharmazie gehören zu jenen Bereichen, in denen lukrative Verdienste zu erwarten sind.

Die richtige Region

Nicht unbedeutend ist auch der Standort eines Arbeitgebers, denn je beliebter eine Stadt oder ein Bundesland ist, desto höher die Gehälter. Laut StepStone verdient man beispielsweise in Hessen, Bayern oder Baden-Württemberg im Durchschnitt Gehälter ab 61.000 Euro im Jahr. Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg finden sich hingegen am anderen Ende der Gehaltsskala mit 26 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt. Der Unterschied ist nicht nur zwischen Ost und West zu beobachten, sondern auch zwischen Nord und Süd. Vor allem der Süd-Westen ist mit Städten wie Stuttgart oder Frankfurt für viele junge Fachkräfte und Unternehmen eine attraktive Region.

Wo sich viele attraktive Unternehmen befinden, ist auch die Nachfrage nach bestimmten Fachkräften hoch. Und wenn es weniger Fachkräfte auf einzelne Stellen gibt, sind die Gehälter entsprechend groß. Beispielsweise benötigen wachsende Unternehmen Top-Manager oder IT-Konzerne Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation. Falls es dann nicht genug Bewerber gibt, können sich selbst Berufseinsteiger auf lukrative Einkommen freuen.

Als Arbeitnehmer steht einem die Möglichkeit offen, seinen Arbeitgeber nach diesen Faktoren auszusuchen oder zwischen ihnen zu kombinieren. Möchte man aber dort bleiben, wo man ist, und trotzdem mehr verdienen, kann man auch einfach nach einer Gehaltserhöhung fragen. Wenn man gute Argumente hat und mit seinen Leistungen überzeugen kann, ist jedes Jahr in die Verhandlung zu gehen auf jeden Fall der erste Schritt zum Erfolg, wie Gehaltsexpertin Claudia Kimich gegenüber heise online erklärte.

Redaktion finanzen.net

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