Nach Hype im Jahr 2017: Wie steht es eigentlich um die CryptoKitties?
2017 stürmte das Online-Spiel CryptoKitties den internationalen Gaming-Markt. Dank moderner Blockchain-Technologie war es nun möglich, neben dem Spielen auch noch Geld zu verdienen; gehandelt wird mit der Kryptowährung Ethereum. Doch wie hat sich das CryptoKitties-Unternehmen über die Zeit entwickelt?
Werte in diesem Artikel
Wie funktioniert das Spiel?
Das Prinzip von CryptoKitties ist eigentlich relativ simpel: Seit Markteintritt 2017 wurde für eine Dauer von einem Jahr alle 15 Minuten ein neues Kätzchen der Generation Null über den Spielcode generiert. Dieses wurde dann unter den Spielern versteigert: Das sogenannte gen0-Kätzchen geht an den Teilnehmer, der am meisten bietet. Bezahlt wird hierbei jedoch nicht mit gewöhnlichem Geld, sondern mit der Kryptowährung Ethereum.
Als Nutzer hat man anschließend zwei Möglichkeiten: Es kann gehandelt oder gezüchtet werden. Handelt man, überträgt man seine mit spezifischen Eigenschaften ausgestattete Katze an einen anderen Spieler, im Gegenzug erhält man dafür den vereinbarten Betrag an Ethereum. Entscheidet man sich, seine Katze zu paaren, muss auch hierfür eine Gebühr in Ethereum bezahlt werden. Bei der Paarung werden die CryptoKitty-Codes kombiniert, um einen neuen individuellen Code für ein neues Kätzchen, den Nachwuchs, zu erzeugen.
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CryptoKitties basieren auf Blockchain-Technologie
CryptoKitties ist Vorreiter für Online-Spiele, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Genau wie bei anderen Kryptowährungen - zum Beispiel dem Bitcoin - werden auch bei Ethereum alle Eigenschaften und Transaktionen in einer Blockchain gespeichert. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Datenbank, die auf unzähligen Computern auf der Welt verteilt ist, wodurch jede beliebige Transaktion jederzeit eingesehen und nachvollzogen werden kann. Aufgrund dieses Prinzips besitzt jedes Kätzchen seine eigene Adresse in der gemeinsamen Blockchain und ist damit einzigartig in der CryptoKitties-Umgebung.
Wert einer CryptoKitty
DJede Katze besitzt einen in Ethereum ausgedrückten Wert, der sich aus verschiedenen Merkmalen wie Alter, Aussehen und Eigenschaften ergibt. Rare Cats sind dabei Katzen mit besonderen Eigenschaften, die "cattributes" genannt werden, und sind dementsprechend deutlich wertvoller als Katzen ohne etwaige besondere Eigenschaften. 2017 berichtet die "Zeit", dass die günstigsten Kätzchen derzeit ca. 3,50 Euro kosteten; die wertvollste Katze war zu diesem Zeitpunkt "Genesis" - die allererste CryptoKitty - mit 100.000 Euro. Denn generell gilt: Je älter eine Katze, desto wertvoller ist sie auch.
Ein neuer Rekord wurde am 12. Mai 2018 aufgestellt. Im Rahmen der ersten Live-Auktion wurde eine CryptoKitty für 140.000 US-Dollar versteigert, wie die "New York Times" berichtete. Seitdem wurden viele weitere Höchstsummen bezahlt. "Digital Trends" schrieb im September 2018 über eine verkaufte CryptoKitty im Wert von 170.000 US-Dollar.
Wie verdient das CryptoKitties- Unternehmen sein Geld?
Doch nicht nur die Spieler, sondern auch die kanadische Firma Axiom Zen, die CryptoKitties im November 2017 auf den Markt gebracht hat, verdient an dem Blockchain-Spiel ihr Geld. Pro Transaktion, also pro Paarung oder Verkauf von einem Kätzchen, erhält das Unternehmen einen Anteil von 3,75 Prozent, erklärt Arthur Camara, ein Software-Entwickler im CryptoKitties-Team gegenüber "Vice". Wenn also ein Kätzchen für 100 Euro an einen Interessenten verkauft wird, gehen 3,75 Euro an Animoca Brands. Außerdem generierte das Unternehmen im ersten Jahr des Markteintritts auch durch die Versteigerung der gen0-Kätzchen einen Umsatz in nicht unerheblicher Höhe.
Umsatz- und Nutzerentwicklung von CryptoKitties
So schätzt das Portal "flipsidecrypto" in einer kürzlich veröffentlichten Analyse der Transaktionsdaten von 2017/2018, dass die Entwickler von CryptoKitties im ersten Jahr 6,937 Millionen US-Dollar verdient haben. Ende 2017 berichtete die "New York Times", dass sich bereits 180.000 Menschen auf der Website angemeldet hätten; insgesamt gaben die Nutzer ungefähr 20 Millionen US-Dollar im Rahmen des Blockchain-Spiels aus. Bis März 2018 ist die Zahl der CryptoKitties-User laut "cryptoslate" auf 1,5 Millionen gestiegen, der erzielte Umsatz lag zu dieser Zeit bei 12 Millionen US-Dollar.
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CryptoKitties- Hype scheint abzuflachen
Insgesamt scheint der Hype um die Online-Katzen jedoch seit 2018 fortwährend abzuflachen. CryptoKitties selbst verzeichnet laut eigenen Angaben 2019 noch über zwei Millionen Transaktionen auf der Blockchain - mehr als jede andere DApp (dezentrale App) - und 100.000 CryptoKitties-Besitzer im Mai 2020.
Trotzdem berichtete die Plattform "Kryptoszene" ebenso wie viele andere Crypto-Newswebseiten schon im August 2018 über deutlich fallende Nutzerzahlen. So befand sich Cryptokitties zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch auf Platz 11 der Top-DApps und verzeichnete laut Kryptoszene weniger als 270 Nutzer pro Tag. Und auch die Blockchain-Newswebsite "ICO.li" berichtete im Dezember 2018 bereits von einem Ende des Hypes um die Cryptokitties. So soll der Median eines Cryptokitty-Preises 2017 noch bei 41 US-Dollar gelegen haben, Ende 2018 dagegen nur noch bei rund 5 US-Dollar. Und auch aktuell scheint es so, als ob die CryptoKitties ihre besten Tage hinter sich gelassen haben: Denn in den letzten 30 Tagen verzeichnete die DApp nur rund 1.840 Nutzer. (Stand: 12.10.2020)
Pauline Breitner/ Redaktion finanzen.net
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