Personio-Bewertung in nur einem Jahr mehr als verdoppelt: Finanzierungsrunde im neunstelligen Bereich
Das deutsche Startup Personio ist eigenen Angaben zufolge nun milliardenschwer: Neben einer Bewertung von 1,7 Milliarden US-Dollar hat die HR-Plattform im Januar eine Finanzierungsrunde im neunstelligen Bereich gemeldet.
"Es sind […] tolle Gründer, ein tolles Team, es gibt keine große Konkurrenz, sie bieten ein wunderbares Produkt an, Kunden sind bereit, zu zahlen und werden auch mehr zahlen, weil Personio sein Angebot stetig aufwertet." Mit diesen wohlwollenden Worten beschreibt Martin Mignot von Index Ventures das deutsche Startup Personio gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Forbes.
Finanzierungsrunde mit 125 Millionen US-Dollar Einnahmen
Mignot hatte am 18. Januar einer Personio-Pressemitteilung zufolge bei der D-Finanzierungsrunde mit Index Ventures in das Startup investiert. Index Ventures war Hauptinvestor, aber auch die anderen bisherigen Investoren Accel, Lightspeed Venture Partners, Northzone, Global Founders Capital und Picus haben sich an der Finanzierungsrunde beteiligt. Insgesamt nahm Personio bei der Finanzierungsrunde eigenen Angaben zufolge 125 Millionen US-Dollar ein - dies entspricht knapp der doppelten Höhe der letzten Finanzierungsrunde (C) im Januar letzten Jahres, bei der die Investoren 75 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt hatten.
Personio: Bewertung von 1,7 Milliarden US-Dollar im Januar 2021
Zum Zeitpunkt der letzten Finanzierungsrunde Anfang 2020 hatte man Personio mit 500 Millionen US-Dollar bewertet - dieser Betrag ist innerhalb eines Jahres um 1,2 Milliarden US-Dollar gestiegen, wie Personio berichtet: Im Januar dieses Jahres erhielt das Startup eine Bewertung von 1,7 Milliarden US-Dollar.
Das Startup war 2015 von einer Gruppe junger Münchner gegründet worden und finanzierte sich zunächst selbst. 2016 hatte es 40 zahlende Kunden und startete die erste Finanzierungsrunde, bei der 2,1 Millionen Euro eingenommen werden konnten. Die Einnahmen über die Finanzierungsrunden stiegen seither jährlich rasant.
HR-Abo-Software Personio mit Einnahmen für wohltätige Zwecke
Im Januar 2020 berichtete Personio, dass sich auch die regulären Umsätze aus den Abo-Einnahmen seit dem Vorjahr verdreifacht hätten, im Januar dieses Jahres habe es laut Personio-Pressemitteilung lediglich eine Verdopplung gegeben.
Dabei hat sich das Startup von Anfang an darauf festgelegt, ein Prozent seiner regulären Einnahmen und 15 Prozent seines Eigenanteils für wohltätige Zwecke zu spenden. Hanno Renner, Co-Gründer und heutiger CEO des Unternehmens, erklärt gegenüber Forbes: "Alle Investoren müssen das auch machen: Wenn sie in Personio investieren möchten, müssen sie diese Klausel unterschreiben". Zudem arbeite er an einer Personio-Stiftung, die sich noch intensiver für Bildung und Umweltschutz einsetzen will.
Pläne für 2021: Personio will Expansion vorantreiben
Im Jahr 2020 ist die Zahl der Angestellten des Unternehmens mit Kunden in 80 Ländern auf der ganzen Welt von 370 auf 600 gestiegen - das Ziel für 2021 ist eine Steigerung auf 1.000 Angestellte, erklärt Personio auf seiner Website. Auch sollen neue Funktionen entwickelt und weiter expandiert werden, da die Mehrheit der Investoren momentan noch aus Europa komme. Renner wird in der Personio-Pressemitteilung vom Januar zum Thema Corona-Pandemie wie folgt zitiert: "Während sich das vergangene Jahr für zahlreiche Branchen und Unternehmen als durchaus schwierig erwiesen hat, sorgte es auch für eine rasante Beschleunigung der Digitalisierung in vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen. 2020 hat außerdem aufgezeigt, welche entscheidende Rolle HR-Teams spielen - gerade auch deshalb, da so viele von uns auch künftig vermehrt von Zuhause aus arbeiten werden."
Die Besonderheit an Personio: Wie Mignot gegenüber Forbes erklärt, gibt es kaum Konkurrenz für HR-Programme für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) mit bis zu 2.000 Angestellten. Das Personio-Konzept ist eigenen Angaben zufolge simpel und schnell zu integrieren, wobei es Personalern hervorragende Funktionen bietet. Gegenüber Forbes erklärt Renner den Erfolgsaspekt seines Unternehmens: "Wir haben eine Plattform entwickelt, die [Personaler] in allem unterstützt, was mit ihrer wichtigsten Anlage zu tun hat - den Angestellten".
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Jirsak / Shutterstock.com, Andrey_Popov / Shutterstock.com