Gehaltstrends im Überblick: Eine Analyse von 1,3 Millionen Stellenanzeigen
Im Zuge des technologischen Fortschritts und der fortschreitenden Globalisierung unterliegt der Arbeitsmarkt einem kontinuierlichen Wandel. Diese Veränderungen bringen neue Herausforderungen und Chancen mit sich, die sich nicht nur auf die Art und Weise , wie wir arbeiten, sondern auch auf die Gehaltsstrukturen auswirken.
Durchschnittsgehälter in verschiedenen Branchen: Hier ist das Gehalt am besten
Eine umfangreiche Analyse der Gehaltsstrukturen, basierend auf 1,3 Millionen Stellenanzeigen, die von Indeed und Adzuna erhoben und von Preply ausgewertet wurden, offenbart signifikante Unterschiede in den durchschnittlichen Gehältern verschiedener Branchen im deutschsprachigen Raum. Dabei bietet die Analyse einen Einblick in die Wertschätzung bestimmter Fähigkeiten und Berufsfelder auf dem heutigen Arbeitsmarkt.
Das durchschnittliche Gehalt über alle Branchen hinweg in Deutschland liegt bei 51.400 Euro. Die IT-Branche ragt mit einem Durchschnittsgehalt von 66.400 Euro heraus, was den hohen Stellenwert von IT-Kompetenzen in einer digitalisierten Welt widerspiegelt. IT-Fachkräfte, die sich mit den neuesten Technologien und Programmiersprachen auskennen, sind für ihre Fähigkeit, mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten, überdurchschnittlich gut vergütet.
Auffällig ist das hohe Durchschnittsgehalt in der KI-Branche, das trotz einer geringeren Nachfrage nach KI-Kursen bei 59.000 Euro liegt. Diese Zahl verdeutlicht, dass die Expertise in Künstlicher Intelligenz, obwohl sie lediglich von einer kleineren Anzahl von Lernenden verfolgt wird, auf dem Arbeitsmarkt hochgeschätzt und dementsprechend honoriert wird. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung von KI in verschiedenen Wirtschaftssektoren und die Notwendigkeit von Spezialisten, die in der Lage sind, fortschrittliche Technologien zu entwickeln und anzuwenden.
Im Vergleich dazu zeigen sich in Bereichen wie Marketing und Design, trotz ihrer Bedeutung in der modernen Geschäftswelt, geringere Durchschnittsgehälter. Das Marketing liegt mit einem Durchschnittsgehalt von 37.500 Euro am unteren Ende der Skala, was auf eine Sättigung des Marktes oder einen hohen Wettbewerb hindeuten könnte. Design, mit einem Durchschnittsgehalt von 50.700 Euro, liegt etwas höher, aber immer noch unter dem branchenübergreifenden Durchschnitt.
Neben diesen Branchen gibt es auch andere wichtige Bereiche, die spannende Gehaltsstrukturen aufweisen. Kaufmännische Berufe bieten ein Durchschnittsgehalt von 44.900 Euro, während die Datenbranche, die sich mit der Verwaltung und Analyse von großen Datenmengen befasst, ein Durchschnittsgehalt von 48.700 Euro bietet. Die Technikbranche, die eine breite Palette von Ingenieurs- und technischen Berufen umfasst, zeigt ein Durchschnittsgehalt von 44.300 Euro. Dieses Gehalt reflektiert die Notwendigkeit technischer Expertise in einer Vielzahl von Industrien. Die Kommunikationsbranche, die sowohl die traditionelle als auch die digitale Kommunikation umfasst, weist ein Durchschnittsgehalt von 39.500 Euro auf. Dies könnte die dynamische Natur der Branche und den Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte widerspiegeln.
Anpassung und Weiterbildung als Schlüssel zum Erfolg
In Anbetracht der sich dynamisch verändernden Arbeitswelt im deutschsprachigen Raum wird die entscheidende Rolle von Anpassungsfähigkeit und kontinuierlicher Weiterbildung immer deutlicher. Diese Fähigkeiten sind unerlässlich, um mit den raschen Entwicklungen, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Automatisierung, Schritt zu halten. Fachkräfte, die sich diesen neuen Herausforderungen stellen und bereit sind, sich anzupassen und relevante Fähigkeiten anzueignen, positionieren sich vorteilhaft in einer immer stärker von Technologie geprägten Arbeitswelt.
Preplys Analyse hebt die entscheidende Bedeutung der Weiterbildung für die Verbesserung der Karrierechancen in Deutschland hervor. Durch die Auswertung von Microsofts LinkedIn-Learning-Kursen hat Preply wichtige Einblicke in die aktuellen Anforderungen und Präferenzen auf dem deutschsprachigen Arbeitsmarkt gewonnen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere IT-Kurse, mit fünf Millionen Teilnehmenden, eine herausragende Nachfrage erfahren. Diese enorme Teilnehmerzahl belegt die starke Tendenz zur Digitalisierung und die hohe Wertschätzung von IT-Fähigkeiten im aktuellen Arbeitsmarkt.
Neben IT-Kursen sind auch Kurse in Management und Kommunikation, mit 2,8 bzw. 2,5 Millionen Teilnehmenden, sehr gefragt. Auffällig ist jedoch die im Vergleich geringere Nachfrage nach Kursen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Mit nur 328.600 Lernenden scheint dieser Bereich trotz seines Potenzials und der hohen durchschnittlichen Gehälter weniger Beachtung zu finden. Diese Diskrepanz könnte auf eine noch nicht vollständig erschlossene Nachfrage oder auf spezifische Herausforderungen in der Verbreitung und Zugänglichkeit dieser Kurse hinweisen.
Betrachtet man weitere Bereiche, so zeigt sich, dass die Anzahl der Lernenden in den Kategorien Technik und Daten mit 542.800 bzw. 977.500 ebenfalls verhältnismäßig gering ist. Im Kontrast dazu stehen die Bereiche Marketing und Design, die mit 1,3 bzw. 1,2 Millionen Lernenden auf dem siebten und sechsten Platz rangieren. Kaufmännische Berufe und Computer-Programme ziehen mit 1,7 bzw. 1,9 Millionen Lernenden deutlich mehr Interesse auf sich. Diese Zahlen könnten darauf hindeuten, dass in diesen Bereichen ein größerer Bedarf an Fachkräften besteht oder dass sie für ein breiteres Publikum attraktiver sind.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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