Mit diesem Test sollte man bei einem Bewerbungsgespräch rechnen
Mittlerweile müssen Bewerber mehr Herausforderungen meistern als die typischen Standardfragen im Bewerbungsgespräch. Dabei sollte jeder Jobsuchende diese Übung kennen und beherrschen.
Ein fester Bestandteil im Assessment Center
Wer sich nach einigen Jahren wieder auf den Arbeitsmarkt begibt oder als Berufseinsteiger seine Karriere startet, sollte einige Dinge wissen und beachten, um sich erfolgreich während eines Bewerbungsgesprächs präsentieren zu können. Denn während früher Fragen nach Stärken und Schwächen zum Standard gehörten, gestaltet sich der Aufbau des Bewerbungsprozesses mittlerweile individueller. Dabei ist die Postkorbübung ein fester Bestandteil im Assessment Center und sollte daher unbedingt gekannt und beherrscht werden. Es handelt sich bei diesem Test um eine Art Gruppendiskussion in Form eines Rollenspiels. Arbeitgeber wollen auf diesem Weg herausfinden, welche Charakterzüge, Stärken und Schwächen ein Bewerber mitbringt. Ziel ist es, herauszufinden, wie ein Kandidat unter Zeitdruck arbeitet, Prioritäten setzt und Entscheidungen trifft. Auch wenn jede Postkorbübung individuell aufgebaut ist, lässt es sich im Vorfeld gut auf diese Herausforderung vorbereiten.
Die Postkorbübung
Die Postkorbübung soll dem Arbeitgeber einen besseren Eindruck von den Kandidaten gewähren, um so eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Dabei kann es sein, dass Bewerber als Gruppe oder als Einzelpersonen getestet werden. Unabhängig von der Form bekommen Kandidaten eine komplexe Aufgabe gestellt, die es zu lösen gilt. Die Lösung besteht dabei aus verschiedenen kleineren Teilen, die zusammen den "Postkorb" ergeben. Wie dieser Test im Detail aussieht, ist unklar, jedoch sind es häufig beispielsweise 20 Dokumente, die ausgewählt und zugeordnet werden müssen. Dabei bleibt den Bewerbern für die Aufgabe wenig Zeit, um sie zusätzlich unter Zeitdruck zu setzen. In den meisten Fällen ist es zudem unmöglich die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen. Dadurch wird nicht nur die Stressresistenz der Bewerber getestet, sondern auch inwieweit sie es schaffen sich zu entscheiden und Prioritäten zu setzen.
Der Ablauf
Um es Bewerbern im Assessment Center noch schwerer zu machen und auf weitere Stärken und Schwächen zu testen, kommen häufig noch unerwartete Aufgaben oder Störquellen dazu, mit denen Kandidaten unbedingt rechnen sollten. So kann es durchaus vorkommen, dass Bewerber während der Postkorbübung mit zusätzlichen Aufgaben und Dokumenten konfrontiert werden. Zusätzlich ist es denkbar, dass Telefonate oder Zwischenrufe für zusätzliche Ablenkung und Stress sorgen sollen. Aber auch eine plötzliche und unangekündigte Kürzung der Zeitvorgaben ist denkbar. Zudem werden die Kandidaten in der Regel während der gesamten Übung von einem oder mehreren Assessoren beobachtet, die sich dazu Notizen machen und die Bewerber im Anschluss an die Übung befragen.
Die Absicht
Während der Postkorbübung müssen eine Vielzahl an Entscheidungen binnen kurzer Zeit getroffen werden. Das hat auch einen Sinn und Zweck, denn auf diesem Weg testen Personalentscheider und -entwickler einige Fähigkeiten. Die Ergebnisse der Postkorbübung können Aufschluss über die Stressresistenz, die Entscheidungsfähigkeit und Konzentration der Kandidaten geben. Zudem lässt sich durch den Ablauf erkennen, inwieweit die Bewerber schnelle und gute Entscheidungen treffen können, ob sie dabei ein analytisches Denken anwenden können und sich erfolgreich selbst organisieren und Prioritäten setzen können. Zusätzlich offenbaren Kandidaten durch die Herangehensweise oftmals ihre Kompetenz Probleme zu lösen.
Die Herangehensweise
Um die Postkorbübung erfolgreich zu meistern bedarf es der richtigen Übung und Herangehensweise, denn der Test ist für die meisten Kandidaten kein leichtes Spiel. Bewerber sollten unbedingt ein hohes Maß an Konzentration und Logik mitbringen und in der Lage sein schnelle Entscheidungen zu treffen. Dabei sollte man sich im Vorhinein unbedingt von der Vorstellung befreien, alles in der vorgegebenen Zeit zu schaffen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Viel wichtiger ist es sich zunächst einen Überblick über die Aufgaben zu verschaffen, sich alles genau anzuschauen und durchzulesen. Anschließend sollte man nach Prioritäten sortieren und erst danach beginnen, die Aufgaben auch zu bearbeiten oder in einer Gruppe eben zu delegieren. Auf diesem Weg steigt die jeweilige Erfolgschance.
Bewerber, die im Vorhinein die Postkorbübung absolvieren oder trainieren wollen, finden dazu inzwischen einige kostenlose Beispiele online.
Redaktion finanzen.net
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