Startup entwickelt Batterie für längere E-Auto-Reichweite
Ein französisches Startup hat das Problem vieler Autohersteller gelöst: Die Reichweite von Elektroautos kann wohl bald auch kostengünstig verlängert werden.
Momentan haben Elektroautos eine Reichweite von bis zu 600 km pro Akkuladung - diese weit fahrenden Exemplare sind aber sehr teuer und nicht für jeden Verbraucher erschwinglich: Teslas Model S kostet ca. 85.000 Euro, günstigere Elektroautos wie der beliebte ZOE von a href="/aktien/renault-aktie" target="_blank" rel="noopener">Renault fahren hingegen nur 200-400 km pro Akkuladung. Das Startup EP-Tender hat sich nun einen Anhänger ausgedacht, der auch Fahrzeuge mit geringer Reichweite mehrere hundert Kilometer fahren lässt.
Anhänger bei Bedarf mieten
EP-Tender entwickelte in den letzten Jahren einen Autoanhänger, der 60 kWh Batterie-Kapazität hat. Zum Vergleich: Der ZOE besitzt eine Kapazität von 58 kWh. Die Reichweite des Fahrzeugs würde durch den Anhänger also mehr als verdoppelt. Hintergrund der Entwicklung ist, auch Besitzern von erschwinglichen Elektroautos das Fahren weiter Strecken zu ermöglichen. Dadurch können sich mehr Menschen umweltfreundlichere Fahrzeuge leisten, die auch ihrem Bedarf entsprechen.
Die Anhänger sollen, wenn sie fertig auf den Markt kommen, zu mieten oder für den Eigenbedarf für ca. 10.000 Euro zu kaufen sein. Das Startup möchte Ladestationen mit je 20 startklaren EP-Tenders entlang viel befahrener Urlaubsstrecken aufbauen. Diese Ladestationen sollen maximal 50 km voneinander entfernt sein, sodass der Weg zu einer neuen Batterie nur ca. 9 Minuten dauert. Um sicher zu gehen, dass ein aufgeladener Anhänger zur Verfügung steht, soll man ihn im Voraus per App buchen können.
EP-Tender äußerst umweltfreundlich
Die Entwicklung des Anhängers ist ein großer Schritt in Richtung umweltfreundliches Fahren: "Wir lösen das Problem, erschwingliche Elektroautos komfortabel genug über weite Entfernungen zu machen", so Jean Baptiste Segard, Firmenchef von EP-Tender gegenüber Automotive News. Zunächst waren die Anhänger des Startups mit kleinen Verbrennungsmotoren ausgestattet, die Elektroautos vorübergehend zu Hybridfahrzeugen machten. Doch schon diese Anhänger waren sehr umweltfreundlich: Sie verbrauchten nur 0,9 Liter pro 100 Kilometer Strecke.
Als die Preise für Akkus stark sanken, wurden 2018 elektrische Anhänger hergestellt - und anschließend nur noch dieser Geschäftsbereich weiterverfolgt. Gerade wird die Aerodynamik des EP-Tenders verbessert und weiter an der Umweltfreundlichkeit gearbeitet: Bis 2030 möchte das Unternehmen seine CO-2 Emissionen halbieren.
Im Gespräch mit Renault und PSA-Gruppe
Es soll in diesem Jahr eine nachkaufbare Anhängerkupplung für den EP-Tender auf den Markt kommen - dennoch werde mit Renault und der PSA-Gruppe über werksmontierte Alternativen gesprochen, erklärt der EP-Tender Ingenieur Hugo Basset gegenüber Automotive News. Das Startup sei dabei von der Kooperation der großen Autohersteller abhängig.
Viele Elektroautos auf dem Markt sind noch nicht für Lastentransporte zugelassen und dürfen daher gar keinen Anhänger ankuppeln. Dennoch rechnet EP-Tender damit, dass die Nachfrage nach den Anhängern sehr hoch ausfallen wird: In den letzten Jahren stieg die Anzahl der gekauften Elektroautos in Europa, China und den USA laut einer Statistik von "EV-Volumes" stark an und einer Prognose zufolge sollen 2030 sogar ganze 40 Prozent der Fahrzeuge auf den Straßen elektronisch betrieben sein.
Redaktion finanzen.net
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