Ralf Dümmel und DS-Produkte - Seine persönliche Erfolgsgeschichte

Ralf Dümmel ist am 02.12.1966 in Norddeutschland, genauer gesagt in Bad Segeberg, geboren. Der heute als DHDL-Juror bekannte Unternehmer begann seine Lehre bei Möbel Kraft, wozu er damals seinen Realschulabschluss nachholte. Laut eigener Aussage in einem Interview mit der GALA wollte Dümmel eigentlich bei Möbel Kraft bleiben - bis er Dieter Schwarz kennenlernte. Auf die Frage, wie er vom Möbelfachangestellten zum Investor wurde, antwortete er gegenüber der GALA: "Durch Babysitting. Der Familienvater war Dieter Schwarz, Gründer von DS, der mein Ziehvater wurde. Er konnte nie verstehen, was ich an meinem Job im Möbelhaus so toll finde. Irgendwann sagte er: "Du wärst der Richtige für mich." Wir waren ein tolles Team - ich war der Jüngere, der auf dem Tisch getanzt hat, und Dieter hat fünf Jahre in die Zukunft geschaut. Ich fing als elfter Mitarbeiter bei ihm an." Dümmel begann so 1988 als Verkaufsassistenz bei DS Produkte zu arbeiten, bereits ein Jahr später wurde er Verkaufsleiter. Acht Jahre nach seinem Einstieg bei DS Produkte wurde er zum Gesellschafter ernannt, im Jahr 2000 wurde er Geschäftsleiter von DS Produkte.

Das ist das Motto des "DHDL"-Jurors

Neben seiner Tätigkeit bei DS Produkte erfand Dümmel auch den Wassermaxx, welchen er in den 2000er Jahren verkaufte.

Als Juror bei dem Format "Die Höhle der Löwen" gibt er sein Wissen an junge Gründer und Unternehmen weiter und investiert in die Start-ups, für die er eine Zukunft sieht. Seit der dritten Staffel im Jahr 2016 ist er bei "DHDL" dabei und erlangte dadurch nationale Bekanntheit.

Gegenüber Vox verrät er auch sein Erfolgsrezept: "Wille, Wille, Wille! Denn Können kommt von Wollen. 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, minus ein wenig Schlaf - nur so kann man sein Ziel erreichen."

So lebt Dümmel privat

Auch privat scheint es bei dem Unternehmer rund zu laufen. Aus erster Ehe hat Dümmel drei Söhne und ist nun bereits seit einigen Jahren mit der Moderatorin Anna Heesch liiert, welche ebenfalls eine Tochter mit in die Beziehung brachte. Das Paar lebt mittlerweile gemeinsam in Hamburg.

Neben seinem Berufsalltag ist Dümmel ein Familienmensch und begeisterter Fußball-Fan.

Verkauf von DS Gruppe und Insolvenz von Social Chain AG

Im Jahr 2021 verkauften Dümmel und sein Geschäftspartner Hanno Hagemann die DS Gruppe für 220 Millionen Euro an die Social Chain AG von DHDL-Kollege Georg Kofler - ein Social-Media-Unternehmen, das in den Bereichen Social Publishing, Social Marketing und Social Commerce tätig war. Wie der Tagesspiegel berichtete, erfolgte die Zahlung des Kaufpreises in Form von 100 Millionen Euro in bar und 120 Millionen Euro in neu ausgegebenen Aktien der Social Chain AG. Anschließend wurde Dümmel Produktvorstand bei der Social Chain AG.

Im November 2021 folgte der Börsengang der Firma. Wie das Manager Magazin berichtet, spielte Dümmel eine prominente Rolle dabei, die Aktie des Unternehmens zu bewerben. In einem Instagram-Post posierte er beispielsweise mit Kofler vor dem Bullen an der Frankfurter Börse und schrieb dazu, dass er sich auf die eigene "LöwenAktie" freue, die ab dem folgenden Tag im Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt werde. Auch am Tag des Börsengangs war Dümmel allgegenwärtig und präsentierte sich in der Öffentlichkeit. Zu Spitzenzeiten war das Unternehmen an der Börse über 800 Millionen Euro wert, während der Kurs Ende 2021 bei rund 54 Euro lag. Anschließend ging es für das Unternehmen bergab - im Jahr 2022 folgte dann ein Verlust von über 100 Millionen Euro.

Im Jahr 2023 verdichteten sich die negativen Berichte über das Unternehmen. Das Manager Magazin titelte im Juni 2023 "Wie dreist die TV-Stars Georg Kofler und Ralf Dümmel ihre Investoren blendeten" und kritisierte die Praktiken, mit denen Dümmel und Kofler Investoren zum Kauf der Aktien bewegten. Im Juli 2023 machte die BaFin außerdem bekannt, dass die Social Chain AG im Konzernabschluss 2021 knapp 60 Millionen Euro falsch verbucht hatte. Fälschlicherweise hatte das Unternehmen Zahlungen aus Aktienverkäufen in Höhe von knapp 10 Millionen Euro und einem Darlehen von 50 Millionen Euro als Cashflow aus dem operativen Geschäft ausgewiesen. Die BaFin sprach anschließend eine Rüge gegen das Unternehmen aus und befand den Konzernabschluss als fehlerhaft. Nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung kam es dann Ende Juni 2023 zur endgültigen Insolvenz von Social Chain.

Dümmel möchte mittlerweile nichts mehr mit dem dramatischen Fall und seiner Rolle beim Börsengang der Social Chain AG zu tun haben. Wie das Manager Magazin berichtet, hat Dümmel einen Medienanwalt beauftragt, der ihm dabei helfen soll, die Aussage rechtlich zu untersagen, dass er beim Börsengang der Social Chain AG gemeinsam mit Kofler beteiligt war.

Da die alte Firma von Dümmel, DS Produkte, als eigenständige Tochtergesellschaft von Social Chain agierte, war sie nicht direkt von der Pleite betroffen. Infolgedessen kaufte Dümmel DS Produkte aus der Insolvenzmasse zurück. Der Kaufpreis wird in einer Mitteilung der Social Chain AG auf 6,5 Millionen Euro beziffert. Zieht man die 6,5 Millionen von den 100 Millionen Euro ab, die Dümmel damals erhielt, bleibt für ihn auch nach der Pleite der Social Chain AG ein beträchtlicher Gewinn. Die Kleinanleger und Investoren dürften hingegen einen Totalverlust bei der Social Chain-Aktie erlitten haben und komplett leer ausgehen. Dies tut der Prominenz von Dümmel allerdings keinen Abbruch - auch in der 15. Staffel von "Die Höhle der Löwen", die im April 2024 anlief, ist er als Juror mit dabei.

Redaktion finanzen.net