Real Pro: Das Amazon Prime des Einzelhandels
Der Einzelhändler Real steht seit geraumer Zeit vor existenziellen Problemen. Neben möglichen Übernahmen und Verkaufsoptionen arbeitet die Unternehmensführung jedoch an einem eigenen Konzept, um die Marke Real zu retten.
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Ungewisse Zukunft für Real-Märkte
Real, die Supermarktkette der METRO AG, befindet sich seit geraumer Zeit in existentieller Ungewissheit. Das Unternehmen steht vor möglichen Teilverkäufen an konkurrierende Konzerne, so meldete unter anderem Edeka Interesse an der Übernahme einer Vielzahl von Real-Filialen im zweistelligen Bereich an. Laut Informationen des Supermarktblogs seien zudem weitere Wettbewerber ebenfalls an einzelnen Filialübernahmen interessiert.
Der Immobilieninvestor Redos sei sogar an einem Kauf der Einzelhandelskette interessiert, demnach habe das Kartellamt den Verkauf bereits freigegeben.
Hierdurch wäre ein Fortbestehen der Marke zwar weiterhin möglich, doch die Marktanteile würden dementsprechend signifikant schrumpfen.
Doch wie sich Real tatsächlich entwickeln wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig prognostizieren. Denn so manche Investoren und Kaufinteressierte haben sich von ihrem ursprünglichem Interesse an dem Projekt auch wieder distanziert. Zudem eröffnete Real trotz aller Probleme in der gleichen Periode weitere Filialen, ein klares Zeichen, dass der Konzern sich an den Einzelhandel klammert.
Langfristige Kundenbindung durch Real Pro
Das die Unternehmensspitze an der Marke Real weiterhin festhält, signalisieren auch jüngste innovative Maßnahmen zur künftigen Kundenbindung und Kundengewinnung. Seit April 2019 testet Real in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein das neu entwickelte "Real Pro", ein Vorteilsprogramm für Stammkunden.
Um von Real Pro profitieren zu können, zahlen Kunden eine Jahrespauschale von 69 Euro, dafür gewährt Real einen Mitgliederrabatt von 20 Prozent auf Lebensmittel, Getränke, Drogerieprodukte und Tiernahrung. Während Liköre und andere Spirituosen mit 10 Prozent rabattiert werden. Gänzlich von dem Programm ausgeschlossen sind jedoch spezielle Werbeangebote und Produkte von Tchibo.
Für viele Verbraucher ist dieses Konzept, welches dem Amazon-Prime-Prinzip sehr ähnelt, jedoch gänzlich unbekannt und auch unzugänglich. Denn bisher nehmen deutschlandweit lediglich sieben Real-Filialen an dem Pilotprojekt teil. Die teilnehmenden Märkte befinden sich in Oststeinbeck, Ratingen-Breitscheid, Ratingen, Hallstadt, Kichentellinsfurt, Bamberg und Neustadt an der Aisch. Trotz siebenmonatiger Laufzeit wurde die Anzahl der teilnehmenden Geschäfte seither nicht ausgeweitet.
Mit Real Pro bei jedem Einkauf sparen
Wer jedoch regelmäßig in den besagten Filialen einkaufen kann, soll laut Angaben des Unternehmens bei jedem Einkauf von den Rabatten in der festgelegten Höhe profitieren. Dies gilt jedoch ausschließlich für Privatkunden, die haushaltsübliche Mengen kaufen, während Geschäftskunden von dem Programm gänzlich ausgeschlossen werden. Ähnliches gilt auch für den Online-Shop real.de, hier sollen Pro-Mitglieder jedoch andersartige Vorteile genießen. Zudem steht Real-Pro-Kunden ein "exklusiver Kundenservice" an Werktagen von 8 bis 22 Uhr zur Seite.
Um die Rabatte an der Kasse gut geschrieben zu bekommen, müssen Pro-Mitglieder bei jedem Einkauf ihre digitale Kundenkarte scannen, diese ist in der kostenlosen Real-App zu finden. Sollten Kunden jedoch auf eine physische Mitgliedskarte bestehen, dann händigt Real diese auf Nachfrage an die Pro-Nutzer aus.
Die Karte darf nicht an Dritte übertragen werden, außer die Personen leben nachweislich im gleichen Haushalt, dann muss jedoch eine Partnerkarte ausgestellt werden.
Die Mitgliedschaft lässt sich zudem monatlich kündigen, Kunden erhalten anschließend die anteilige Jahresgebühr zurück.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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