E-Mobilität

Brennen E-Autos wirklich öfter? Faktencheck zur Brandgefahr bei Elektrofahrzeugen

21.11.24 10:19 Uhr

Explodierende Mythen: Warum Elektroautos weniger häufig brennen als gedacht | finanzen.net

Sind Elektroautos tatsächlich anfälliger für Brände als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor? Eine klare Antwort auf diese Frage liefert ein Blick auf die Datenlage und Expertenmeinungen. Während mediale Aufmerksamkeit oft ein verzerrtes Bild erzeugt, zeigen Statistiken und technische Analysen ein anderes, differenziertes Bild.

Wie oft brennen Elektroautos wirklich?

Die Behauptung, dass Elektroautos häufiger brennen, ist durch die Faktenlage nicht gestützt. Eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verdeutlicht, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass Elektrofahrzeuge häufiger in Brand geraten als andere Fahrzeugtypen. Daten aus den USA bestätigen dies: Bei 100.000 verkauften Fahrzeugen kam es zu 25 Bränden bei Elektroautos, verglichen mit 1.530 bei Verbrennern und sogar 3.475 bei Hybridfahrzeugen.

Verbrenner sind durch ihren Treibstoff anfälliger für größere Brände, während bei Elektroautos die Batterie das Risiko birgt. Dennoch bleibt die Gesamtanzahl der Brände bei Elektroautos statistisch geringer.

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Was entzündet Elektroautos?

Die Hauptursache für Brände bei Elektrofahrzeugen liegt in den Lithium-Ionen-Batterien. Diese können bei mechanischer Beschädigung, Überladung oder einem Kurzschluss einen "Thermal Runaway" auslösen - eine chemische Kettenreaktion, die zum Brand führt.
Im Vergleich dazu entzünden sich bei Verbrennern häufig auslaufender Kraftstoff oder elektrische Defekte wie Kurzschlüsse. Alexander Küsel vom GDV hebt hervor, dass Verbrenner aufgrund ihres Treibstoffs eine größere "Brandlast" haben.

Schneller, aber schwerer zu löschen

Brände bei Elektroautos können sich aufgrund der Batterien schneller ausbreiten als bei Verbrennern. Zudem gestalten sich Löschmaßnahmen komplizierter. Lithium-Ionen-Batterien brennen oft mehrere Stunden oder entzünden sich erneut, wenn die Batterie nicht ausreichend gekühlt wird. Der ADAC betont, dass spezielle Schulungen für Feuerwehren und neue Löschmethoden wie Löschdecken oder Unterflur-Wasserkühlung entscheidend sind, um diese Herausforderungen zu meistern.

Sicherere Batterien und innovative Löschsysteme

Die Automobilindustrie investiert massiv in neue Technologien, um das Brandrisiko zu minimieren. Feststoffbatterien gelten als besonders vielversprechend, da sie weniger leicht entflammbar sind und gleichzeitig höhere Energiedichten bieten. Diese Technologie könnte in den nächsten Jahren zum Standard werden.

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Zudem arbeiten Forscher an effizienteren Löschsystemen. Eine Methode ist beispielsweise die direkte Wasserkühlung der Batterie von unten, um Wiederentzündungen zu verhindern und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Der ADAC sieht hierin einen wichtigen Schritt für die Sicherheit von Elektrofahrzeugen.

Redaktion finanzen.net

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