Finanzbildung

Was überlieferte Finanz-Regeln heute noch lehren können

08.09.24 17:03 Uhr

Überlieferte Finanzweisheiten: Das können wir heute noch aus ihnen lernen | finanzen.net

Weisheiten rund ums Geld gibt es viele und werden von einer Generation an die nächste weitergereicht. Dabei haben die einfachen Worte oft mehr Tiefgang als gedacht. Auf welche Finanz-Regeln man heute noch hören und welche man besser nicht beachten sollte, zeigt dieser Beitrag.

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"Spare in der Zeit, dann hast du in der Not"

Nach wie vor gilt: Wer in guten Zeiten vorsorgt und Reserven anlegt, profitiert davon in schlechten Zeiten. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie gut es ist, über finanzielle Reserven zu verfügen, betont die Honorarberaterin Stefanie Kühn in einem Onlinebeitrag der Direktbank ING. Als Faustregel gelten drei bis sechs Monatsgehälter. Mit dieser Rücklage lasse sich sowohl eine unerwartete Autoreparatur als auch der Fall eines Jobverlusts überbrücken, ohne sich verschulden zu müssen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ergänzend. Empfehlenswert sei es, das Geld so anzulegen, dass möglichst kurzfristig darauf zurückgegriffen werden kann und es dennoch verzinst wird, um den Wertverlust durch die Inflation auszugleichen - zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto. So müsse man nicht vorzeitig langfristige Geldanlagen auflösen, wenn die Kurse gerade im Keller sind, erklärt die unabhängige Vermögensberaterin Ute Regina Voß gegenüber der dpa.

"Auf Sparen folgt Haben"

Ob für ein Eigenheim, ein Auto, die Ausbildung der Kinder oder fürs Alter - für die Erfüllung persönlicher Wünsche muss man aktiv werden. Im Gegensatz zur ersten Regel steht hier ein konkretes langfristiges Sparziel im Vordergrund. "Damit sich das Sparen auch renditemäßig lohnt, sollte man eher auf Aktien oder ETFs setzen als aufs klassische Sparbuch", so Kühn gegenüber der ING.

"Besser Kleingeld als kein Geld"

Auch mit Kleingeld lässt sich über die Jahre ein Vermögen aufbauen. "Das liegt am Zinseszinseffekt", erklärt Verena von Hugo, Co-Vorsitzende des Bündnisses Ökonomische Bildung Deutschland seitens der dpa. Durch den Zinseszinseffekt wächst das angelegte Kapital schneller, da erhaltene Zinsen direkt wieder angelegt werden. Wer also regelmäßig kleine Sparraten anlegt und sich den Zinseszinseffekt zunutze macht, kann dadurch sein Vermögen schnell vermehren.

"Hüte dich vor kleinen Ausgaben. Ein kleines Leck kann ein großes Schiff zum Sinken bringen"

So wie man mit Kleinstbeträgen ein Vermögen aufbauen kann, können sich auch Kleinausgaben im Laufe eines Monats schnell summieren, das lehrte schon Benjamin Franklin vor mehr als 200 Jahren. Insbesondere durch die Zunahme von Dienstleistungen und Produkten auf Abonnementbasis verlieren viele Menschen den Überblick über ihre Finanzen, so der Finanzratgeber Finantio. Doch auch das tägliche belegte Brötchen beim Bäcker oder der Kaffee to go könne dazu führen, dass man am Monatsende zwischen 100 und 300 Euro weniger im Geldbeutel hat, so Voß gegenüber der dpa. Laut der Vermögensberaterin sollte man deshalb regelmäßig die täglichen Kleinausgaben auflisten und bei Bedarf gegensteuern, indem man sich zum Beispiel daheim Frühstück und Mittagessen vorbereitet und auf die Arbeit mitnimmt. Das Geld, das man so spart, kann man wiederum vermögensbildend anlegen.

"Das Geld hat Beine!"

Wer mit Geld nicht richtig haushalten kann, dem läuft es umgangssprachlich davon. Deshalb sei es analog zur vorherigen Regel hilfreich, ein Haushaltsbuch zu führen, wie Voß gegenüber der dpa berichtete. Auf diese Weise könne man nachverfolgen, wo das Geld bleibt und rechtzeitig gegensteuern, oder Optimierungspotential erkennen. Ergänzend dazu gilt: "Wer ausgibt und nicht Rechnung führt, der wird bald arm, ohn' dass er's spürt." Auch hier sei die Botschaft "herauszufinden, wo eigentlich genau das Geld bleibt", so Voß gegenüber dpa. Es sei wichtig zu reflektieren, wofür das Geld ausgegeben wird und wie sinnvoll die Investition ist - dadurch gehe man achtsamer mit Geld um.

"Gesundheit geht übers Reichsein"

Für die Mehrheit der Deutschen ist die eigene Gesundheit in puncto Lebensqualität wichtiger als finanzielle Sicherheit, dies ergab eine Umfrage des Biotechunternehmens Amgen. Allerdings besteht ein maßgeblicher Einfluss zwischen der individuellen finanziellen Lage und der eigenen Gesundheit. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts zeigt: Je höher das Armutsrisiko, desto niedriger die Lebenserwartung - denn ein gesundes Leben muss man sich leisten können. Außerdem können Geldsorgen zu Dauerstress führen und Krankheiten fördern. Krankheit wiederum kann auch arm machen, zum Beispiel wenn man arbeitsunfähig wird.

"Über Geld redet man nicht, man hat es"

Genau das Gegenteil ist der Fall. "Es ist total wichtig, über Geld zu sprechen", betont Verena von Hugo gegenüber der dpa. Idealerweise sollten Eltern frühzeitig mit ihren Kindern altersgerecht über ökonomische Dinge reden und den Umgang mit Geld üben, so die dpa. Je älter die Kinder werden, desto wichtiger sei es, dass sie eine umfassende Wirtschafts- und Finanzbildung erhalten. Dies fördere die finanzielle Unabhängigkeit und verhindere, dass sie über ihre finanziellen Verhältnisse leben und in eine Schuldenspirale geraten.

"Wo der Geldbeutel anfängt, hört die Gemütlichkeit auf"

"Leider verbinden viele Menschen Finanzthemen mit etwas Negativem", erklärt von Hugo. Das liege unter anderem daran, dass sich viele bei Finanzthemen unsicher sind. Deshalb sei eine umfassende Wirtschafts- und Finanzbildung umso wichtiger - denn ein finanzielles Wohlbefinden ermögliche es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, so die dpa.

Resümee

Das Hauptaugenmerk aller genannten Finanz-Regeln liegt auf dem bewussten Umgang mit Geld. Hier spielt die Finanzbildung eine besonders wichtige Rolle, denn Sparen kann man lernen. Die Auswahl der passenden Anlagemöglichkeit für das jeweilige Sparziel und die Nutzung des Zinseszinseffekts trägt dazu bei, ein Vermögen aufzubauen. Gleichzeitig verhindert die regelmäßige Kontrolle der eigenen Ausgaben, dass man über seinen Verhältnissen lebt.

Redaktion finanzen.net

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