Bahn-Besteller sehen Verhandlungsbedarf zu Gratisfahrten für Soldaten
Die geplanten Gratisfahrten für Soldaten auch in Regionalzügen sind noch nicht in trockenen Tüchern.
Gespräche mit den den Verkehrsverbünden als Besteller des Regionalverkehrs hat es bislang nicht gegeben. Die Bahn kündigte nun an, gemeinsam mit den Ministerien für Verteidigung und Verkehr "unverzüglich" auf die Partner zuzugehen. "Ziel ist es, eine bundesweite Ausweitung auf den gesamten Regionalverkehr als Branchenlösung zu erreichen", sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Der Staatskonzern hatte sich mit den Ministerien für Verteidigung und Verkehr sowie der CSU im Bundestag darauf verständigt, dass Soldaten in Uniform vom 1. Januar an kostenlos die Züge der DB im Fern- und Regionalverkehr benutzen können.
Doch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zieht da noch nicht mit: "Die DB spricht sicher für den Fernverkehr. Im Nahverkehr werden die Details mit den Ländern und Aufgabenträger-Organisationen zu verhandeln sein", teilte die Arbeitsgemeinschaft der dpa mit.
Die AG vertritt die Verkehrsverbünde, die im Auftrag von Ländern und Kommunen Regionalzugfahrten bei der DB und anderen Eisenbahnen bestellen. Anders als im Fernverkehr fährt die Bahn Regionalepress- und Regionalbahnzüge nicht auf eigene Rechnung. Die Verbünde bezahlen dafür.
"Es ist sicher richtig, dass den Soldaten mehr Wertschätzung entgegengebracht werden sollte", stellte die Arbeitsgemeinschaft klar. Es fehlten dadurch aber Einnahmen im Nahverkehr, und es könnten Kosten entstehen. "In welcher Höhe und wie dies ausgeglichen werden kann, ist nun zu prüfen."
Im Regionalverkehr hat die DB einen Marktanteil von zwei Dritteln, die restlichen Strecken fahren Konkurrenten. Sie forderten am Wochenende, das Angebot für Soldaten für alle Eisenbahnen zu öffnen - gegen einen angemessenen Ausgleich, wie ihr Verband Mofair mitteilte.
Damit Soldaten wirklich unabhängig vom Betreiber jeden Regionalzug gratis nutzen können, will die Bahn nun auch im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen verhandeln, wie es hieß. Am Tisch sitzen sollen auch die Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und Landestarifgesellschaften.
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BERLIN (dpa-AFX)
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Bildquellen: Deutsche Bahn