Geplantes Luxusresort für die Krypto-Gemeinde gescheitert
Ein paradiesischer Rückzugsort für Krypto-Fans auf einer Südseeinsel: Das war der Plan der Initiatoren des "Cryptoland"-Projekts. Doch nun scheint der Traum ausgeträumt zu sein, denn der Kauf der dafür vorgesehenen Fidschi-Insel ist geplatzt, die Verantwortlichen geraten in Erklärungsnot und stehen nun sogar unter Betrugsverdacht.
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Cryptoland: Inselparadies für Kryptofans?
Es wirkt wie für Kinder gemacht und fast schon ein wenig bizarr: In dem animierten Vorstellungsvideo für Cryptoland, ein ambitioniertes Vorhaben mit dem Ziel des Erwerbs einer traumhaften Insel in der Südsee, empfängt die sprechende Münze "Connie" einen jungen Mann auf einem Hubschrauberlandeplatz, das Ganze begleitet von einem imposanten Soundtrack. In dem Clip, der Teil eines insgesamt rund 18-minütigen Werbevideos ist, gibt die animierte Münze dem Mann namens Christopher eine Führung über die Insel. Das vorgestellte Ambiente strahlt Luxus und Vergnügen aus, neben Spielautomaten und Sportwagen finden sich überall Referenzen zu Kryptowährungen und NFTs.
Nach Ende des Clips erscheinen die beiden Gründer des Projekts, Max Olivier und Helena Lopez, und erläutern ihren Plan, mit Cryptoland einen paradiesischen Rückzugsort für die Bitcoin-Community zu schaffen. Die beiden sprechen von "einem Paradies von Krypto-Enthusiasten für Krypto-Enthusiasten". Die Idee sei ein "internationaler Hub für die Krypto-Community, um dort zu leben, zu arbeiten und Spaß zu haben" und um "einen erstklassigen Krypto-Lebensstil zu genießen." Doch das Video kam wohl bei den Zuschauern nicht so an, wie es sich die beiden vorgestellt hatten: Wie "t3n" berichtet, wurde der seltsam anmutende Promo-Clip nach der Veröffentlichung auf YouTube mit Spott und Häme überschüttet.
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Zwölf-Millionen-Dollar-Inselkauf geplatzt: Das Projekt gerät unter Betrugsverdacht
Doch die Witzeleien und der Spott auf YouTube sind aktuell das geringste Problem der Cryptoland-Gründer. Wie der britische Guardian berichtet, ist der Kauf der Fidschi-Insel Nananu-i-cake, die zum Krypto-Traumparadies umgestaltet werden sollte, ins Wasser gefallen. Dies ist besonders peinlich, da der Zwölf-Millionen-Dollar-Deal im November des vergangenen Jahres bereits als in trockenen Tüchern gemeldet wurde. Allerdings kann das so wohl nicht ganz stimmen: Der Immobilienmakler der Insel gab gegenüber dem "Guardian" an, dass die Reservierungszeit verstrichen, der Kaufvertrag null und nichtig und die Insel deswegen wieder auf dem Markt verfügbar sei. Damit geraten Olivier und Lopez nun in Erklärungsnot. Wie der "Standard" berichtet, behauptete man in einem Discord-Chat im Dezember, dass die Insel weiterhin für Cryptoland reserviert und das Ganze ein Prozess sei, was dazu führe, dass die Insel weiterhin auf Verkaufsplattformen gelistet bleibt.
Aufgrund dieses undurchsichtigen und seltsamen Vorgehens wird von mehreren Seiten her der Verdacht geäußert, das ganze Cryptoland-Projekt sei nichts anderes als schlicht und einfach ein Betrugsversuch. BASIC thinking sieht sogar gewisse Parallelen zwischen Cryptoland und dem Fyre-Festival, bei dem damals Musikbegeisterte von den Veranstaltern auf eine Bahamas-Insel gelockt worden waren mit der Ankündigung eines extravaganten Festivals mit Star-Auftritten. Nachdem sich die Versprechungen jedoch als leer herausgestellt hatten, wurde der Organisator Billy McFarlan sogar zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Ob es sich bei Cryptoland um einen ähnlichen Fall handelt, lässt sich bisher allerdings noch nicht feststellen. Die Zukunft des Projekts liegt nun vorerst noch im Dunkeln, laut Futurezone sind die beiden Initiatoren zurzeit nicht erreichbar.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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