CBD-Grauzone

Drogeriemarkt verbannt Hanf-Produkte aus dem Sortiment

20.08.19 21:25 Uhr

Drogeriemarkt verbannt Hanf-Produkte aus dem Sortiment | finanzen.net

Nach langem Hin und Her nimmt nun ein deutscher Drogeriemarkt sämtliche Hanf-Produkte aus dem Sortiment - online sowie offline.

CBD - eine juristische Grauzone

Auch in Deutschland landen immer mehr CBD-Produkte in den Regalen der Drogerie- und Supermärkte. Doch inwieweit der Vertrieb von Hanf-Produkten in Deutschland legal ist, ist bislang noch unklar. Anfang Januar setzte die Europäische Union den Wirkstoff CBD auf die Liste der "neuartigen Lebensmittel". Er soll nun von den Behörden geprüft werden und anschließend für legal erklärt werden oder eben nicht. Bislang ist der Verkauf von CBD-Produkten also aus juristischer Sicht eine Grauzone und die Konzerne müssen selbst entscheiden, ob sie bereit sind mit dem Vertrieb ein mögliches Risiko einzugehen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit schreibt zu CBD: "Aus Sicht des BVL muss für CBD-haltige Erzeugnisse vor dem Inverkehrbringen entweder ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels oder ein Antrag auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels gestellt werden. Im Rahmen dieser Verfahren ist die Sicherheit des Erzeugnisses vom Antragsteller zu belegen."

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dm macht Rückzieher und bezieht Stellung

Der Drogeriemarkt dm hat sich zunächst risikobereit gezeigt und einige CBD-haltige Cremes, Kaugummis und Öle in seine Produktpalette aufgenommen, doch nun macht das Unternehmen einen Rückzieher und nimmt sämtliche Produkte wieder aus dem Sortiment. "Die rechtliche Einstufung der Artikel ist Stand heute noch nicht abschließend geklärt. In Abstimmung mit den zuständigen Behörden haben wir beschlossen, die CBD-Produkte auf unbestimmte Zeit aus dem Verkauf zu nehmen", erklärte dm-Geschäftsführer Sebastian Beyer der Lebensmittelzeitung. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Drogeriemarkt ein Cannabidiol-Öl in seine Regale gestellt, nur um es einige Wochen später wieder kommentarlos zu entfernen. Mit der erneuten Aufnahme der Hanf-Produkte ins Sortiment, schien es, als hätte dm sich doch für den Vertrieb entscheiden, nur um nun überraschenderweise wieder vom Verkauf der umstrittenen Cremes und Öle abzutreten.

Rossmann umgeht juristische Konsequenzen

Anders als bei dm gibt es bei Rossmann weiterhin CBD-Öl und das soll auch trotz Grauzone weiterhin so bleiben. Denn der Drogeriemarkt umgeht die juristische Ungewissheit und das damit verbundene Risiko einer baldigen Gesetzesänderung. Da sich ein eventuelles Verbot vermutlich ausschließlich auf die Einnahme des CBD-Wirkstoffes beziehen wird, hat Rossmann die Packungsbeilage der Produkte angepasst. Nun steht darin nicht mehr, wie man das Öl einnehmen soll. Vielmehr wird empfohlen, das Öl aufs Kissen zu tropfen, statt wie zuvor auf die Zunge. Rossmann distanziert sich damit ganz klar von einer Einnahme und sichert sich für zukünftige Verbote ab. Welche Wirkung CBD-Öl hat, verraten Hersteller generell nicht und Cannabidiol-Produkte mit Heilversprechen zu verkaufen, ist gesetzlich verboten. CBD soll angeblich entkrampfend, schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Außerdem wird ihm eine beruhigende und angstlösende Wirkung nachgesagt.

Redaktion finanzen.net

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