Nach Corona: Diese Unternehmen setzen auch weiterhin auf Homeoffice
Eine Vielzahl an Unternehmen wechselte im Laufe der Corona-Pandemie vom Präsenzbetrieb auf das Arbeiten von Zuhause. Doch wie geht es nach der Pandemie weiter? Wo ist auch nach Corona weiterhin Homeoffice angesagt?
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Wo die Heimarbeit möglich ist, wird nach wie vor das Konzept der Heimarbeit weitestgehend umgesetzt. Was vor Pandemiezeiten noch als Ausnahme galt, ist unlängst zur Regel geworden. Die Frage, wie es jedoch danach weiter gehen soll, keimt fortwährend im Rahmen einer Vielzahl an gesellschaftlichen Themen auf. So auch in der Arbeitswelt, wo sich die Frage stellt: Wo bleibt die Heimarbeit mehr Regel als Ausnahme?
Tech-Riesen: pro Homeoffice
Der schwedische Musik-Streamingdienst Spotify hat hierzu eindeutig Stellung bezogen und das Konzept "Working From Anywhere" - "Arbeiten von überall" vorgestellt. Bei Spotify heißt es: "Arbeit ist nicht etwas, wofür man ins Büro kommt. Es ist das, was man tut." Dabei möchte Spotify die Effektivität seiner Mitarbeiter nicht an der im Büro verbrachten Stundenzahl messen. Die Effektivität der Mitarbeiter werde gefördert, indem sie selbst entscheiden können, wo sie ihren Arbeitsplatz aufschlagen, so Spotify.
Bei Google und Facebook wurden laut eines Berichts von "Golem" bereits im vergangenen Jahr 2020 die Weichen für das langfristige Arbeiten im Homeoffice gestellt. Beide Unternehmen gingen demnach bereits Anfang März 2020 davon aus, dass der Großteil der Belegschaft langfristig im Homeoffice tätig bleibe. Mark Zuckerberg gab gegenüber "The Verge" an, er rechne damit, dass im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre die Hälfte seiner Belegschaft dauerhaft von Zuhause aus arbeiten werde.
Twitter teilte bereits im Mai 2020 im unternehmenseigenen Blog mit, den Mitarbeitern auch nach der Pandemie uneingeschränkt die Arbeit im Homeoffice ermöglichen zu wollen: "Wenn unsere Mitarbeiter in einer Lage sind, die es ihnen ermöglicht, von Zuhause aus zu arbeiten und sie möchten damit für immer weitermachen, werden wir das ihnen ermöglichen", andernfalls stünden die Türen der Büroräume und die Rückkehr an den Arbeitsplatz offen. Auch Nestlé plant laut einem Bericht von "Food-Service", nach der Pandemie nicht mehr zu früheren Arbeitsweisen zurückzukehren und eine Vielzahl der Verwaltungsmitarbeiter von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
Hybridlösungen bei DAX-Unternehmen
Das Portal "T3n" hat bei den 30 größten DAX-Unternehmen nachgefragt, wie sie nach Corona bezüglich Homeoffice, Präsenzbetrieb oder Hybridmodell verfahren werden. "Keines der 30 befragten DAX-Unternehmen hat ein pauschales Modell angekündigt oder zumindest in Aussicht gestellt, das allen Mitarbeiten, die ortsungebunden digital arbeiten können, den Weg komplett ins Homeoffice ebnet. Ebenso hält jedoch auch keines der befragten Unternehmen an einer uneingeschränkten Präsenzpflicht fest", wie die Recherchen von "T3n" ergaben. Unternehmen wie der Versicherungskonzern Allianz, Automobilkonzern Daimler, Chemiekonzern BASF, Software-Konzern SAP und Baustoffkonzern HeidelbergCement planen allesamt die Ausgestaltung einer Hybridlösung. Pharmakonzern Bayer rechne dem "T3n"-Bericht nach mit einer "verstärkten Nutzung von Homeoffice" auch nach der Pandemie, schließlich habe das Unternehmen damit positive Erfahrungen gemacht. Eine feste Homeoffice-Quote oder -obergrenze sei jedoch nicht vorgesehen.
Zumal viele der Unternehmen angeben, ihren Mitarbeitern bereits seit einigen Jahren auf freiwilliger Basis das mobile Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen. "Das passiert nach eigenen Wünschen und unkomplizierter Absprache in den jeweiligen Teams", wie ein Unternehmenssprecher SAPs gegenüber "T3n" erklärt. In einem Punkt scheinen sich jedoch alle einig zu sein: Für Beschäftigte, deren Tätigkeitsausübung an das Büro bzw. den Standort gebunden ist wie das unter anderem bei Produktions-, Logistik- oder Labormitarbeitern der Fall ist, ist die Heimarbeit im Homeoffice zweckmäßig nicht möglich.
Und außerhalb der börsennotierten Unternehmen?
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befragte 1.200 Firmen, wie sie die Handhabung von Homeoffice und Präsenzbetrieb nach der Pandemie planen. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen eine Abkehr der Heimarbeit zurück zum Präsenzbetrieb in den Büros vor. "Zumal ein fester Büroplatz oft Teil des Arbeitsvertrags ist", so die in einer Pressemitteilung veröffentlichten Ergebnisse der Umfrage. Ein Drittel hingegen plane den Ausbau der Heimarbeit. Lediglich 6,4 Prozent der befragten Unternehmen wollen demnach die Bürofläche innerhalb der kommenden zwölf Monate reduzieren.
Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net
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